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Bewertung

Der mitarbeiterunfreundlichste IT-Arbeitgeber, den ich je erlebt habe

1,9
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei GRENKE digital GmbH in Karlsruhe gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Bereitstellung von LinkedIn Learning und Weiterbildungsbudgets
- Herausfordernde Aufgabenbereiche in der IT
- Moderne Arbeitsmittel und IT-Infrastruktur
- Standort des Büros (IT) in Karlsruhe mit guter Erreichbarkeit

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Ungerechte Vergütung: Keine Gehaltserhöhungen, kein Inflationsausgleich, keine Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld.
- Arbeitszeitregelungen: Starre Kernarbeitszeiten trotz Gleitzeitregelung, strenge Kontrolle und Sanktionen bei Zeitüberschreitungen.
- Schlechte Arbeitsumgebung: Lauter Open Space in Karlsruhe, keine Kantine, mangelhafte Technik in Konferenzräumen.
- Fehlende Wertschätzung: Keine Lobkultur und Ungleichbehandlung ("Lieblinge" werden bevorzugt).
- Keine Transparenz: Mangelnde Kommunikation zu strategischen Themen, wie der ESG-Strategie oder internen Prozessen.
- Mangel an Gleichberechtigung: Kaum Frauen in Führungspositionen, keine gezielten Initiativen zur Förderung von Frauen.
- Negatives Image: Schlechte öffentliche Wahrnehmung, der intern kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Verbesserungsvorschläge

Einführung eines Betriebsrats!

und

- Keine starre Büropflicht
- Flexiblere Arbeitszeitmodelle und keine Kernarbeitszeit für IT
- Faire Vergütungs- und Zusatzleistungen
- Verbesserung des Arbeitsumfelds
- Stärkung der Lob- und Feedbackkultur
- Förderung von Gleichberechtigung und Inklusion
- Stärkere Unterstützung bei der Einarbeitung
- Engagement für das Unternehmensimage und ESG

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist stark ausbaufähig und leidet unter mehreren strukturellen und kulturellen Schwächen.

- Fehlende Lobkultur: Wertschätzung und Anerkennung durch Vorgesetzte (Technical Lead) sind nicht spürbar, was sich negativ auf die Motivation der Mitarbeitenden auswirkt.

- Bevorzugung einzelner Mitarbeitender: Es ist deutlich spürbar, dass manche Kolleginnen und Kollegen bevorzugt behandelt werden, was eine klare Hierarchie unter den Mitarbeitenden schafft.

- Silo-Denken: Sowohl zwischen verschiedenen Abteilungen als auch innerhalb der IT-Abteilung und zur grenke AG zeigt sich eine abgeschottete und wenig kooperative Arbeitsweise. Das „Wer bist du?“ und die Abgrenzung von Verantwortlichkeiten erschweren eine effektive Zusammenarbeit und fördern Misstrauen.

Kommunikation

Die Kommunikation im Unternehmen stellt eine der größten Herausforderungen dar und beeinflusst die Zusammenarbeit sowie die Arbeitskultur erheblich:

- Fehlende faire Kommunikation: Eine offene und respektvolle Kommunikationskultur wird weder gefördert noch gelebt.

- Keine Wertschätzung von Ideen: Vorschläge und Ideen der Mitarbeitenden werden selten aufgenommen oder weiterverfolgt.

- Abteilungsübergreifende Kommunikation: Der Austausch zwischen Abteilungen ist kaum existent, was häufig zu einem „Silo-Denken“ führt.

- Einarbeitung und Übergabe: Innerhalb des Teams gibt es keine festgelegten Termine oder Strukturen für Einarbeitung und Übergaben. Der Eindruck entsteht, dass dafür schlichtweg kein Interesse besteht.

- Inaktive Führung: Die People Leads agieren wenig proaktiv und scheinen sich nicht ausreichend für die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden oder für eine positive Teamkultur einzusetzen.

Kollegenzusammenhalt

- Mangel an Teamgeist: Am ersten Arbeitstag wurde mir von einem Kollegen direkt mitgeteilt, dass er den nächsten Karriereschritt als Vorgesetzter anstrebt. Solche Aussagen schaffen von Beginn an eine kompetitive und distanzierte Atmosphäre.

- Ellenbogengesellschaft: Der Umgang miteinander ist häufig von Eigeninteressen geprägt, wodurch ein echter Teamgedanke kaum zustande kommt.

- Hinter-dem-Rücken-Lästern: Über Kolleginnen und Kollegen wird häufig hinter ihrem Rücken gesprochen, insbesondere in Bezug auf deren Anwesenheit im Büro. Diese Lästereien werden nicht selten direkt an die People Leads weitergegeben, was die Situation zusätzlich verschärft und eine konstruktive Feedback-Kultur verhindert.

