Pandemie offenbart Führungsdefizite
Gut am Arbeitgeber finde ich
Menschen die einen Arbeitgeber suchen bei dem sie den Dienst nach Vorschrift machen können und bei dem nicht die Gefahr besteht, dass sich im Laufe der Jahre etwas ändert, die sind hier genau richtig.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Benefits für Beschäftigte immer weiter zurückgefahren. Beispiele dafür sind der Verlust des Job-Tickets, Dienstwagen für Langstrecken aus der „Polo“-Klasse, eine BahnCard bei dem die Beschäftigten das Risiko der Amortisierung tragen, eine Pseudo Zuzahlung für den Betriebssport (im Vergleich zu Angeboten anderer Betriebe doppelt so teuer)…
Ein deutliches Zeichen für das Miteinander hat man dann vor ca. 2 Jahren ausgesandt. Vor Eintritt in den Gebäudebereich der Personalabteilung muss nun geklingelt und um Einlass gebeten werden. Bei einem Haus mit der Kultur „offener Bürotüren“ ist dies ein deutliches Zeichen.
Verbesserungsvorschläge
Eine Geschäftsführung eines Unfallversicherungsträgers hat die Geschäfte zu führen! Nicht mehr und nicht weniger. Prävention, Rehabilitation und Entschädigung als zentrale Aufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung sind durch verschiedenen Organe der Selbstverwaltung zu steuern. Zur Beratung der verschiedenen Gremien sollte das KnowHow der verschiedenen innerbetrieblichen ExpertInnen genutzt werden. Die Geschäftsführung ist erwiesenermaßen NICHT den Experten zuzuordnen.
Die Grundsätze für eine positive Zukunft sind nach der Bewerberbroschüre schon bekannt: „Die gesetzliche Unfallversicherung fordert Eigeninitiative und fördert Mitarbeiter, die mit neuen Ideen etwas bewegen wollen. Gehen Sie mit dem entsprechenden Gestaltungswillen voran.“ Jetzt muss man den Text den man irgendwo abgeschrieben hat nur noch in die Tat umsetzen. Was den Gestaltungswillen angeht insbesondere in der Geschäftsführung und der Personalabteilung.
Arbeitsatmosphäre
Fairness und Vertrauen sollten die Arbeitsatmosphäre positiv beeinflussen. Die Realität sieht etwas anders aus.
Kommunikation
Nur das Allernötigste wird kommuniziert. Manches zwischen den Zeilen, insbesondere aus der oberen Führungsebene und der Personalabteilung lassen tief blicken.
Kollegenzusammenhalt
Ein bisher gutes Miteinander der KollegInnen wird durch eine insgesamt schlechte Stimmung im Betrieb negativ beeinflusst.
Work-Life-Balance
Die für einen öffentlichen Arbeitgeber typischen Rahmenbedingungen zur Vereinbarung von Beruf und Familie sind grundsätzlich ganz gut.
Vorgesetztenverhalten
Die Arbeitsatmosphäre wird deutlich von dem Desinteresse der Führungskräfte an der Arbeit der Beschäftigten geprägt (nicht gemeckert ist häufig genug gelobt). In Zeiten einer Pandemie mit hohem Anteil an Home-Office sollten Führungskräfte ihre Aufgabenwahrnehmung anpassen. Nur auf wieder „normale“ Zeiten zu warten reicht nicht.
Interessante Aufgaben
Sehr interessante und vielseitige Aufgaben. Es fehlt aber der Willen sich an den Veränderungen der Arbeitswelt zu orientieren und die Zukunft zu gestalten. Eigentlich sollte dies aber die Kernkompetenz eines Trägers der gesetzlichen Unfallversicherung sein.
Gleichberechtigung
Alles doch sehr männerdominiert in den Führungspositionen.
Arbeitsbedingungen
Technisch betrachtet sind die Arbeitsbedingungen im Betrieb vor Ort gut. Organisatorische und psychische Einflussfaktoren werden aber viel zu wenig betrachtet. Es fehlt einfach das Fachwissen bei der Geschäftsführung. Anstatt sich aber das riesige Wissen zu den Themenbereichen Sicherheit und Gesundheit der verschiedenen Abteilungen zu Nutze zu machen, wurschtelt die Personalabteilung lieber herum und verwechselt Gesundheitsmanagement mit Gesundheitsförderung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man macht das, was gerade en vogue ist. Ein besonderes Interesse steckt da aber offensichtlich nicht hinter (E-Autos ja, Energiemanagement oder Müllvermeidung/-trennung nein).
Gehalt/Sozialleistungen
Für die meisten gilt mäßig aber regelmäßig.
Image
Man sonnt sich im Licht der großen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Sich selbst bezeichnet man trotzdem als einen der größten Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand…
Karriere/Weiterbildung
„Wer sich bei uns engagiert kommt immer weiter. Unser vielfältiges Weiterbildungsangebot bietet allen MitarbeiterInnen die Chance bestehende Stärken kontinuierlich zu erweitern“ (Zitat aus einer Bewerberbroschüre).
Das lässt sich leider überhaupt nicht bestätigen. Es gibt kein Konzept zur Personalentwicklung. Von MitarbeiterInnen geäußerte Ideen zur Weiterbildung werden eher negiert als unterstützt. Wer sich engagiert wird als übereifrig angesehen. Darüber hinaus hat der „Nasenfaktor“ extrem großen Einfluss auf Einzelpersonen betreffende Entscheidungen. Ein guter Indikator dafür ist eine in den letzten Jahren deutlich vergrößerte Personalabteilung mit einigen zügigen Karrieresprüngen und auf der anderen Seite verschleppten Personalentscheidungen ohne Ergebnis.