"Nicht ist beständiger als ein Provisorium"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Main Point: Das Produkt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Main Point: Die Führungslosigkeit
Verbesserungsvorschläge
Da gibt es viele, ich beschränke mich auf drei:
1.Setzt erfahrene Führungskräfte ein: Ihr müsst Führungskräfte einsetzen, die über umfangreiche Erfahrungen und die nötige Kompetenz verfügen, um Teams in den Bereichen Sales, Entwicklung, HR und Projektmanagement mit Herz und Verstand zu leiten. Diese Führungskräfte müssen in der Lage sein, ihre Teams zu inspirieren, klare Entscheidungen durchzusetzen und den Erfolg durch gezielte Ausbildung, Motivation und Fingerspitzengefühl für Menschen sicherzustellen.
2.Definiert klare Unternehmensziele: Ihr solltet klare Unternehmensziele und Teilziele festlegen, um die Erwartungen an jedes Team eindeutig zu definieren. Gebt den Teams ausreichend Zeit für den "Proof of Concept" und stellt sicher, dass die Auswertung strukturiert erfolgt, um den Erfolg messbar und nachvollziehbar zu machen. Erst dann geht es weiter!
3.Erweitert den Mitarbeiterkreis gezielt: Ihr solltet den Mitarbeiterkreis ausschließlich um Menschen erweitern, die Empathie, fachliche und soziale Kompetenz mitbringen sowie die Leidenschaft für das Produkt teilen. Nur so könnt Ihr eine starke, motivierte Unternehmenskultur aufbauen.
Arbeitsatmosphäre
Zu Beginn, als das Team aus 12 Mitarbeitenden bestand, herrschte eine Arbeitsatmosphäre, die von einem starken gemeinsamen Willen geprägt war, das Produkt erfolgreich am Markt zu platzieren. Der Kunde stand im Mittelpunkt, und die Zusammenarbeit verlief engagiert und freundschaftlich. Mit dem Wachstum des Unternehmens auf 120 Mitarbeitende änderte sich diese Dynamik grundlegend. Konzernähnliche Strukturen entstanden, und die zuvor positive Zusammenarbeit entwickelte sich in vielen Bereichen ins Feindselige. Der Zustrom neuer Mitarbeitender führte zu starkem Wettbewerb, da viele sich beweisen wollten. Dabei nahmen narzisstische Verhaltensweisen zu. Der viel zitierte Teamgeist existierte nur noch theoretisch. Besonders jene, die ihn fördern sollten, hatten weder Erfahrung noch ein Gespür dafür. Die Kommunikation wurde zunehmend toxisch und manipulativ. Gaslighting etablierte sich als gängige Kommunikationsform, was das Klima nachhaltig belastete.Ein weiteres Problem lag in der Besetzung von Führungspositionen: Statt erfahrene Führungskräfte einzustellen, wurden Mitarbeitende befördert, die häufig nicht über die nötige Kompetenz verfügten, ein Team eines Softwarunternehmens zu leiten.
Kommunikation
Positiv war, dass regelmäßig Gespräche und ein Informationsaustausch stattfanden. Es gab Feedbackgespräche, Retrospektiven und alle zwei Wochen Informationsrunden, bei denen Neuigkeiten aus allen Abteilungen geteilt wurden. Der Zweck dieser Kommunikationsformate war grundsätzlich sinnvoll, insbesondere um wichtige Entscheidungen zu treffen und relevante Informationen auszutauschen. Leider wurde dieser Zweck nicht immer erfüllt. Besonders bei den Entwicklungsgesprächen fehlte es an konkretem Nutzen, und viele Termine hatten keinen nachhaltigen Mehrwert für die Teilnehmer. Zudem gab es eine Vielzahl an Meetings, die oft wenig greifbare Ergebnisse lieferten und somit keinen bleibenden Nutzen für die Beteiligten hatten. Die Folgetermine, bei denen die zuvor besprochenen Themen vertieft oder weiterentwickelt werden sollten, fanden häufig nicht statt, was die Nachhaltigkeit und Effektivität dieser Formate stark einschränkte.
Kollegenzusammenhalt
Im Laufe meiner Tätigkeit bei Gastronovi hat sich der Teamgeist stark verändert. Zu Beginn war dieser authentisch und wurde von allen Mitarbeitenden ohne Hintergedanken gelebt. Mit zunehmendem Mitarbeiterwachstum und der Etablierung neuer Strukturen wurde dieser Teamgeist jedoch immer mehr von einer künstlichen Dynamik geprägt. Erfolge wurden nicht mehr gefeiert, weil sich alle wirklich darüber freuten, sondern weil Erfolg zunehmend als etwas Erwartetes und Teil einer Routine betrachtet wurde. In gewisser Weise fühlte sich Erfolg sogar negativ an, da er oft mit einer erhöhten Arbeitsbelastung für die Kollegen einherging. Zielvorgaben wurden entweder gar nicht definiert oder änderten sich ständig, ohne klare Richtung. Auch die Teamdynamik litt unter dieser Entwicklung. Der Umgang war teilweise respektvoll, jedoch hatte ich zunehmend das Gefühl, nicht mehr Teil dieses Teams sein zu wollen weil das Bauchgefühl nein sagt. Ich habe wahrgenommen, dass auch andere Kolleginnen und Kollegen ähnliche Eindrücke hatten und sich daher nicht mehr wirklich für die Erfolge der anderen freuen konnten.