Work-Life-Balance

Die Regelungen rund um Arbeitszeit und Urlaub zeigen Ungleichheiten und schränken die Flexibilität ein.

- Ungleichbehandlung bei Urlaubsbuchungen: Während bestimmte Mitarbeitende („Lieblinge“) ihre Urlaube eigenständig und direkt im System buchen können, wird anderen Mitarbeitenden nahegelegt, die Urlaubspläne ihrer Kolleginnen und Kollegen im Blick zu behalten, bevor sie eigene Anträge stellen. Dies führt zu einer spürbaren Ungleichbehandlung.

- Eingeschränkte Flexibilität bei Gleitzeit: Obwohl offiziell von Gleitzeit gesprochen wird, gibt es faktisch feste Kernarbeitszeiten, die bis ca. 15:30 Uhr (auch freitags) eingehalten werden müssen, insbesondere für IT-Mitarbeitende.

- Erforderliche Genehmigungen für Gleitzeitgutschriften: Möchte man mehr als vier Stunden Gleitzeitgutschrift nutzen, ist eine Genehmigung im System durch die Führungskraft notwendig. Dies schränkt die Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitszeit erheblich ein.

- Strenge Sanktionen bei Zeitüberschreitungen: Bereits die erste Überschreitung der maximalen Arbeitszeit von zehn Stunden führt zu einem disziplinarischen Gespräch. Bei einem zweiten Verstoß erfolgt eine Abmahnung.

Vorgesetztenverhalten

Die Führungskultur weist deutliche Defizite auf.

- Fehlende Jahresziele: Es gibt keine klar definierten oder kommunizierten Ziele für das Jahr.

- Keine Wertschätzung: Lob und Anerkennung für erbrachte Leistungen sind nicht existent.

- Ungleichbehandlung: Die Bevorzugung bestimmter Kolleginnen und Kollegen („Lieblinge“) ist offensichtlich. Diese erhalten besondere Freiheiten und Vorteile, während andere Mitarbeitende strengen Regularien unterliegen und weniger Unterstützung erfahren.

Interessante Aufgaben

Obwohl die Aufgaben grundsätzlich interessant sind, gibt es erhebliche Diskrepanzen zwischen der Stellenbeschreibung und den tatsächlichen Tätigkeiten.

- Die Aufgaben an sich bieten spannende Herausforderungen und Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Allerdings entsprechen sie häufig nicht den ursprünglich in der Stellenbeschreibung genannten Verantwortlichkeiten.

- Unklare Rollendefinition und fehlende Prozesse: Diese Abweichung führt zu Unsicherheit über die eigene Rolle und darüber, welche Erwartungen an die Mitarbeitenden gestellt werden. Eine klare Abgrenzung der Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten wäre wünschenswert, um Verwirrung und Enttäuschung zu vermeiden.

Gleichberechtigung

Die Gleichstellung und Förderung von Frauen ist im Unternehmen stark ausbaufähig, insbesondere in Führungspositionen und im IT-Bereich.

- Männlich dominierte Führungsebene: Die Vorstandsebene sowie Führungspositionen sind überwiegend mit Männern besetzt, was ein klares Ungleichgewicht widerspiegelt.

- Ungleichbehandlung im IT-Bereich: Frauen im IT-Bereich werden oft als Unterstützungskräfte wahrgenommen und ihre Qualifikationen nicht ausreichend anerkannt. Dies führt zu einem Mangel an Respekt und Wertschätzung für ihre Expertise.

- Fehlende Initiativen: Es gibt keine unternehmensinternen Programme oder Initiativen, die gezielt Frauen fördern oder sich aktiv für die Gleichstellung einsetzen. Dadurch bleibt das Unternehmen hinter modernen Standards für Diversität und Inklusion zurück.

Umgang mit älteren Kollegen

- Junge Belegschaft mit geringer Betriebszugehörigkeit: Die Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen ist vergleichsweise jung und hat nur eine kurze Betriebszugehörigkeit. Dies führt zu einer dynamischen, aber oft auch wenig erfahrenen Belegschaft.

- Vernachlässigung älterer Kolleginnen und Kollegen: Ältere Mitarbeitende werden bei der Einarbeitung oder bei der Weitergabe von Wissen oft nicht berücksichtigt.

Arbeitsbedingungen

Das Arbeitsumfeld und die bereitgestellte Ausstattung bieten Raum für Verbesserungen, insbesondere in Bezug auf Arbeitsbedingungen und Ressourcen.

- Großraumbüro in Karlsruhe: Der IT-Bereich ist in einem großen Open Space untergebracht, der aufgrund der Lautstärke oft störend wirkt und die Konzentration erschwert.

