Fürs Referendariat lieber eine andere Kanzlei suchen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bis auf die Lage und die netten wissMits fällt mir nichts ein
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man hat sich streckenweise gelangweilt. Wenig Arbeit für wissMits und Referendare, aber es wurden laufend neue eingestellt. Das hat keiner von uns verstanden. Teilweise haben wir uns um die Aufgaben "gestritten", damit man was zu tun hatte und der Tag vorüber ging. Zum Teil lag das aber auch daran, dass nicht kommuniziert wurde. Man hatte das Gefühl die Anwälte wussten manchmal selber nicht, welcher wissMit oder welcher Referendar jetzt für wen arbeitet. Das war nicht nur anstrengend für einen selber sondern auch kontraproduktiv für die eigenen Auslastung. Es gab Tage, an denen es dadurch einfach nichts zu tun gab, auch wenn man mehrmals rumging und nachfragte. Schließlich war es so, dass ich erst am Ende meiner Station erfahren habe, welche Anwälte für mich zuständig waren. Das war für mich eine Überraschung, weil von diesen eher wenig kam. Stattdessen hatte sich ständig ein anderer Anwalt um mich gekümmert (das war i.Ü. der einzige von den Anwälten, der einem sinnvolle Aufgaben gab und sich viel Mühe gegeben hat), weshalb ich davon ausging, dass dieser mein Ausbilder sei. Leider war dieser Anwalt nicht immer zugegen, das hätte den Aufenthalt deutlich verbessert.
Verbesserungsvorschläge
Kommunizieren! Es gab nahezu nie ein Feedback, auch wenn man drum bat. Bitte kümmert euch um die Technik für die wissMits und Referendare. Ich hätte mir als Referendar auch gewünscht mehr in das anwaltliche Geschäft eingebunden zu werden, andernfalls ist es halt keine Ausbildung sondern ein wissMit Job.
Arbeitsatmosphäre
Sehr hierarchisch. Man hatte ständig das Gefühl, dass einem nicht vertraut wird. Nachfragen a la "Was machst Du da eigentlich gerade?" oder "Bitte lass doch dauerhaft deine Tür offen" habe ich nicht besonders angenehm empfunden.
Kommunikation
Ich habe noch nie eine solch schlechte Kommunikation erlebt. Hier wusste die linke Hand nicht was die rechte macht.
Kollegenzusammenhalt
Unter den Anwälten gut. Alle anderen Mitarbeiter wurden in den Zusammenhalt der Anwälte nicht wirklich einbezogen.
Work-Life-Balance
Für eine Großkanzlei wirklich nicht schlecht.
Vorgesetztenverhalten
Unterschiedlich. Aber habe es erlebt, dass sich Partner hinter dem Rücken anderer über die Arbeitsleistung der eigenen Mitarbeiter abfällig äußern. Absolutes No-Go.
Interessante Aufgaben
Wirklich äußerst uninteressante Aufgaben, lag aber auch an den nicht wirklich spannenden Mandaten. Das Prädikat "Ausbildung" hat GÖRG m.E. nicht verdient.
Gleichberechtigung
Männerdominierte Kanzlei. Frauen haben hier wenig zu sagen, ich frage mich ob es hier überhaupt PartnerINNEN gibt.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Teams sind alle sehr jung, was für mich den Schluss zulässt, dass ältere Kollegen hier eher nicht gerne gesehen sind.
Arbeitsbedingungen
Ich kann nur für München sprechen: Katastrophal! Für die wissMits und Referendare gibt es irgendwelche alten Laptops. Die erste halbe Stunde des Arbeitstages verbrachte man damit, einen funktionierenden PC zu finden und diesen hochzufahren. Keine doppelten Bildschirme, zudem auch noch sehr kleine Bildschirme. Angenehmes Arbeiten war hier kaum möglich. Es gab für sechs wissMit und Referendararbeitsplätze eine (!) Webcam?! Von wissMits, die schon länger dabei sind, habe ich mir sagen lassen, dass seit Jahren hier Besserung versprochen wird, sich aber rein gar nichts tut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird alles noch doppelt und dreifach ausgedruckt.
Gehalt/Sozialleistungen
Seit der Anpassung Marktdurchschnitt.
Image
Keiner der wissMits oder Referendare hat auch nur ein gutes Wort über seinen Arbeitgeber verloren. Schade war, dass sich keiner hier traut dem Personalmanagement die Probleme deutlich zu machen und im Zweifel bereit ist auch die Kanzlei zu wechseln. In nahezu jeder Mittagspause hat man sich über die schlechten Bedingungen in München unterhalten und dass man bei GÖRG keine Karriere anstrebt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein paar Vergünstigungen bei Repetitoren.