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Grüner 
Fisher 
Investments 
GmbH
Bewertung

Hybris?

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Grüner Fisher Investments GmbH in Rodenbach gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Work-Life-Balance. Nirgends habe ich so wenig arbeiten müssen, wie dort.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Eigentlich den gesamten Rest. Ich bin froh, nicht mehr dort zu arbeiten.

Arbeitsatmosphäre

Licht und Schatten. Zusammenhalt zwischen Mitarbeitergruppen ist spürbar und der Umgang miteinander ist leger - manchmal zu sehr, wie nicht nur ich fand. Demgegenüber besteht bei vielen (insbesondere in Frankfurt) das Gefühl, dass es einen sehr hohen Nasenfaktor gibt und man es nur "schaffen" kann, wenn man der Geschäftsführung genehm ist und nicht viel Paroli bietet. Der Arbeitsatmosphäre war und ist dies nicht förderlich und ich empfand es immer so, als ob ein Riß durch GF geht, zwischen den beiden Standorten Rodenbach und Frankfurt. Einen Plan für die sicher irgendwann kommende Rezession scheint es nicht zu geben, was ebenfalls auf die Stimmung drückt. Summa summarum habe ich noch in keinem Unternehmen gearbeitet, in dem sich derart viele Mitarbeiter negativ über ihren Arbeitgeber geäußert haben. Das war für mich ein deutliches Zeichen, dass hier etwas nicht stimmt.

Kommunikation

Es gibt regelmäßige Updates, in denen die Zahlen vorgestellt werden. Das ist eigentlich eine gute Idee. Auch die amerikanischen Eigner kommen ab und zu nach Deutschland und erklären sich. Das findet man auch nicht überall. Dennoch wurde m.E. eigentlich nie ein wirklicher Schlachtplan vorgestellt. Insgesamt betrachtet erschien mir das alles wie eine Motivationsveranstaltung - typisch amerikanisch und zumindest mich nicht überzeugend.
Im Kleinen hängt die Kommunikation stark von der Person ab, mit der man zusammenarbeitet. Die Leute, mit denen ich zusammengearbeitet haben, waren nicht besonder kommunikationsfähig und mir schien, als ob gerne mal Wissen für sich selbst behalten wurde, um damit dann glänzen zu können und dem anderen Hindernisse zu bereiten. Ziemlich unprofessionell. Beschwerden bei der nächsthöheren Stelle wurden generell mit Schulterzucken und Desinteresse abgetan.

Kollegenzusammenhalt

In Rodenbach erscheint sie tendenziell eingehender und besser zu sein; dort gibt es fast schon eine familiäre Atmosphäre. In Frankfurt ist der Ton rauher, aber irgendwie auch herzlich. Was mir auffiel, war kaum abteilungsübergreifender Zusammenhalt - weder hier, noch dort. Man blieb immer in der eigenen Gruppe und was hierneben passiert, interessierte anscheinend die wenigsten.

Work-Life-Balance

Eigentlich ok. Hier arbeitet sich niemand kaputt. Zumindest bei mir hat sich meritokratisches Denken nicht ausgezahlt.

Vorgesetztenverhalten

Keiner der Führungskräfte scheint mir in Führungsaufgaben erfahren zu sein und auch wenn manche ihr Bestes geben, scheinen Sie doch daran zu scheitern. Das Peterprinzip erscheint mir überaus stark ausgeprägt und was die Geschäftsführung angeht, hatte ich stets das Gefühl, dass man Fehler durch massives Mikromanagement lösen möchte.
Insgesamt betrachtet erscheint es mir, man wähnt sich gerade auf Führungsebene in einer anderen Liga, als man wirklich ist; sowohl auf persönlicher Ebene, als auch auf Ebene des Unternehmens.

Interessante Aufgaben

Nein. Einfach nur: nein. Ein Großteil der Leute telefoniert den ganzen Tag; dass ich nach ein paar Tagen die Phrasen der einzelnen Mitarbeiter in diesem Bereich auswendig kannte, sagt viel darüber aus, wie interessant und "abwechslungsreich" diese Tätigkeit zu sein scheint. Andere telefonieren etwas freier und "beraten", geben aber nach meinen Erfahrungen ebenso immer wieder dieselben Phrasen von sich. Dazu dann noch ein Back Office, dass einem wie ein zu groß geratenes Sekretariat in verschiedenen Ausgestaltungen vorkommt und Supportfunktionen, bei denen es mir hier und da an fachlicher Kompetenz zu fehlen schien.

Gleichberechtigung

Ich habe keine Nachteile für Frauen gespürt, aber auch keine besondere Förderung.

Umgang mit älteren Kollegen

Insgesamt ein sehr junges Unternehmen - was vielleicht darin begründet liegt, dass man jüngeren Kollegen möglicherweise nicht so viel zahlen muss. Altersdiskriminierung habe ich nicht erlebt. Aber auch keine besondere Wertschätzung für das Alter oder Erfahrung. Mittelfeld, würde ich sagen.

