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GVG 
Glasfaser 
GmbH
Bewertung

In einem Jahr vom aufstrebenden Start-Up zum altbackenen Konzern

2,8
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Viel Potenzial ein richtig guter Glasfaseranbieter und toller Arbeitgeber zu werden; es gibt weiterhin tolle Benefits und der Kolleg*innenzusammenhalt ist klasse.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Niedriges Gehalt, durch neue Anwesenheitspflicht ist wirklich flexibles Arbeiten und eine gute Work-Life-Balance nicht mehr möglich. Für junge aber auch kreative Köpfe wird das Unternehmen so mehr und mehr unattraktiv.

Verbesserungsvorschläge

Faire und angemessene Gehaltsanpassung, am besten durch ein einheitliches Gehaltsmodell. Wiederherstellung von individuellem, flexiblen und modernen Arbeiten. Kommunikations- und Informationsfluss muss deutlich besser werden. Es brauch ein zentrales, verbindliches Intranet in dem alle Informationen geteilt werden. Eine Geschäftsführung, die sich auf Ziele, Strategie und Kommunikation konzentriert und als gutes Beispiel voran geht und nicht alles mikromanagen will. Vertraut eurer Führungsmannschaft und den Mitarbeitenden.

Arbeitsatmosphäre

Da zur Zeit viele Veränderungen auf einmal durchgeführt werden müssen, merkt man schon, dass einige Kolleg*innen von der Schlagzahl überwältigt und teilweise überfordert sind. Das schlägt auf die Stimmung und Arbeitsatmosphäre. Ich hoffe sehr, dass wir eher die Chancen sehen und es nicht zu einer "Mecker"-Kultur verkommt. Die Werte der GVG, Partnerschaftlichkeit, Kompetenz, Begeisterung und Perspektive sollten trotz vieler Aufgaben weiterhin im Fokus bleiben.

Kommunikation

Kommunikation und Informationsfluss sind hier aktuell echt die Achillesfersen des Unternehmens und zur Zeit wirklich gruselig. Da es kein zentrales Informationstool, gepflegtes Intranet oder nutzbare Suchfunktion über alle Tools gibt, muss man schon sehr genau wissen, wo man gucken muss, um informiert zu bleiben. Einiges liegt auf dem Netzlaufwerk, anderes in Teams Gruppen, wieder anderes nur im Confluence, dann gibt es noch SharePoints. Am informiertesten ist man noch um das LinkedIn Profil. So ist es, besonders für neue Mitarbeitende und auch für Führungskräfte, schwer an umfangreiche aktuelle Informationen zu kommen, um diese mit dem Team zu teilen. Das schlägt natürlich auch bei Projekten durch. So wissen dann ähnliche Vorhaben erst spät etwas voneinander oder Abteilungen und Fachexperten werden zu spät mit einbezogen. Es braucht dringend ein offenes, transparentes und verbindliches Intranet, damit es bestätigte Informationen gibt und nicht anhand von Gerüchten entschieden wird.

Kollegenzusammenhalt

Das ist hier das absolute Plus. Alle sind freundlich und hilfsbereit, jede*r nimmt sich Zeit für einen und es wird immer mit angepackt. Mal wird hier und dort stark aber sachlich diskutiert, dabei sind die meisten hart zur Sache aber weich zur Person. Bisher habe ich eine tolle Austausch- und Feedbackkultur wahrgenommen. An der ein oder anderen Stelle nehme ich auch mal ein Ego wahr, aber das ist die Seltenheit.

