Goldhofer: since 1705
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Tolle, faszinierende Produkte
- Abwechslungsreicher Job
- Viele Freiheiten, großer Verantwortungsbereich
- Möglichkeit Home-Office
- Bezahlung in Ordnung
Die Geschäftsführung erkennt die Probleme der Firma seit 2-3 Jahren und versucht Verbesserungen durchzusetzen. In kleinen Teilen gelingt dies auch.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Unternehmenskultur: Umgangston, Erwartungshaltungen, Umgang mit Kritik
- Bezahlung in Ordnung, aber nicht nach Leistung (ist in IGM Betrieben aber wohl üblich)
- Die Macht einzelner reicht deutlich über ihren Verantwortungsbereich hinaus
- Prozesse existieren nur auf dem Papier, aber werden nicht gelebt.
- Die Firma ist im großen und ganzen extrem schlecht darin, sich auf Neues einzulassen
Verbesserungsvorschläge
- Notwendigkeit von Stellen prüfen und ggfs. neu Eingruppieren. Es gibt gewisse Kandidaten, die seit Jahren von einem Abstellgleis zum nächsten rangiert werden und die Firma nur aufhalten.
- Innovationen fördern. Die "Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht"-Mentalität sitzt zu tief im Unternehmen. Viele Neuerungen, sei es bei den Produkten, bei Geschäftsprozessen, ... werden pauschal abgelehnt. Will man etwas Neues etablieren bekommt man so viel Gegenwind, dass die Ideen vermutlich nicht mal bis zur GF durchkommen. Die Firma ist einfach zu "eingefahren".
- Den Fokus weg vom Produkt hin zum Prozess der Produktentstehung lenken. Die Firma arbeitet in sehr vielen Bereichen extrem ineffizient, da zu viel Fokus darauf liegt, einzelne Produkte fertig zu stellen, anstatt die gesamte Prozesskette zu verbessern.
- Prozesse auch wirklich durchsetzen. Heute darf eigentlich jeder machen was er will. Die definierten Prozessbeschreibungen werden allgemein als unverbindliche Handlungsempfehlung wahrgenommen. Dazu gehört auch, die Macht einzelner Personen zu beschränken. Ein Anruf bei der richtigen Person genügt oft, um sich über die gesamte Organisation hinwegzusetzen - das darf nicht sein.
Arbeitsatmosphäre
Habe in der Vergangenheit schon deutlich besseres erlebt.
Der Umgangston ist in der ganzen Firma sehr rau, auch persönliche Angriffe und Beleidigungen bleiben leider nicht aus.
Es gibt kein Gefühl des Miteinanders, es gilt "Jeder gegen Jeden".
Unsere neuen Mitarbeiter haben kaum eine Chance ihre Ideen zu verwirklichen, wenn Sie nicht eine "mächtige" Person im Rücken haben.
Leider trifft man selten einen gut gelaunten Kollegen auf dem Gang.
Kommunikation
Es gibt regelmäßig Betriebsversammlungen und die Geschäftsführung sowie der Betriebsrat geben sich in diesem Punkt viel Mühe. Dennoch ist der Flurfunk performanter als die offiziellen Kommunikationswege.
Kollegenzusammenhalt
Es wird viel gelästert über Kollegen.
Es gibt keine sachliche Kritikkultur, dadurch traut sich auch niemand Fehler einzugestehen und es wird sehr viel Energie und Zeit aufgewendet, um die Schuld bei anderen zu suchen.
Man wird von Kollegen belogen, wenn Sie sich durch eine Aussage in Gefahr bringen würden.
Work-Life-Balance
Gleitzeit leider mit Kernzeit, aber alles in Allem gut. Urlaub/Gleitzeittage/Überstunden-frei kann man immer bekommen.
Es wird jedoch in gewissen Bereichen erwartet, dass man auch nach Feierabend/am Wochenende oder im Urlaub erreichbar ist und das private Telefon klingelt somit auch außerhalb der Arbeitszeit gelegentlich für Geschäftszwecke. Hält sich aber im Rahmen.
Überstunden gehören zur Tagesordnung, bei vielen Kollegen sind die Überstunden-Konten seit Monaten oder Jahren bis Anschlag gefüllt.
Vorgesetztenverhalten
In meiner Abteilung ok, in vielen Abteilungen aber katastrophal schlecht. Viele Führungskräfte sind nicht in der Lage ihr Team fachlich und organisatorisch zu leiten. Man darf sich keine Rückendeckung erhoffen, wenn es dem Vorgesetzten selbst an den Kragen gehen könnte.
Interessante Aufgaben
Es gibt täglich etwas neues, die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und man kann sich wirklich dafür begeistern. Es werden einem i.d.R. viele Freiheiten gelassen und man kann viel Verantwortung übernehmen, wenn man möchte.
Gleichberechtigung
Die Firma ist sehr männerdominiert, dennoch habe ich noch nie Erfahren, dass eine Frau benachteiligt wurde.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist leider "zu gut". Es gibt eine sehr große Fraktion an Mitarbeitern, die ihr ganzes Leben schon bei Goldhofer arbeiten. Gegen diese eingefahrene Fraktion hat der Rest der Belegschaft keine Chance und man wird eher belächelt, wenn man mit nur 6 Jahren Betriebszugehörigkeit etwas verbessern will.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung im Büro ist prinzipiell top, allerdings gibt es riesige Großraumbüros. Das Tragen von Kopfhörern ist auch hier leider verboten, somit ist man ständig dem Lärm von mindestens 3 gleichzeitig telefonierenden Kollegen ausgesetzt.
In der Produktion hat so manche Schraubergarage besseres Equipment. Betriebsmittel werden wo sie benötigt werden von den MA selbst zusammengebastelt.
Die Arbeitssicherheit in manchen Bereichen ist eher fragwürdig, es passieren leider auch regelmäßig Unfälle.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein soweit mir bekannt nicht vorhanden.
Sozialbewusstsein ist durch den Zweck der aller Geschäftsanteile haltenden Stiftung gegeben.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist grundlegend in Ordnung. Überstunden werden mit Zuschlag vergütet.
Wenn man außerhalb der "normalen" Arbeitszeit, also Nachts/am Wochenende/im Urlaub mal was für die Firma macht, bekommt man diese Zeiten aber i.d.R. nicht bezahlt.
Bei Einstellung darauf achten, dass man gleich zu Beginn in die gewünschte Entgeltgruppe kommt, was im Grunde jedem gelingen kann.
Die Vergütung ist nicht Leistungsorientiert. Ein Mitarbeiter, der sich seit Jahren richtig reinkniet, verdient gleich viel wie ein Mitarbeiter, der jeden Tag 5 verschiedene Pausenräume zu tratschen aufsucht, wenn die Stelle gleich eingruppiert wurde. Das führt dazu, dass es viele einzelne Leistungsträger gibt und ein leider nicht zu vernachlässigender Teil der MA sich täglich ausruht.
Sozialleistungen gibt es, aber man könnte noch etwas mehr machen und vielleicht auch mehr bei den MA erfragen, was denn wirklich gewünscht wird.
Image
In der Region sehr gutes ansehen.
Auch in der Branche hat Goldhofer weiterhin einen guten Ruf, auch wenn dies manchmal anders bei den Mitarbeitern ankommt.
Wenn man mit den Kunden direkt spricht, erkennt man, dass viele aus Überzeugung schon lange Jahre der Firma Goldhofer ihr Vertrauen schenken. Solche Erkenntnisse motivieren die Mitarbeiter, leider wird im Unternehmen aber oft ein falscher Eindruck unseres Images verbreitet.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen kann man bekommen, wenn man nachweisen kann, dass diese für die Ausführung der eigenen Arbeit notwendig sind.
Die Firma wird allerdings niemals Geld in die Hand nehmen, um ihre Mitarbeiter bewusst zu entwickeln.
Karriere geht nur über Vitamin B, fachliche Eignung spielt eine untergeordnete Rolle. Kennt man die richtigen Leute, kann man alles erreichen, und andersrum wird man nichts erreichen, wenn man sich mit den Falschen anlegt.