Zusammenfassung nach vier Monaten Unfallchirurgie
Verbesserungsvorschläge
Alles in allem: An vielen Stellen gehen Gesundheit, Geld und Nerven verloren weil die Personaldecke viel zu knapp bemessen ist.
Ich arbeite aktuell mehr für den Computer als der Computer für mich.
Die Benutzung ist nicht intuitiv, Standardabläufe nicht standardisiert, es gibt keine Möglichkeit für personalisierte Verbesserungen.
Die Systeme stürzen oft ab oder arbeiten quälend langsam.
Trotz mehrfacher Nachfrage hat es vier Monate gedauert, bis meine IT-Zugänge in allen Systemen/Bereichen freigeschaltet waren,anfangs war gar nichts vorbereitet, dann habe ich falsche Zugangsdaten ohne Berechtigungen bekommen und bis heute war ich nicht in der Liste der Operateure freigeschaltet obwohl ich als Chirurgin eingestellt bin.
Auf Station werden von Ärzten massig arztfremde Tätigkeiten übernommen, deutlich mehr als in anderen Häusern.
Eine Stationsassistentin und Kodierfachkräfte könnten hier Abhilfe schaffen in dem administrative Tätigkeiten und Blutabnahme übernommen werden, durch die doppelte Führung von Papierakte und digitaler Akte entsteht doppelter Aufwand.
Die Personaldecke ist knapp gestrickt, durch Wochenenddienste und Arbeitsmenge anfallende Überstunden können zum Teil nicht abgebaut werden, die Dienstpläne für Juni bis August sind jetzt schon so knapp dass die Abteilung nur läuft wenn keiner krank wird. Trotz absehbarem langzeitigem Engpass durch die ab Herbst angemeldete Elternzeit eines Kollegen werden keine neuen Kollegen eingestellt.
Das Team ist nett. Die Oberärzte sind sehr bemüht in der Weiterbildung.
Meine Erfahrungen im OP sind noch begrenzt, es war aber zum Teil chaotisch. Gestern gab es keine Standardinstrumente zum Operieren, angeblich ein häufiges Problem durch Personalmangel in der Sterilisation. Die OPs fingen später an und den ganzen Tag mussten Behelfslösungen gefunden werden.