Nach dem Zusammenschluss Karstadt und Kaufhof kam der Zusammenbruch - kaum Kompetenz und keine Moral
Gut am Arbeitgeber finde ich
Hier musste ich sehr, sehr, sehr lange überlegen. Grundsätzlich dürfte das Warenhaus, ein gutes Konzept und eine kompetente Führung vorausgesetzt, eine Bereicherung für die Städte sein. Breuninger macht es vor!
Ansonsten wäre die Schließung wohl die größte Bereicherung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wo fängt man an, wo hört man auf. Ich nenne einfach das Schlechteste: skrupellose Missachtung der Würde der Mitarbeitenden und der unglaubliche Stolz darauf.
Verbesserungsvorschläge
Die nächste Insolvenz ist absehbar. Dennoch: Austausch des kompletten Management gegen ein kompetentes, engagiertes, führungsstarkes und vor allem ergebnisorientiertes Team ab der 2. Ebene.
Assessment Center für alle Leitenden, sowie Einsatz professioneller externe Führungscoaches.
Austausch des gesamten Bereichs Personal mit Ausnahme der Juristen, welche fast alle Fachkompetenz und Empathie besitzen.
Arbeitsatmosphäre
In „Meinem Haus“ gut - hoffe ich doch. Das Verhalten der Vorgesetzten und Leiter anderer Bereiche ist allerdings teilweise erschreckend. Wenn ein Filialgeschäftsführer seine Meinung äußert, die von denen der Vorgesetzten bzw. Ressortleitungen (insbesondere Bereich Personal) abweicht, passiert es nicht selten, dass es emotional und laut wird. Hier wird jegliche Etikette vergessen. Faktenbasierte Argumentation ist vielen -meist alten Karstadt- Gesprächspartnern fremd. Daher herrscht eine Kultur der Angst.
Kommunikation
Völlig unprofessionell - beinahe alles ausschließlich über die Tonspur.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen der alten Fraktionen halten i.R. zusammen, d.h. Karstadt zu Karstadt, Kaufhof zu Kaufhof.
Der Sprecherausschuss allerdings hält nur im inneren Kreis zusammen. Die Furcht vor Repressalien scheint zu groß.
Work-Life-Balance
Da kein Geld mehr für Personal vorhanden ist, müssen die Leitenden Angestellten rund um die Uhr arbeiten, d.h. 6 Tage bis 20:00 Uhr - zumindest in der Vorweihnachtszeit. Hier sprechen wir über 6 Wochen. Da die Menschen teilweise ungehörig weit von Ihren Familien „zwangsversetzt“ werden, ist das schon sehr belastend.
Vorgesetztenverhalten
I.d.R., aufgrund mangelnder fachlicher, wie sozialer Kompetenz ist die Führungskultur autoritär und wenig unterstützend. Bei der „alten“ Karstadtführungsriege gibt es keinen, mir bekannten, Akademiker. Das war bei Kaufhof anders, hier gab es einen, sich hervorragend ergänzenden, Mix unterschiedlichster Manager. Das fehlt derweil vollkommen. Es gab eine Rückwärtsentwicklung - insbesondere im Führungsanspruch.
Interessante Aufgaben
In den letzten 4 Jahren wurden wir „System gelenkt“. Die spannenden Aufgaben fielen mit der Zeit immer mehr weg.
Gleichberechtigung
Die Unternehmensleitung ist stolz darauf, alle erfahrenen Regionalleiter entfernt zu haben und nur noch Youngster am Start zu haben.
In den obersten Etagen befinden sich nur Männer und es hat den Anschein, dass das auch so bleiben soll. Können, Kompetenz, Führungsqualifikation, im Übrigen geschlechtsunabhängig, sind nicht en vogue.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier scheint eine strategische „Reinigung“ vorgesehen zu sein.
Arbeitsbedingungen
Back to the 80th - eine Zumutung
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es tut mir leid, dass man hier einen Stern vergeben muss.
Der Mensch ist Spielball. Vereinbarungen werden nicht eingehalten. Zuvor verhandelte und teilweise gerichtlich erstrittene Abfindungen werden mutmaßlich vorsätzlich einfach einbehalten. Den Gläubigern ist die rechtliche Basis nicht klar und niemand erläutert etwas dazu. Der Mensch (Mitarbeiter wie Kunde) wird wie Vieh - und hier nicht Bio- behandelt und teilweise geschlachtet. Die persönlichen Schicksale der Menschen interessiert niemanden.
Insbesondere der Personalbereich, der eigentlich positiver Treiber dieses Themas sein sollte, ist völlig verroht.
Gehalt/Sozialleistungen
Seit Jahren keine Gehaltserhöhung, Einbehalten von Zahlungen.
Image
Die Signa Pleite hat nun auch den Rest positiven Images vernichtet
Karriere/Weiterbildung
Schlank, jung, gutaussehend? Dann gibt’s vielleicht eine Chance - sollte das Unternehmen nicht abgewickelt werden.