Meine Meinung: Entsetzliches Arbeitsklima und eine verächtliche Kündigungskultur
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich fand die Arbeitsatmosphäre krankmachend. Die Stimmung in meinem Team habe ich überwiegend als steif und subtil unangenehm empfunden. Die Einarbeitung war meiner Meinung nach fachlich unzureichend und im menschlichen Miteinander sehr unangemessen gestaltet. Den Umgang mit mir empfand ich an vielen Stellen als abwertend und verächtlich, den Ton oft als destruktiv, obwohl ich selbst offen und freundlich auf andere zugehe.
Zudem wurden Engagement für die Firma und Begeisterung für die Produkte aus meiner Sicht nicht geschätzt.
Die Fehler- und Feedback-Kultur habe ich als sehr merkwürdig, wenig sachbezogen, schwer nachvollziehbar und unangemessen persönlich empfunden. Ich hatte den Eindruck, dass eine subtile Furcht in der Luft lag, ganz alltägliche Arbeitsfehler - und seien sie noch so klein, z.B. Tippfehler oder Missverständnisse - offen zu thematisieren. Es gab aus meiner Sicht leider kein konstruktives Feedback und keine lösungsorientierte Haltung, sondern seltsame, unsachliche Unterstellungen. Die Gründe dafür liegen, denke ich, in intransparenten und stark dysfunktionalen Kommunikationsstrukturen.
Zum Schluss wurde mir kurz vor Ende der Probezeit gekündigt, ohne dass es im Voraus dazu eine für mich deutliche Kommunikation gegeben hätte, und ohne aus meiner Sicht sachlich nachvollziehbare Gründe - z.B. konnte ich keinen Bezug zu den schriftlichen Probezeitzielen erkennen. Zuletzt zog man sich darauf zurück, dass eine Kündigung in der Probezeit nicht begründet werden muss.
Ich bin insgesamt erleichtert, der Situation dort nicht länger ausgesetzt zu sein.
Mein Gesamteindruck anbei als nummerische Bewertung der einzelnen Kununu-Kategorien.
Verbesserungsvorschläge
Sinnvoll wäre die Einführung von strukturierten Anti-Harassment-Maßnahmen, z.B. in Form von regelmäßig verpflichtenden Schulungen für Mitarbeiter und konsequenten Vorgehensstandards. Das könnte die Arbeitsatmosphäre langfristig verbessern.
Nachtrag: Es werden für das Unternehmen regelmäßig viele wütende Bewertungen geschrieben: "Psychoterror, Angst, Willkür, unterirdischer Umgang" - eindeutige Schlagworte. Leider habe ich meine Erfahrungen genauso empfunden, auch wenn ich ruhigere Worte gewählt habe.
Bis heute leide ich seither unter Ängsten und Albträumen.
Das macht was mit Menschen.
Ein verantwortungsbewusster Arbeitgeber sollte seine Fürsorgepflicht ernst nehmen, dem nicht mit Gleichgültigkeit begegnen, sondern priorisiert die dringend notwendigen Präventionsmaßnahmen und Strukturänderungen vornehmen. Dabei könnten betriebliche Sozialarbeit und eine professionelle Organisationsberatung unterstützen.
Vorgesetztenverhalten
Entscheidungen und Verhalten der Teamleitung empfand ich als stark widersprüchlich, intransparent und deshalb als nicht nachvollziehbar. Ich habe zudem die Einarbeitung, neben den oben bereits genannten Aspekten, für mich leider durchgehend als reines "Verliererspiel" (nach Fredmund Malik) empfunden. Der Onboardingprozess sollte deshalb aus meiner Sicht dringend verbessert werden.