Rückläufig in allen Punkten; Führungsstil der 90er Jahre mittlerweile wieder da!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass unsere UL alles versucht das Unternehmen wieder Wettbewerbsfähig und moderner zu machen. Dass in der UL die Mischung zwischen Innovation und Erfahrung ausgewogen zu sein scheint und kleine Fortschritte in die alte "grüne" Welt wieder erkennbar sind.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass die UL nicht gezielter an die örtlichen GLs herantritt und mehr Kontrolle über diese hat. Das Vertrauen darf nicht weiterhin auf Schöne Rhetorik aufgebaut sein. ZERFEN auch für GLs und ALs wäre fair. Mehr unangemeldete Kontrolle über die tatsächliche Präsenz der GLs auf den Flächen. Mehr Kontrolle auch über "private Ausflüge" von GLs während der Arbeitszeit sollte angedacht werden. Dem Mitarbeiter auf der Fläche mehr Wertschätzung entgegenbringen wäre für das Unternehmen auf lange Sicht auch besser.
Verbesserungsvorschläge
Überdenkt die Qualität der Führungsebene sorgsam und bildet die Karstadt-GL besser aus. Führungskompetenz erhöhen und die Duz-Kultur ggf. etwas zurücknehmen. Kompetenz und Autorität muss über Qualifikation erreicht werden und nicht durch dauerquasselnde Nebelhörner und Luftpumpen, deren Erfolg auf den Schultern der Belegschaft liegt. Prüft die Anwesenheitszeiten auch der GLs. Tägliches kommen um 12:30 Uhr und wer weis wann verschwinden, von einem Termin zum anderen Termin gejagt zu werden und sich dadurch (gefühlt) nur höchstens 1x im Monat auf der Fläche sehen zu lassen (außer es steht hoher Besuch an; dann steht er schon 9:30Uhr vorm Haus ;-D ) kann auch nicht sein. Ein GL sollte mindestens 1x am Tag durchs Haus gehen und ALLE Mitarbeiter begrüßen. Vielleicht die GLs auch mal dazu anhalten, uns auf der Fläche zu unterstützen; sich nicht zu schade zu sein, auch mal an der Kasse auszuhelfen. Vielleicht auch wieder einen täglichen, morgendlichen JourFix einzuführen, damit Themen zu Aktionen etc. nicht untergehen und auch an der "Front" ankommen. Die ALs entlasten indem wieder mehr auf Etagenebene ALs eingesetzt werden und nicht ein Abteilungsleiter für 3 Etagen. Mehr auf Erfahrung, Qualifikation und Kompetenz achten, statt auf "Schönfärberei" und "Dampfplaudern".
Arbeitsatmosphäre
Keine Unterstützung durch GL; 01 lässt sich ganz selten ( +/- 1x in 3 Wochen) im Verkauf blicken. Und wenn, dann nur bei 3 - 4 ausgewählten Personen. Keine Hilfe oder Unterstützung. Die meisten MA werden kaum beachtet geschweige denn gegrüßt. Das ist mittlerweile echt ein Problem und wirkt sich demoralisierend auf die Kollegen-/innen aus.
Kommunikation
Die Informationen über Neuheiten, Gegebenheiten, Anwesenheiten, hausinterne Aktionen u.v.m. ist reine Glücksache und geschieht mehr über den "Flufunk" oder über "Kommissar Zufall". Gerne werden Informationen zurückgehalten, um evtl. Diskussionen und/oder Kommentaren diesbezüglich aus dem Weg zu gehen.
Kollegenzusammenhalt
Ohne diesen Zusammenhalt würde dieses Haus gar nicht mehr so erfolgreich existieren!
Work-Life-Balance
Da ist (natürlich je nach Lebenssituation!) ausgewogen und okay für das Berufsbild!
Vorgesetztenverhalten
KATASTROPHE! Patriarchat ist wohl der schnellste Begriff.
Der Teamgedanke ist leider nicht sichtbar und Filialerfolge werden nur im kleinsten Kreis gefeiert und weitergegeben; Misserfolge werden jedoch ganz schnell auf alle MA übertragen.
Interessante Aufgaben
Davon gibt es Gott sei Dank noch genügend, so dass dieser Beruf abwechslungsreich und herausfordernd ist.
Gleichberechtigung
Leider nicht mehr annähernd so, wie zu den Kaufhof Zeiten. Dort war es deutlich fortschrittlicher, geschlechtsneutraler, moderner, offener und angenehmer gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Geschäftsführer machten keinen Unterschied ob jung oder alt, ob hübsch oder hässlich, ob dick oder dünn und vor allem, ob männlich oder weiblich. Ideen und Einsatzbereitschaft wurden gerne gesehen und auch kritische Anmerkungen aufgenommen und ernstgenommen. Es herrschte demnach auch eine offenere Kommunikation gegenüber aller Geschlechter und Gruppen.
Umgang mit älteren Kollegen
Da habe ich leider auch schon beobachten müssen, dass diese als unfortschrittlich, stur und unbequem abgewürgt wurden. Erfahrungswerte derer werden gerne untergraben. Gute Ideen werden auch oft gegenüber der UL als die Idee des GLs verkauft. Altgediente MA werden bei Jubilaren nicht gewürdigt; bestenfalls kurz auf eine Tasse Kaffee. Prämien werden eher beim bringen von neuen Kollegen und beim fangen von Dieben ausgeschüttet. Mehrere Jahrzehnte im Unternehmen werden mit Gutscheinen von 50,-€ bei 25Jahre und 100,-€ bei 40 Jahre Betriebszugehörigkeit ausgeschüttet. Da überlege ich wirklich, ob ich so lange bleiben möchte bei einer so fiesen Behandlung. Schade, dass das Erbe der älteren MA, die z.T. den Erfolg dieses Hauses maßgeblich mitgetragen haben, so mit den Füßen getreten wird.
Arbeitsbedingungen
Wenn die Aufzüge mal wieder laufen und die Heizung wieder läuft, ist es okay. Immerhin haben wir einlagiges Toilettenpapier, Seife und Papierhandtücher auf den Toiletten! Es läuft Wasser aus dem Hahn in der Kantine und es steht mittlerweile wieder eine Kaffeemaschine da. Zudem haben wir Licht in den Nebenräumen und jede Menge neue Lanyards, Firmenanstecker und Schilder in jeder Form, Farbe und Ausführung, die wir dann ungenutzt in den Papierkontainer werfen dürfen!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wären wir wie oben erwähnt in den 70- 90er Jahren, könnte man das als okay beschreiben.
Gehalt/Sozialleistungen
Anbetracht der schwierigen Wirtschaftslage, wird für den Einzelhandel und im Vergleich mit anderen EH-Unternehmen ganz gut bezahlt. Leider wird wie oben bereits erwähnt, altgedienten MA und Jubilaren keine Wertschätzung entgegengebracht; ein Grund ggf. rechtzeitig in andere, wertschätzende Sparten zu wechseln. Leider wird auch weder ein Urlaubsgeld, noch ein Weihnachtsgeld bezahlt. MA-Rabatte gibt es aber immer.
Karriere/Weiterbildung
Das was ich von einigen Fortbildungskandidaten mitbekommen habe, hat mit einer guten Weiterbildung nicht viel zu tun. Man erkennt zudem ein riesigen Unterschied zwischen Kaufhof und Karstadt Führungskräften. Zudem werden unbequeme Menschen nicht gerne gefördert und im Keim erstickt. Ja-Sager sind erwünscht!