- Unklare Kommunikation zu Arbeitsmitteln: In der Stellenanzeige wurde die Bereitstellung eines Arbeitshandys angekündigt, dies wurde jedoch nicht umgesetzt. Nur bestimmte Kolleginnen und Kollegen („Lieblinge“) erhalten ein Handy, und es wird nicht offen kommuniziert, da anscheinend nicht genug Geräte vorhanden sind.

- Fehlende Kantine: Im Gebäude in Karlsruhe gibt es keine Kantine, was die Verpflegung vor Ort erschwert und zusätzliche Planung für die Mittagspause erforderlich macht.

- Schlechte Akustik in Konferenzräumen: Die Mikrofone in den Konferenzräumen sind so leise, dass Kolleginnen und Kollegen, die im Homeoffice an Meetings teilnehmen, häufig Schwierigkeiten haben, das Gesagte zu verstehen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Obwohl grenke eine ESG-Strategie zu verfolgen scheint, mangelt es an Klarheit und Kommunikation bezüglich ihrer Umsetzung und Bedeutung.

- Unbekannte ESG-Strategie: Obwohl eine ESG-Strategie offiziell existiert, ist sie den Mitarbeitenden weitgehend unbekannt. Weder die Inhalte noch die konkreten Maßnahmen werden ausreichend kommuniziert.

- Mangelnde Transparenz: Es gibt keine regelmäßigen Updates oder Berichte darüber, welche Fortschritte in den Bereichen Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und Unternehmensführung erzielt werden.

- Fehlende Corporate Volunteering Days: Möglichkeiten, sich im Rahmen von Corporate Volunteering für gemeinnützige Projekte zu engagieren, sind nicht vorhanden. Dies stellt eine verpasste Chance dar, sowohl das soziale Engagement der Mitarbeitenden zu fördern als auch das Unternehmen als verantwortungsbewussten Arbeitgeber zu positionieren.

Gehalt/Sozialleistungen

Keine Gehaltserhöhungen oder Inflationsausgleich: Seit mehreren Jahren wurden keine Gehaltserhöhungen vorgenommen, auch nicht als Ausgleich für die steigende Inflation.

Keine Anpassung bei internen Stellenwechseln: Selbst bei einem internen Wechsel innerhalb der IT-Abteilung erfolgt keine Gehaltsanpassung, was die Wertschätzung für zusätzliche Verantwortung oder veränderte Anforderungen infrage stellt.

Fehlende Sonderzahlungen: Es gibt weder Weihnachtsgeld noch keine Zuschüsse: Essenszuschüsse oder Unterstützung für Mobilität (Deutschlandticket).

- Automatische Abzüge bei Minusstunden: Wenn Mitarbeitende es versäumen, ihre Arbeitszeiten bis zum Monatsende korrekt zu erfassen und dadurch ein Fehlstand von über -20 Stunden entsteht, wird dieser Betrag vom Gehalt abgezogen. Überschreitet das Arbeitszeitguthaben +20 Stunden, werden diese Stunden nicht ausbezahlt, sondern verfallen ohne weiteren Ausgleich.

Image

Das öffentliche Image des Unternehmens hat in den letzten Jahren merklich gelitten, was auch intern spürbar ist.

- Negatives Image: In den Medien und bei der öffentlichen Wahrnehmung steht das Unternehmen häufig in einem schlechten Licht, was die Reputation und Attraktivität als Arbeitgeber beeinträchtigt.

- Geringes internes Interesse: Trotz der Bedeutung des Unternehmensimages scheint dies intern kaum jemanden außer dem CEO zu interessieren. Maßnahmen zur Verbesserung der Außendarstellung oder zum Umgang mit der negativen Wahrnehmung werden nicht ausreichend diskutiert oder priorisiert.

Karriere/Weiterbildung

Die Weiterbildungsangebote des Unternehmens sind einer der wenigen positiven Aspekte, allerdings gibt es auch hier Ungleichheiten.

- LinkedIn Learning & Pluralsight: Die Bereitstellung von LinkedIn Learning & Pluralsight ist ein klarer Vorteil, der Mitarbeitenden Zugang zu einer Vielzahl von Kursen und Entwicklungsmöglichkeiten bietet.

- Weiterbildungsbudget: Es wird ein Weiterbildungsbudget zur Verfügung gestellt, was prinzipiell eine gute Grundlage für die persönliche und berufliche Entwicklung darstellt.

Aber!

- Ungleichverteilung des Budgets: Es ist jedoch spürbar, dass bestimmte Mitarbeitende („Lieblinge“) deutlich mehr Budget für Weiterbildungen erhalten als andere. Diese Ungleichbehandlung mindert den positiven Gesamteindruck und schafft Unzufriedenheit im Team.

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