Knapp vor kommenden Mindestlohn, engmaschige Überwachung der Arbeit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegen zusammenhalt, es ist ein haufen Misfits gewesen als ich dort anfing.
Hoffe es ist genau so, auch wenn fast alle die ich kannte weg sind.
Da ihnen Vorqualifikationen eigentlich egal sind nehmen sie jeden der sich dann im Onboarding beweisen muss.
Dazu bekommt jeder ein iPad was er zwar beruflich braucht aber auch privat nutzen darf wie er will, und natürlich auch mit nach Hause nehmen darf.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Geringes Gehalt (ich mache nun das gleiche wie vorher, nur bei einer anderen Firma und verdiene mehr Netto als ich dort Brutto hatte).
Benefits sind Standard oder gar weniger (siehe 10% fürs Jobticket).
Wenn du gesagt bekommst "Deine Erstlösungsquote ist 92% aber deine Call-Zeiten sind im Schnitt 12 Sekunden zu lang, daran musst du arbeiten" zweifelst du an deiner Motivation und machst halt einfach nur noch nach Vorschrift
wenn der Rest des Teams Erstlösungen von 80% hat.
Die Jahresgesprächen endeten meist so, dass man so lange von der TL bearbeitete wurde bis man die richtigen "BuzzWords" stehen hatte die von der GL verlangt wurden.
Mangel der Konsistenz in den Fähigkeiten der Teamleitung, aber da wurde schon zu meiner Zeit gegengesteuert, kann also gut sein, dass es nun besser geworden ist.
Verbesserungsvorschläge
Gehalt, Gehalt, Gehalt.
Wenn der Mindestlohn auf
Arbeitsatmosphäre
Das Onboarding ist super gewesen.
Viel theoretisches Wissen, viel eigenstudium, und erst wenn man gezeigt hat, dass man die Basics kann wird man auf die Kunden losgelassen (während ein erfahrener Supporter zuhört).
Es wird viel Augenmerk auf SLAs und Kontrollanrufe gelegt, auch wurde zu meiner zeit alle 2 Wochen Tickets von einem Ausgewertet und alle 2 Wochen Telefonate an sich.
Dazu wird die Arbeitszeit (Telefonatdauer, Nachbearbeitung) streng überwacht, und wenn man zu lange für etwas braucht kann es sein, dass der Teamleiter hinter einem steht und fragt was so lange braucht.
Kommunikation
Stark Teamleiter und Abteilungs abhängig. Mal besser, mal schlechter.
Flurfunkt funktioniert aber super.
Kollegenzusammenhalt
Alle sitzen im gleichen Boot - zumindest in deinem Team. Alles darüber kann schonmal komisch sein.
Work-Life-Balance
Es wird zwar nicht direkt gefordert Überstunden zu machen oder für Kollegen ein zu springen, aber bei mir war es so, dass das klar dokumentiert wurde und man die Mehrarbeit abfeiern durfte oder spontan auch mal von der Teamleitung gefragt wurde ob man heute lieber nur nen halben Tag arbeiten will.
Vorgesetztenverhalten
Stark Personenabhängig, eine echte "klare Linie" schien es bei mir nicht gegeben zu haben.
Weiter oben ging viel über Vetternwirtschaft und hauptsache die Zahlen stimmen.
Interessante Aufgaben
Softwaresupport für eine proprietäre Software ist interessant, durch das gute onboarding gelingt vieles auch schon IT-Fremden das Lösen von Problemen. Später allerdings eher weniger Neues.
Gleichberechtigung
Ob weiblich, mänlich, divers, cross-dresser, Metaler, HipHopper, kurz vor Rente, Jungspund, etc - alle waren gleich.
Umgang mit älteren Kollegen
Wie Gleichberechtigung, das Team war gut durchgemischt, von grad aus dem Abi zu kurz vor der Rente war alles dabei und wurde gleich behandelt.
Arbeitsbedingungen
Eigentlich ganz in Ordnung, man bekommt Freitags seinen Dienstplan für die kommende Woche. entweder ab 8 oder 9 oder 11 Uhr bis 16, 18, 20Uhr.
Manchmal auch Samstags, dafür bekommt man dann aber einen Tag in der Woche frei (bestimmt die Teamleitung).
Die Büros sind gut, obwohl Großraum. Die Ausrüstung ist passabel.
Raucherpausen werden im Plan vorgegeben, Toilettengänge soll man in den Raucherpausen oder Mittagspausen machen. Das System erkennt verschiedene Modi, Pause wird addiert (normalerweise stehen jedem insgesamt 60min Pausen zur Verfügung, inkl. Raucherpause/Bildschirmerholungszeit, Kaffeeholen, Mittagspause, Toilletenpause). Gestaffelt nach 2x15 Bildschirmerholung, 1x30 Mittagspause.
Wer zwischendrin mal weg muss muss sich dann vor der TL verantworten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist halt ein Großraumbüro, es gibt Mülltrennung in den Teeküchen, aber nicht unter dem Schreibtisch, und ich glaube nicht, dass die Putzkolonne diese nachsortiert.
Gebäude selbst in neu und energetisch.
Die Bewegungsmelder auf den Klos sind etwas zu kurz getaktet. :P
Gehalt/Sozialleistungen
Einstieg: 2100€ brutto, nach 6 Monaten 2200€ Brutto (stand 2022)
Angeblich verdienen alle das Gleiche, aber habe Leute gesehen die weniger und mehr verdient haben, für die gleiche Stelle.
Werben mit Jobticket - ja, 10% des Ursprungspreises. Also vernachlassbar.
Eigene Küche: Es gibt zwar keine Kantine aber Essensautomaten die echt gute Brötchen, Fruchtsalate, Birchermüslis etc. für 1€ verkaufen.
Obstkorb (der eigentlich nach 2 tagen leer ist) - Standard
Kostenfreie Kaffeeküche pro Stockwerk - Standard
Sportangebot nach der Arbeit - Standard
bAV von Allianz - Standard
Mitarbeiterrabatte über ein Portal - Standard
bis zu 100% HomeOffice - ganz nett wer es will
einmal im Quartal ein Team-Event - schon nett, und kostentechnisch auch OK, nicht knauserig aber auch nicht sonderlich spendabel.
Image
Gute SocialMedia-Präsenz, bildet aber nicht das ertragbringende Tagesgeschäft wieder.
Karriere/Weiterbildung
Gibt es, aber nur begrenzt in der Abteilung in der ich tätig war.
Man wird damit geködert, dass man vom 1st Level in den 2nd Level aufsteigen kann.
Aber am ende ist die Beförderung so: Man macht 2nd Level für Monate neben 1st Level, wird dann befördert in 2nd Level wo man weiterhin für 1st Level Gehalt arbeitet, und wenn die "Vorgesetzten" denken man sei soweit gibt's dann 100€ brutto mehr für mehr Arbeit wo man wirklich was können muss. (wie gesagt: Stand 2022)