Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

Gothaer 
Versicherungen
Bewertung

Schlimmste berufliche Erfahrung - klare Nichtempfehlung

2,9
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei GSC Gothaer Schaden-Service-Center GmbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Nur eines: Das Gehalt wurde immer pünktlich und zuverlässig gezahlt. Homeoffice für eine bessere Work-Life-Balance wurde zunächst testweise für einige wenige Mitarbeitende eingeführt. Der vom Arbeitgeber selbst definierte Kriterienkatalog wurde zwar mitgeteilt, traf aber in einigen Fällen auf die ausgewählten MA nicht zu. Mit Beginn der Coronapandemie galt Homeoffice dann für alle und wurde auch schnell umgesetzt mit gewährten Investitionsprämien für Hardware / Büroausstattung. Immerhin.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Alles andere. Wo soll man anfangen? Kommunikationsdefizit ist sehr stark ausgeprägt den eigenen MA ggü. Transparenz oft nicht vorhanden. Bei Rückfragen, um ggf gemachte Entscheidungen nachvollziehen zu können, wurde oft nur mitgeteilt, dies sei nun eben so entschieden worden.

Ungerechtigkeiten bezogen auf die Hauptniederlassung in Köln ggü den Kollegen in Berlin / im Gothaer Schadenservice Center (GSC), Beispiel: In Köln wird nach Tarif bezahlt, Berlin war stets ein Billiglohndienstleister. Immer wieder wurde auch unter dem Deckmantel der "telefonischen Erreichbarkeit" Urlaub nicht gewährt, gekürzt oder ganze Teams zu fragwürdigen Sondereinsätzen verdammt, Stichwort Internationaler Frauentag in Berlin 8.März. Dieser ist als gesetzlicher Feiertag eingeführt worden. Aber den eigenen MA wurde mitgeteilt, man müsse an dem Tag arbeiten, damit die Erreichbarkeit den Kunden ggü gewährleistet sei. In Köln dagegen wurde eine ganze Woche Karneval gefeiert und dies wurde - auch die Abteilungen bis hin zum Vorstand - als gewachsenes Brauchtum anerkannt. In dieser Zeit waren wirklich keine Abteilungen erreichbar egal ob Vertragsabteilung, Regulierer oder Ansprechpartner für gewerbliche Kunden und dies hat niemanden interessiert.

Das GSC wurde abgewickelt durch eine partielle Betriebsschließung. Die MA der Schadenaufnahme wurden betriebsbedingt gekündigt. Begründet wurde die Maßnahme damit, dass in Köln viele Regulierer altersbedingt in Kürze verrentet werden würden. Also hat man sich überlegt, mehr Kompetenzen, was die Regulierungshöhe angeht, für die Sparten Sach, Kraft und Haftpflicht nach Berlin zu geben. Die dortigen Regulierer bekamen eine kleinere Gehaltsanpassung, hatten dafür mehr Regulierungsvollmachten und sollten zudem den gesamten telefonischen Support, den bisher die Schadenaufnahmeeinheiten erledigt und von diesen ferngehalten haben, mit übernehmen. Quasi von der Aufnahme bis zur Regulierung / Ablehnung ein Sachbearbeiter als Ansprechpartner für die Kunden.

Teilweise gab es MA, die über 20 Jahre im Unternehmen waren und die Prozesse in- und auswendig kannten.

In einer Veranstaltung wurde den MA diese Entscheidung mitgeteilt. Sie fand unter dem Titel "Workshop" statt. Eine Kündigungsmitteilungsveranstaltung als Workshop zu benennen, ist Zynismus pur!

Niemandem wurde die Möglichkeit gegeben, intern von der Schadenaufnahme in die Regulierung zu wechseln. Man habe hier nicht die Skills und diese seien auch nicht über interne Qualifizierungsmaßnahmen nachschulbar.