Arbeitsbedingungen

Die Büroräumlichkeiten selbst sind in Frankfurt ok; in Rodenbach hat man sogar ein eigenes, nur für GF gebautes Bürogebäude (das übrigens am Ort völlig deplatziert wirkt und sicherlich auch technisch nicht topmodern ist).
An beiden Standorten arbeitet man im Großraumbüro - dazu muss man wohl nicht viel sagen. Das dient nur dem Unternehmen, keinesfalls aber den Mitarbeitern. Insbesondere in Frankfurt teils extreme Lautstärke - denn dort müssen mit wenigen Ausnahmen alle Mitarbeiter ständig telefonieren, was den Lärmpegel extrem nach oben treibt. Man gewöhnt sich dran, aber die Arbeitsqualität und -freue leidet massiv darunter.
Die Büromöbel sind von Ikea, aber die "Professional"-Ausführung; da habe ich schon schlechteres erlebt. Freiwillige Benefits den Mitarbeitern gegenüber (z.B. höhenverstellbare Tische) gibt es nicht; das machen andere Banken besser und zählt heute eigentlich auch schon zum Standard. Kabellose Headsets muss man sich "verdienen" - großer Blödsinn ohne erkennbaren Sinn und Zweck, wie ich finde.
Alles in allem unteres Mittelfeld in der Liga der Unternehmen, in denen ich bisher gearbeitet habe. Mitarbeitermotivation durch Arbeitsbedingungen geht anders.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltbewusstsein dürfte eher weniger zu den Sorgen des Unternehmens zählen, wenn man sich den anfallenden Müll und den Mangel, eine Mülltrennung durchzusetzen, so anschaut. Gerade in Rodenbach, wo man ein eigenes Gebäude nur für sich selbst unterhält, sollte das doch eigentlich möglich sein - wird leider dennoch nicht getan.
Sozialbewusstsein zählt auch nach meinen Beobachtungen eher zu den Fremdworten. Pro Bono-Arbeit habe ich jedenfalls nie erlebt und auch keine entsprechenden Angebote.

Gehalt/Sozialleistungen

Keine Frage: in manchen Positionen ist dieses nicht marktgerecht. Viele der sich beschwerenden Mitarbeiter müssen aber auch mal ehrlich sein: viele von diesen erschienen mir fachlich gar nicht ausreichend qualifiziert zu sein und auch viel zu wenig einschlägige Berufserfahrung in anderen (und besser zahlenden) Branchen aufzuweisen, um mehr fordern zu können. Das scheinen insgeheim auch viele wissen, denn nur wenige, die gut verdienen, zeigen das Rückgrat, sich auf den Arbeitsmarkt zu begeben und nach einer besser bezahlten Position zu suchen. Gemeckert wurde viel, getan haben nur wenige - die haben sich aber anscheinend alle ziemlich bis extrem verbessert - insbesondere, was das Geld angeht.
Mit anderen Worten: das Gehalt passt zum überwiegenden Teil zu den Menschen, die es verdienen. Manche erschienen mir eigentlich zu gut bezahlt für das, was sie geleistet haben.
Ansätze eines meritokratischen Systems sind zu erkennen; aber dieses schien nicht jedem zugutezukommen, wie mir so mancher klagte.

Image

Auch hier zeigt sich der Riss zwischen Rodenbach und Frankfurt. In Rodenbach ist GF anscheinend der Messias in Unternehmensform. In Frankfurt reden und denken die eigenen Mitarbeiter nach meinen Beobachtungen nicht ganz so gut über GF ... um es mal diplomatisch auszudrücken.
Selbstbeweihräucherung erschien mir bei GF gang und gäbe zu sein und wurde nach meiner Meinung auch offen zelebriert. Wie es wirklich um den Ruf des Unternehmens bestellt ist, merkt man dann erst, wenn man mal den Weg heraus gefunden hat: er ist bestenfalls nicht gut, in aller Regel ist man aber ein kleines Licht, dass niemand zu kennen scheint.
Mangelnde Kritikfähigkeit kann man meiner Meinung nach durchaus auch an Hand der meiner Meinung nach recht schnippischen Antworten auf die hier (zugegebenermaßen nicht besonders sachlich) vorgetragenen Kritiken ersehen. Profis würden Kritiker zum offenen Dialog einladen, egal, wie sehr einen auch die Kritik verletzt - und nicht verbal nachtreten. Das kann man insbesondere auch hier auf Kununu bei anderen Finanzdienstleistern erkennen.

Karriere/Weiterbildung

Es wird gerne darauf verwiesen, dass man "intern schnell Karriere" machen könne. Richtig daran ist: man kann (zumindest, wenn die Geschäftsführung dies akzeptiert) oft (d.h. nicht immer) in eine andere Position wechseln. Falsch ist aber die Vorstellung, dass man damit immer eine hierarchische Besserstellung, mehr Geld oder einen sonstwie als "Aufstieg" qualifizierbare Veränderung einhergeht. In meiner Zeit bei GF habe ich viele Wechsel mitbekommen - diese waren aber meinen Beobachtungen nach meistens dadurch begründet, dass man die durch Abgänge von Mitarbeitern entstandenen Lücken schnell schließen musste. Da wird mal schnell ein Telefonmitarbeiter zum Kundenbetreuer gemacht - der Grund ist in aller Regel, dass ein Kundenbetreuer gekündigt hat oder gekündigt wurde und man keinen Ersatz findet. Manche scheinen es zu schaffen, mehr Geld und eine bessere Stellung zu erhalten. Doch diese scheinen immer in Rodenbach zu arbeiten - und da haben wir wieder diese Geschichte mit dem Riß durchs Unternehmen. Objektive Kriterien zur Karriereplanung? Fehlanzeige; ein Karrieremodell mit klaren Prozessen und Strukturen habe ich nicht sehen können.

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