Work-Life-Balance
Im Unternehmen gibt es wirklich alles, was das Herz begehrt. Zwei gut ausgestattete Küchen, sowie die Möglichkeit, den Hund mit zur Arbeit zu bringen, sorgen für eine angenehme und abwechslungsreiche Arbeitsumgebung. Die flexiblen Arbeitszeiten bieten die nötige Freiheit, die Arbeit an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Zudem gibt es viele Freizeitmöglichkeiten wie eine PlayStation, ein JobRad, Darts und einen Ruheraum, die für eine gute Balance und Abwechslung im Arbeitsalltag sorgen. Trotz all dieser tollen Angebote, die das Arbeitsumfeld bereichern, darf nicht vergessen werden, dass das Wohlbefinden der Mitarbeitenden vor allem von der Führung abhängt. Die wahren Faktoren für ein positives Arbeitsklima sind nicht die PlayStation oder die Kaffeemaschine, sondern eine unterstützende und wertschätzende Führung, die den Mitarbeitenden Raum für persönliches Wachstum bietet. Ein weiterer Punkt, der verbesserungswürdig wäre, betrifft die Kollegen, die nicht vor Ort im Büro arbeiten, sondern im Homeoffice. Diese Mitarbeiter erhalten oft weniger Beachtung und fühlen sich in vielen Fällen weniger eingebunden, was das Gefühl der Zugehörigkeit und die Teamdynamik beeinträchtigen kann.
Vorgesetztenverhalten
Eigentlich hatte sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, New Work als eine mitarbeiterorientierte Arbeitswelt bei Gastronovi einzuführen. Richtig gut! Leider ist es dem Team nicht gelungen, dieses Konzept erfolgreich umzusetzen. Es gibt mehrere Gründe, warum dies nicht funktioniert hat. Ein zentraler Punkt war der Abbau der Hierarchieebenen und die damit verbundenen Ängste vor Machtverlust, insbesondere bei ehemaligen Vorgesetzten oder denen, die eine solche Position anstreben. Ohne Hierarchie und mit ausschließlich intrinsisch motivierten Mitarbeitenden besteht zudem das Problem, dass nicht immer der beste Ansatz oder die beste Idee gehört wird, sondern oft derjenige, der sich am lautesten und am schnellsten in den Vordergrund drängt. Die Durchsetzung einer solchen Umstellung in der Arbeitswelt erfordert Menschen, die den Prozess kontinuierlich begleiten, dabei den richtigen Blick bewahren und sicherstellen, dass unaufrichtige oder unechte Initiativen entlarvt werden. Dies konnte ich nicht beobachten. Zum Thema mangelhafte und manipulative Führung habe ich mich bereits geäußert.
Interessante Aufgaben
Das Produkt von Gastronovi ist in der Tat fantastisch und bietet den Kunden in den meisten Fällen einen echten Mehrwert. Dieser Aspekt war der Hauptgrund, warum ich meine Aufgaben weiterhin mit Engagement erfüllt habe. Die Arbeit an einem so nützlichen Produkt hat mir Freude bereitet, da ich daran geglaubt habe, dass es den Kunden wirklich hilft. Leider gab es jedoch viele interne Probleme, die das Arbeitsumfeld zunehmend belastet haben. Wären diese nicht vorhanden, könnte ich mich weiterhin voll und ganz mit dem Produkt identifizieren und meine Aufgaben mit Begeisterung ausführen. Doch irgendwann kippt das Gleichgewicht, wenn die internen Herausforderungen überhandnehmen und das Umfeld den positiven Aspekt des Produkts überlagert. In einem solchen Fall kann jede noch so interessante Aufgabe zur Belastung werden. Wenn das Arbeitsumfeld sich negativ entwickelt, bleibt oft nur der Weg, das Unternehmen zu verlassen, um weiterhin mit Überzeugung und Freude arbeiten zu können.
Gleichberechtigung
Alles gut und richtig!
Umgang mit älteren Kollegen
Im Unternehmen gibt es eine Herausforderung im Umgang mit älteren, erfahrenen Kollegen, die von jüngeren Führungskräften geleitet werden. Viele der neuen Vorgesetzten haben ihre Position nicht aufgrund von Kompetenz oder umfangreicher Erfahrung, sondern durch Ihr Durchsetzungsvermögen erlangt. Die älteren Mitarbeiter, die oftmals keine Führung anstrebten, übernahmen gerne Verantwortung dafür, ihr Wissen und ihrer langjährigen Erfahrung zu teilen, womit sie erheblich zum Unternehmenserfolg beitrugen.
Trotz dieser wertvollen Expertise wird das Potenzial dieser Kollegen nicht immer angemessen anerkannt. Die Führungskräfte, teils ohne ausreichende Führungserfahrung, können die Bedeutung der erfahrenen Mitarbeiter nicht vollständig erfassen. Dies führt dazu, dass deren Wissen und Fähigkeiten nicht optimal genutzt wurden, was auf lange Sicht zu einem Verlust von wertvollem Fachwissen im Unternehmen führte. Inhaltlich und Körperlich :-)
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsmittel waren steht auf dem neusten Stand - Der Standard im Home Office sollte thematisiert werden
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Enthaltung - Habe ich nicht aktiv wahrgenommen
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt liegt im Vergleich unter dem Durchschnitt.
Image
Das Image der Firma ist gut. "Show of Force". Oben Hui...
Karriere/Weiterbildung
Es gibt interne Weiterbildungen.