Bis dato gab es aber genau diese - bis dahin gewünschte - betriebsinterne Durchlässigkeit. Diese Entscheidung von oberster Stelle war operativ nicht notwendig, sondern eine reine unternehmerische Entscheidung. Die Verwerfungen dadurch sind irreparabel. Die Folge: Die Rückstände in allen Abteilungen wuchsen erheblich an, sodass die MA nicht mehr hinterherkamen. Auskunftsersuchen von Kunden, Rechtsanwälten, Sachverständigen, Maklern und Gothaer-Agenturen, wurden abgebügelt. Rückrufbitten wurden mehrfach ignoriert. Damit die Regulierer überhaupt ihre Fälle bearbeiten konnten, wurden telefonfreie Tage eingeführt. Dies war nur ein Strohfeuereffekt, denn alle versuchten am darauffolgenden Tag den Sachbearbeiter zu erreichen.

All dies führte zu einer großen Unzufriedenheit und auch zu vermehrten Kündigungen seitens der Regulierer. In der Folge wurde versucht mit externen Dienstleistern eine zeitlich befristete Lösung zu finden. Diese waren überwiegend außerstande, die Lage zu verbessern. Dies zeigt, dass es kein planvolles Handeln gibt, sondern nur reaktives Krisenmanagement.

Mir tun am Ende die Kunden leid. Denn wie nun zu all den genannten Entwicklungen die Fusion mit der Barmenia-Versicherung geschultert werden soll, ist vollkommen unklar!

Verbesserungsvorschläge

Die Kommunikation muss verbessert werden auf allen Ebenen. Transparenz muss geschaffen werden, denn nur dadurch entsteht Vertrauen. Nicht nachvollziehbare / -nachprüfbare Entscheidungen sollten für alle aufbereitet werden. Teamboardmeetings wurden täglich im Eiltempo erledigt, Abstimmung oder echte Aufarbeitung oder sogar Austausch mit den anderen Teams wurde nicht zugestanden. Substanzielle Verbesserungen können nur durch eine ehrliche, schonungslose Bestandsaufnahme beginnen.
Kritikfähigkeit kaum vorhanden.

Arbeitsatmosphäre

Großraumbüros für die Abteilung Schadenaufnahme, vollkommen veraltete Einrichtung, fleckige Teppiche, Press-Spanmöbel, die an ein Arbeitsamt aus den 90er Jahren erinnern

Kommunikation

praktisch nicht existent, es sei denn die Firma hatte selbst ein Anliegen und hat den Mitarbeitenden ggü Vorgaben gemacht. Im umgekehrten Fall keinerlei proaktive Information / Kommunikation, wenn überhaupt (!) nur reaktiv mit großer zeitlicher Verzögerung und nach vielmaligen Nachfragen im Teammeetings, über den Teamleiter oder per E-Mail an zuständige Personen (zumeist Personen aus dem operativen Stab)

Kollegenzusammenhalt

Zu früheren Zeiten drei Teams mit jeweils einem Teamleiter*in und ca 45 Mitarbeitenden, die "gute alte Zeit"

Work-Life-Balance

Praktisch unmöglich, einmal einen zusammenhängenden Urlaub genehmigt zu bekommen, im Hochsommer max. 12-14 Tage am Stück, viele Sonnabenddienste und Mehrarbeitsphasen

Vorgesetztenverhalten

Direkte Vorgesetzte (Teamleiter*innen) waren zu mir persönlich stets korrekt. Die Geschäftsführung hat da ein anderes Bild abgegeben

Interessante Aufgaben

Schadenaufnahme, Kundenberatung, Ersthilfe, Dienstleistervermittlung für Haus / Wohnung / KFZ, Auskünfte aller Art. Im Normalfall eine interessante Tätigkeit. Normalität war jedoch stets die Ausnahme

Gleichberechtigung

keine negativen Erfahrungen bekannt

Umgang mit älteren Kollegen

In dem Punkt gab es nichts zu meckern

Arbeitsbedingungen

Zuviele MA in zu großen Büros, keine geeignete Technik vorhanden, Schalldämmung!

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Bemüht, aber viel Luft nach oben

Gehalt/Sozialleistungen

Unterdurchschnittlich

Image

Versicherungsbranche halt

Karriere/Weiterbildung

Vor der betriebsbedingten Kündigungsmitteilung nur mit Vitamin B und nach Gutdünken

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden