Ein Unternehmen, das in der Vergangenheit festhängt…
Verbesserungsvorschläge
Mit der Zeit gehen, sonst wird man in Zukunft massive Probleme bekommen.
Digitalisierung von Prozessen
Nutzen von digitalen Tools (Teams, BI-Analysen) in allen Abteilungen
Mitarbeiterbindung verbessern und (langjährige)MA wertschätzen
Aufbau von eigenen Nachwuchskräften
Besseres Projektmanagement
Offene und transparente Kommunikation und gemeinsame Ziele schaffen
Auf die Anregungen/Kritik von Mitarbeitenden hören
Sinnvolle Benefits schaffen
Überarbeitung der Bewerberansprache
Arbeitsatmosphäre
Stark abhängig von den Bereichen/Abteilungen
Kommunikation
Es gab 2x pro Jahr eine Mitarbeiterversammlung. Bis auf eine rudimentäre Zusammenfassung der letzten Monate durch Betriebsrat und Geschäftsführung waren die Informationen spärlich. Ein Vergleich von Plan/Ist-Umsatz wird auf den Bildschirmen in den Gebäuden zwar gezeigt, aber bleiben ohne Kommentar. Da auf den Bildschirmen deutlich zu viele Folien gezeigt werden, kann man auch schon mal 5min vor dem Bildschirm stehen, bis man alle Folien sieht.
Keine klare Formulierung von Zielen und der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens.
Kollegenzusammenhalt
Absolut abteilungsabhängig. In manchen Abteilungen stehen die Kollegen/Kolleginnen füreinander ein und es entstehen private Freundschaften. In diesen Abteilungen gibt es gemeinsame Mittagspausen oder Ausflüge in der Freizeit. Wenn man das Glück hat, kommt man dann gerne zur Arbeit.
Auf der anderen Seite gibt es vor allem im (ehemaligen) Finanzbereich eine Stimmung wie auf dem Friedhof. Man muss sich aber auch nicht die Mühe geben und seine Mitstreiter besser kennenzulernen, denn meistens wechselt sich innerhalb weniger Monate das gesamte Team aufgrund der hohen Fluktuation.
Work-Life-Balance
Es herrscht ein großes Gefälle innerhalb der Verwaltung. In manchen Bereichen werden offene Stellen nicht nachbesetzt und die Überstunden häufen sich. Andere Bereiche bekommen jede Stelle genehmigt, obwohl die jetzigen MA auch gerne mal 30min durch die Firma laufen und soziale Kontakte pflegen.
Mobiles Arbeiten zwar möglich, aber wurde nicht als “normal” angesehen.
Positiv: 37h-Woche plus 30 Tage Urlaub
Vorgesetztenverhalten
Die meisten Personen aus dem Management würden entweder aus menschlichen oder fachlichen Gründen in anderen Firmen nicht auf diesen Posten stehen. Durch interne Seilschaften und im Zuge der Krise kamen Personen zu den jetzigen Machtpositionen und nutzen diese gewaltig aus, wenn nötig. Neben fehlender fachlicher Qualifikation fehlt es einigen Personen auch an menschlichen und kommunikativen Fähigkeiten, um ihren Bereich/Abteilung gut zu leiten. Einige wenige Abteilungsleiter sind sehr gut, können aber aufgrund der internen Freundschaften innerhalb des Managements kaum etwas positives verändern.
Durch den Einfluss des amerikanischen Mutterkonzern sind die sogenannten “Director of…”-Stellen inflationär im Unternehmen verteilt. Es kommt schonmal vor, dass ein Director einem Director unterstellt ist, dessen Vorgesetzter ein Director ist. Eventuell könnte man hier mal den roten Stift ansetzen…
Interessante Aufgaben
Abteilungsabhängig, aber allgemein zu viel Verwaltung. Die Digitalisierung wichtiger Geschäftsprozesse hat man verpasst und muss nun alles nachziehen. Dementsprechend viel Zeit wird auch für die Bearbeitung des Papierkrams verwendet..
Projekten werden kaum dem “allgemeinen Fußvolk” überlassen, sondern bleiben auf Managementebene oder werden vom Continious Improvement-Team “betreut”. Erfolgreiches und strukturiertes Projektmanagement sowie aktuelle Methoden findet man in der Firma nicht.
