Ich finde, das Unternehmen zeigt kein Interesse an Angestellten - man ist nur eine Zahl
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sicherer Arbeitsplatz der auch den schlimmsten wirtschaftlichen (Pandemie) Zustand gut überstanden hat.
Die gute Parkmöglichkeit vor der Firma.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Siehe Gesamtbewertung-
Verbesserungsvorschläge
Die Ideologie des Unternehmens muss das traditionelle alt eingesessene Muster verlassen und eine zeitgemäßere Arbeitsbedingung beschaffen.
Es wäre ein guter Anfang den Angestellten ins Gesicht zusehen und versuchen sie kennenzulernen, damit sie auch besser eingesetzt werden können. Viele fühlen sich fremd im Unternehmen und nicht willkommen.
Angestellte sind keine Zahlen auf zwei Beinen, sondern das wichtigste Gut eines Unternehmens! Das kann ich dem Arbeitgeber nur ans Herz legen.
Arbeitsatmosphäre
Das Betriebsklima in der Firma wurde in den letzten Jahren zunehmend schlechter, ich finde, es wird zu wenig dafür getan, um es zu ändern, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind günstige Berufseinsteiger zu beschäftigen und nach außen hin die heile Welt zu präsentieren. Bei Auseinandersetzungen unter Kollegen wird nicht viel getan um es aus der Welt zu schaffen - bis das Resultat eintrifft, dass die betroffene Person traumatisiert das Unternehmen verlassen muss. Anhand der besetzten Positionen erkennt man ein Schema, dass die Einen den Anderen bevorzugt behandelt werden. Bei der guten Anzahl an unterschiedlichen Kulturen die gemeinsam arbeiten und der vielen Frauen, sind diese lediglich in Planungspositionen zu sehen.
Kommunikation
Die Kommunikation bezogen auf die Erfolge des Unternehmens finden im 2-wöchigen Turnus jeden zweiten Montag bei der Montagsveranstaltung statt.
Andere Arten der Kommunikationen innerhalb eines Teams und projektbezogene Informationen werden nur mit 'systemrelevanten Personen' besprochen. Oft weiß man nicht woran man ist und befindet sich in der Schwebe. Auf Dauer wird das zu einem belastendem Zustand für den Angestellten. Transparenz und Wertschätzung ist hier leider Fremdwort.
Kollegenzusammenhalt
Leider sind viele Kollegen gleichermaßen benachteiligt behandelt und jeder kämpft mit seinen eigenen Problemen, daher bleibt nicht viel Kraft übrig für einen Kollegenzusammenhalt. Jeder versteht das Leid des Anderen. Innerhalb der Teams ist eine grundsätzliche Unzufriedenheit gegeben und jeder will die 'unschöne' Arbeit den Anderen zuschieben. Die Projektleitungsebene arbeitet nicht kollegial zu, sondern bekämpft die Projektarchitekten, es herrscht eine Missgunstkultur.
Work-Life-Balance
Bei mir sind keine Überstunden notwendig gewesen, auch generell ist es eher selten, dass stundenlange Überstunden eingefordert werden. Bezogen auf die Arbeitszeiten bewegen sich diese im normalen Rahmen. Es werden auf Familienprobleme in Form von unbezahlten Urlaubstagen Rücksicht genommen. Auch sonst ist es möglich den Urlaub so zu legen wie man es möchte, sofern es das Projekt zulässt. Manchmal kann man von Gruppenzwang bezogen auf die Arbeitszeiten sprechen, aber dies ist kein Dauerzustand. Meistens ist man nach der Arbeit, an den Wochenenden und auch in dem Urlaub dermaßen seelisch noch erschöpft, dass man es nicht gänzlich schafft eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Leben zubekommen.
Stichwort: seelische Belastung statt körperliche Belastung.
Vorgesetztenverhalten
Ich finde, dass die Vorgesetzten regelmäßig an Schulungen teilnehmen sollten, denn man ist nie ausgelernt. Nach jahrelanger klarer Kommunikation wurden keine endgültigen Lösungen bei Konfliktsituationen zwischen Angestellten gefunden. Bei einem Konflikt zwischen Projektleitung und Projektarchitekt wird egal wie offensichtlich die Problematik ist immer zu dem 'systemrelevanteren Angestellten' gestanden. Die Differenzen werden, so wie ich finde, nicht ernst genommen und es wird der eine oder andere Witz darüber gerissen. Ich konnte leider nicht bezeugen, dass Angestellte mit zwischenmenschlichen unlösbaren Differenzen innerhalb eines Teams voneinander losgelöst wurden.
Es endet in seelischer Belastung, den man nicht überwältigen kann... Folgen: bleibende Schäden.
