Ein guter Ort für Berufseinsteiger - nichts für (young) Professionals
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre schwankt je nach saisonalen Aufkommen und Abteilung, in der man tätig ist. Völlig normal ist es, wenn es zum Saisongeschäft hin der ein oder andere Austausch mit Kollegen ausfällt weil einfach jeder viel zu tun hat. Allerdings gibt es hier auch Peaks, die gelegentlich über das Akzeptanzmaß hinausgegangen sind, was aber generell an der individuellen Entwicklung aller Beteiligten liegt und sich wahrscheinlich bessern kann.
Kommunikation
Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich diesen Punkt bewerten soll und leider fällt mein Fazit so aus, dass ich über die Kommunikation sowohl abteilungsintern und -übergreifend nichts positives hervorheben kann. Tatsachen, die dringend nötig angesprochen werden sollten um aufkommende Probleme schon im Keim zu lösen und zu keinen werden zu lassen werden verschleiert, direkte und rationale Feedbacks werden nur begrenzt zugelassen und nicht umgesetzt. Eine bilaterale Kommunikation auf Augenhöhe von oben nach unten und andersrum ist nur begrenzt gegeben, anders wie es zum Beispiel auf Stellenausschreibungen beworben wird. In gewissen Themen gibt es nur eine Top-Down-Kommunikation.
Kollegenzusammenhalt
5 Sterne, weil der Kollegenzusammenhalt untereinander super ist. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist gut, private Termine neben der Arbeit können problemlos wahrgenommen werden, Hunde dürfen mit ins Büro gebracht werden und vieles mehr ist möglich.
Vorgesetztenverhalten
Je nach Abteilung unterschiedlich, allerdings zieht es sich durch, dass Führungspositionen (bis auf wenige Ausnahmen) mit jungen Menschen besetzt sind, die wenig bis keine Kompetenzen im Umgang mit den einzelnen Individuen in den Abteilungen vorweisen können. Manche lösen das gut (Lager, Buchhaltung, Einkauf), andere schlecht bis garnicht und in wenigen Ausnahmen schlichtweg chaotisch. Bis sich das löst wird es auch einiges an Entwicklung in Anspruch nehmen, was aber irgendwo für ein junges Unternehmen auch normal ist. Es geht viel um die Häuptlinge, wenig um die (kernessentiellen) Indianer hat man oft das Gefühl.
Interessante Aufgaben
Man bekommt früh interessante Aufgaben mit und in die Hände gelegt, die man alleine be- oder daran mitarbeiten kann. So hat man schnell auch die Möglichkeit sich einzubringen, allerdings sollte man nicht enttäuscht sein, wenn der finale Output nichts mit der eigenen Mitarbeit zu tun hat, da die meisten Dinge, auch kleine, Top-Down entschieden werden, was ich für eine Firma mit Start-Up-Charakter schade finde. In manchen Dingen hat man allerdings auch die volle Verantwortung und darf sich verwirklichen. Hier ist es auch von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich.
Gleichberechtigung
Jeder Mensch ist Mensch und jeder Hund ist Hund.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind gut. Es gibt min. 2 Bildschirme, ergonomische Schreibtische und wenn was fehlt wird sich auch schnell drum gekümmert. Einziges Manko ist die nicht optimal funktionierende Klimaanlage im Sommer, dafür kann aber niemand in der Firma etwas. Hier wird sich allerdings bemüht das zu verbessern. Ansonsten wurde der Standort konsistent renoviert (neue Toiletten, neue Küche, neuer Aufenthaltsraum) und man merkt, dass hier etwas im Gange ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gut sind: fast alles digital, wenig Papiermüll.
Schlecht ist (Stand jetzt): viele Produkte (Elektrowerbegeschenke aus China z.B. ) sind einfach überflüssig und landen beim Kunden in der Versenkung, ALLERDINGS wird am Produktportfolio ständig gearbeitet und Nachhaltigkeit gerät hier immer mehr in den Vordergrund.
Gehalt/Sozialleistungen
Den zweiten Stern gibt es, weil es einen guten Zuschuss zur Entgeltumwandlung gibt. Allerdings nur bei einem Versicherer möglich. Das Gehalt ist nicht weiter nennenswert, natürlich alles irgendwie individuelle Verhandlungssache, für den Aufwand in der Saison allerdings lachhaft und besonders im Vertrieb wenig motivierend. Bonus gibt es auch für Vertriebler erst im zweiten Jahr der Betriebszugehörigkeit, niedriges Fixum, keine Provision auf wichtige Abschlüsse. Es wurden Außendienstler eingestellt, die wahrscheinlich unter einem anderen Modell arbeiten, für den Innendienst kann man gehaltlich leider nur abwinken. Schade, hier wäre für viele mit einem fairen Vergütungs- und Provisionsmodell nochmal viel PS rauszuholen.
Karriere/Weiterbildung
Muss man selbst zwingend dahinter sein, wenn man persönlich weitergebildet werden möchte.