Arbeitsbedingungen
Veraltete Technik und Büroausstattung.
Bildschirme aus dem letzten Jahrhundert und keine Laptops. Mobile Arbeitsplätze sowie höhenverstellbare Schreibtische sind Fehlanzeige. Letztere bekommt man nur nach einem Bandscheibenvorfall mit entsprechender Arztempfehlung. Keine Flexibilität hinsichtlich der Anzahl und Größe der Bildschirme, obwohl dadurch die Produktivität in vielen Bereichen gesteigert werden könnte. Geschäfts-IPhones werden willkürlich verteilt, aber nicht passend zu dem Aufgabengebiet.
Im mobilen Arbeiten musste der private Computer sowie das eigene Telefon/Handy genutzt werden…
An der Reinigung der Büroräume wird gespart und die Fenster werden erst geputzt, wenn man nicht mehr durchschauen kann. Uralte Heizung und an manchen Ecken zieht es durch das alte Gemäuer. Auf den Dachboden der Verwaltung sollte man nur gehen, wenn man muss. Eventuell stürzt die Decke vor lauter alten Büromöbeln irgendwann ein.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man versucht seine Produkte sehr umweltfreundlich zu verkaufen. Diverse Zertifikate werden angestrebt (weil es die Kunden/der Konzern möchte) und man erzielt einwandfreie Scores in unterschiedlichen Indexen. Trotzdem werden die kleinsten Produkte nochmals in Plastik oder in einen zweiten Umkarton verpackt.
Leider liegt der Fokus nur auf den Produkten. Anreize für Mitarbeiter gibt es nicht. Hier wäre mit Jobrad, Jobticket oder E-Ladesäulen noch einiges möglich. Ebenso könnten Azubi-Projekte mehr soziale Einrichtungen unterstützen und sinnvoll genutzt werden. In der Realität wäre hier noch so viel möglich…
Gehalt/Sozialleistungen
Tarifvertrag in der Textilindustrie…
Das Lohnniveau also eher niedriger als in anderen Industrien. Sonderzahlungen außerhalb des Tarifvertrages nicht vorhanden. Gehaltssprünge aufgrund erweiterter Tätigkeit “gibt es erstmal nicht”…
Gerade die jungen Fachkräfte bekommen nach der Ausbildung ein niedriges Gehalt, welches nur nach zähen und langen Gesprächen eventuell erhöht wird. Man muss sich nicht wundern, dass dann viele der jungen Leute nach 1-2 Jahren das Unternehmen verlassen.
Geworben wird in den Stellenanzeigen mit kostenlosen Obst, aber in der Realität ist es ein Obstkorb mit Äpfel und Bananen und 70% der MA gehen leer aus.
Zuschuss zu den Kaffeeautomaten und Hansefit sind an der unteren Grenze. Gesundheitsbonus oder Ähnliches gibt es nicht.
Auf dem kostenlosen Parkplatz sind die Schlaglöcher mittlerweile so tief, dass man sich womöglich beim Gehen schwer verletzt…
Image
Die Produkte haben bei den Endverbrauchern immer noch einen guten Ruf. Das Firmen-Image in der Region (und online…) ist eher bescheiden. Man gibt sich aber auch keine Mühe dies zu verändern. Die Personen mit Entscheidungsgewalt schwelgen noch in den Erinnerungen an die Vergangenheit, als man einer der größten AG in der Region war.
Frischer Wind und neue Ideen würden helfen, ansonsten verliert man bei der neuen Generation den Anschluss. Die Nutzung von sozialen Netzwerken und neuen Medien ist nicht zielgerichtet und wird nur sporadisch betrieben. Auch auf dieser Plattform findet keine Interaktion statt, eventuell weiß man in der HR-Abteilung nichtmal davon.
Karriere/Weiterbildung
Fortbildungen Mangelware, Ausblick auf einen möglichen internen Werdegang gibt es nicht. Berufliche und/oder persönliche Weiterentwicklung in Eigenregie wird kaum gefördert oder anerkannt.
Hier hat man seitens HR (welche fachlich nicht mit gelernten Personalern besetzt ist…;-) ) absoluten Nachholbedarf. Ebenso hinsichtlich der Mitarbeiterbindung.