Interessante Aufgaben
Bei einem Unternehmen dieser Größe und diesem Ansehen gibt es selbstverständlich interessante Projekte mit der interessante Aufgaben einhergehen. Leider sind die Aufgaben meistens sehr ungerecht aufgeteilt und wenn man von der Persönlichkeit her eher eine leidensfähige Person zu sein scheint, kann man sich dabei erwischen, dass man über die Jahre verteilt immer nur die selben Aufgaben bearbeitet. Ich kann aus meiner langjährigen Beobachtung bezeugen, dass es Angestellte gab die lediglich Treppen gezeichnet haben oder andere Angestellten die immer nur der einen Tätigkeit (LPH) zugewiesen worden. Es wird nicht darauf geachtet oder Wert gelegt, dass die Angestellten abwechslungsreiche Aufgaben bekommen, auch der Wunsch danach wird maßlos ignoriert.
Es wird nicht allen die Chance gegeben in unterschiedlichen Leistungsphasen eines Projektes mitzuwirken, dies variiert wieder von Person zu Person sehr stark.
Interessante Aufgaben sind vorhanden, aber leider keine Chancengleichheit.
Gleichberechtigung
Es herrscht kein Sinn für Gleichberechtigung zwischen Geschlechtern. Bei Bewerbungsphasen für ein neues Projekt werden lediglich männliche Projektleiter vorgestellt, nach erfolgtem Sieg aber bearbeitet meist eine weibliche Projektleitung das Projekt. Ich finde Architektinnen wurden weniger beachtet.
Aufstiegschancen für Frauen sind kaum bis garnicht vorhanden. Es ist ein sehr Männer dominierendes Unternehmen, so wie auch Branche, dies kann man an den männlichen Führungspositionen und der Anzahl der männlichen Projektleiter ganz eindeutig erkennen. In diesen Ebenen ist die Frauenquote sehr gering.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden angestellt, jedoch kann man von einer Wertschätzung bei langdienenden Kollegen nicht sprechen.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind als Großraumbüro-Räumlichkeiten ausgelegt. Seit Jahren spricht man von einer Renovierung, allerdings trifft dieser nie ein.
Vielleicht ist der Geschäftsführung, die Arbeitsbedingungen denen seine Angestellten:innen ausgesetzt sind nicht wichtig genug, um dafür Geld zu investieren. Die Ausstattung und die Bedingungen sind nicht zeitgemäß. Für einen höhenverstellbaren Tisch muss man eine ärztliche Bescheinigung vorlegen. Vereinzelte höhenverstellbare Tische werden als unschön argumentiert, weil sie zum anderen Inventar nicht passen. Personenbezogene individuelle Gegenstände wie eigene Tassen, Stifteboxen und Fotos am Arbeitsplatz sind unerwünscht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hab ich nicht beobachtet, kann ich nicht gut genug beurteilen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter werden pünktlich bezahlt. Sozialleistungen wie einmalige Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie wurden in voller Höhe (3000) an die Angestellten ausgezahlt. Jedoch wurde dies wiederum bei jeder Gehaltsverhandlung zum Thema gemacht...
Dies hatte einen merkwürdigen Beigeschmack.
Die Stundenlöhne der studentischen Aushilfen fallen sehr unterschiedlich aus. Die Gehälter der Kollegen sind auch nicht fair aufgestellt. Es wird immer von einer Gehaltsliste gesprochen, allerdings tauschen sich die Kollegen zum Teil gedeckt untereinander aus und stellen fest, dass die Gehälter nicht nach einer Liste erfolgen.
Verantwortungen werden offiziell nicht zugesprochen, damit keine Gehaltsanpassung mit der Verantwortung einhergehen können - man meint, dass es ein cleverer Zug ist - allerdings demotiviert das einen als angestellte/t Architekt:in nur ganz stark.
Image
Bei einer langjährigen Zusammenarbeit, kann ich leider nur sagen, dass der Austausch mit meinen genau so langjährigen, wenn nicht sogar noch länger beschäftigten Kollegen nicht immer positiv ausfällt. Für Berufseinsteiger und studentischen Aushilfen sicherlich ein sehr aufregender Arbeitgeber mit einer internationalen Bekanntheit. Das Image von Außen gesehen entspricht leider nicht dem was im Unternehmen abgespielt wird.
Karriere/Weiterbildung
Vorhandenen Angestellten wird meist der Aufstieg nicht ermöglicht, stattdessen werden neue Kollegen für diese Positionen besetzt. Viele Kollegen sind in Positionen auf die sie sich nicht beworben haben, grundsätzlichen wird einem eine andere Zuständigkeit aufgezwungen.
Der Wunsch nach Weiterbildungen werden nicht 'willkommen geheißen' mit der Begründung 'Brauchen wir nicht - dann willst du sicherlich auch mehr Gehalt'. Ich fand immer, dass zwischen Personen stark gefiltert wurde, den einen wurde es gewehrt, den anderen wiederum nicht. Karriere ist so leider nicht möglich...
Persönlichkeitsentwicklungen werden hier systematisch unterdrückt.