Es könnte alles so schön sein...
Verbesserungsvorschläge
Auf Mitarbeiterwünsche eingehen, bevor diese kündigen. Es ist schade, wenn jemand geht, weil zB Home-Office im Vertrag oder eine Stundenreduzierung nicht möglich sind, insbesondere wenn die neu eingestellten Personen dies dann zugesprochen bekommen.
Wenn Leute kündigen vielleicht mal fragen, warum. Was hat jemanden dazu gebracht, nach 25 Jahren zu sagen "ich kann so nicht mehr".
Darauf achten, dass sich die Leute auch mal eine Auszeit nehmen und nicht am Wochenende oder abends arbeiten. Es ist viel zu tun, & es fehlen überall Leute, aber dann müsste man vielleicht lieber die internen Prozesse verschlanken. Übergangsweise auf KPIs verzichten, oder zumindest hinten anstellen, und mehr an die Gesundheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen denken.
Arbeitsatmosphäre
Stark abteilungs- und gruppenabhängig, wie vermutlich überall.
Kommunikation
Gerade abteilungsübergreifend wird es gern ein "gegeneinander", kein miteinander. Oft gibt es Romane um Schuld zu verteilen, wo vielleicht gar kein Drama nötig gewesen wäre.
Dadurch, dass beinahe alle überlastet und grundsätzlich gereizt sind, leidet leider auch der Ton untereinander.
Generelle Kommunikation, ob interner Wechsel oder Kündigung- Veränderungen werden bitte so lang wie möglich geheim gehalten.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt sehr viele, sehr liebe Kollegen und Kolleginnen, die auch alle den Ball am rollen halten. Viele davon sind aber zwischenzeitlich auch gegangen.
Work-Life-Balance
Schwierig. Wenig Rücksicht auf Teilzeitkräfte, selbst dort wird genug Arbeit angelegt, so dass Abends noch mal angemacht wird, oder am Wochenende.
Oder wenn diese losmüssen wird kurz "kannst du aber vorher bitte noch" ohne Rücksicht auf die Uhrzeit / Feierabend.
In den regelmäßigen Townhall Meetings werden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gefeiert, die rund um die Uhr arbeiten und teils so klingen, als wenn sie kurz vor Burn-Out stehen.
Aktuell werden Überstunden notiert und ausgeglichen, das wird aber nur phasenweise genehmigt und war bis vor einem Jahr selten der Fall.
Überstunden die über das gesetzlich erlaubte Maß gehen sollen "einfach auf die anderen Tage umverteilt werden" ist das innerhalb eines Monats nicht mehr möglich "nimm das mit in den nächsten Monat" (von dem man nicht sicher sein kann, dass weiter ausgeglichen wird, die Info erhält man oft sehr kurzfristig).
Ein festes Zeiterfassungssystem und konsequentes schützen der Leute, die sich überarbeiten, wäre angebracht.
Grundsätzlich ist es aber auch möglich eine lange Mittagspause zu machen um Dinge zu erledigen, o.Ä., aber im Endeffekt läuft es häufig darauf hinaus, dass man doch noch lange weiter arbeitet.
Vorgesetztenverhalten
Durchwachsen. Gibt welche die innerhalb der gesamten Firma als schwierig bekannt sind, gibt aber auch gute.
Interessante Aufgaben
Es ist stark standardisiertes Geschäft, wobei es bei der Struktur dazu noch etwas hapert.
Gleichberechtigung
Soll wohl ganz gut sein, ich bleibe skeptisch. Es gibt einige, die noch sehr altmodische Werte leben und damit auch durchkommen.
Es gibt ein Diversity Team, bleibt abzuwarten, in wie weit das echte Fortschritte bringt, oder nur schöne positive Bilder.
Arbeitsbedingungen
Die Software hapert, Verbindungsprobleme kommen gerade im Sommer gern öfter vor, ist aber in den letzten Jahren auch etwas besser geworden.
Es wurde schnell auf mobiles Arbeiten umgestellt, und Equipment hierzu zur Verfügung gestellt.
Der Kaffee ist sehr gut.
Die Arbeitszeiten und die Belastung sind "branchenüblich".
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Selbst bei Minimalbesetzung zu Corona Zeiten laufen die Fernseher auf allen Stockwerken, Einwegbesteck und Zuckertütchen am Kaffeeautomat etc., als nette Geste für die Mitarbeiter:innen gibt es Plastik-Werbeartikel mit Geodis Logo (Bentobox, Trinkflasche, Tennisball).
Da ist noch Luft nach oben.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehaltserhöhungen sind nur bedingt möglich, viele ehemalige Kolleg:innen berichten davon, dass beim Fragen leider nichts möglich war, kaum liegt die Kündigung auf dem Tisch wäre doch alles möglich.
Die Bonuszahlung aus der Betriebsvereinbarung wurde in den letzten Jahren nicht ausgezahlt (da die sehr hochgesteckten Ziele nicht erreicht wurden), dieses Jahr gab es dann die Überraschung, dass davon das Urlaubsgeld abgezogen wird.
Das war uns allen leider vorab nicht bekannt und hatte Verwirrung und großen Unmut zur Folge.
Es wird mit der Möglichkeit geworben alle 2 Wochen "kurz" zu machen, sich also nach einem halben Tag abzumelden, dies ist in vielen Abteilungen aber leider schon lange nicht mehr möglich.