Work-Life-Balance

Anfang des Jahres war es optimal möglich eine gute Work-Life-Balance herzustellen: Flexible Arbeitszeit; bis zu 100% Remote-Arbeit möglich; Freizeitraum, der bis zu 2 Stunden im Monat während der Arbeitszeit zur Verfügung steht und neben Kicker, Dart, Konsole und Leseecke auch einen Massagesessel bietet; 1x im Monat kommen Foodtrucks, die GVG lädt die Mitarbeitenden zum Essen ein; Duschen im Büro; Desk-Bikes.
Das war neben dem Kollegenzusammenhalt die GROßE Stärke der GVG. Doch mit der neuen Anwesenheitspflicht von 3 Tagen pro Woche im Büro ist der Vorteil dahin. Diese Freiheit hat das eher niedrige Gehalt gut ausgeglichen und viele motiviert. Jetzt häufen sich die Kündigungen und ohne Inflationsausgleich darf man zusätzlich noch Sprit verfahren, um dann im Büro in Team-Calls zu sitzen.

Vorgesetztenverhalten

Mein Vorgesetzer gehört zu den modernen Führungskräften, die wir im Unternehmen haben: Begegnet mir auf Augenhöhe, gibt mir Freiräume und Feedback, fordert und fördert mich. Ich werde über allmöglichen wichtigen Dinge rechtzeitig und regelmäßig informiert.
Leider sieht dies bei unserer Geschäftsführung anders aus. Hier festigt sich mehr und mehr das Gefühl, dass diese viel zu weit weg von Bedarf und Bedürfnissen der Mitarbeitenden entfernt sind und so immer wieder unverständliche Entscheidungen treffen, welche die aktuell anhaltende Unzufriedenheit nur noch weiter steigert. Wir entfernen uns immer mehr von gemeinsamen Zielen und es werden immer mehr "Kontroll"-Maßnahmen implementiert. Bald haben wir nur noch Leute, die "Dienst nach Vorschrift" machen, denn unsere guten, kreativen Köpfen, die Freiräume brauchen, um gut zu arbeiten, passen sich an und verlassen zur Zeit zahlreich das Unternehmen.

Interessante Aufgaben

Hell yeah - die GVG ist so umfassend im Wandel, entwickelt Prozesse (weiter), führt neue Tools ein, findet neue Wege Gebiete und Kund*innen zu erschließen, will und muss skalieren. Da ist für jeden eine interessante Aufgabe bei. Allerdings ist das auch die Kehrseite: Es gibt zur Zeit viele Projekte und Vorhaben, nicht alle sind super aufeinander abgestimmt und einige Mitarbeitende sind davon überwältigt, anderen hingegen geht es nicht schnell genug. Dazu kommt, dass der Informationsfluss weit von optimal entfernt ist. Zusätzlich gab es auf dem Wachstumsweg auch hier und dort verbrannte Erde, die es wieder gut zu machen gilt. Doch all dies sind Punkte, die es anzugehen und voranzutriben sind. Ich sehe das definitiv als Chance und die Möglichkeit individuelle spannende Aufgaben für sich zu finden. Doch damit das passieren kann muss das Unternehmen weiterhin moderne Arbeitsbedingungen und Umfelder schaffen, und eben nicht, wie jetzt, moderne Zusammenarbeit durch klassische Kontrolle auswechseln.

Gleichberechtigung

Diese Frage muss an unsere Kolleginnen gehen. Mir persönlich ist im Umgang mit weiblichen Mitarbeitenden nichts negatives aufgefallen. Ich kann aus meiner Position nicht bewerten, ob es einen Gender-Pay-Gap oder ähnliches gibt. Es gibt allerdings kein einheitliches Gehaltsmodell bei der GVG. Das Gehalt hängt somit also an den individuellen Verhandlungsskills, was wieder Platz für Unfairness zulässt und auch dafür sorgt, dass jede*r regelmäßig individuell nachverhandeln muss (Inflation, etc.). Hier wünsche ich mir definitiv mehr Transparenz und ein einheitliches Vorgehen für alle Kolleg*innen.

Umgang mit älteren Kollegen

Auch diese Frage wäre besser durch eine*n ältere*n Kolleg*in beantwortet. Auch hier ist mir persönlich nichts negatives aufgefallen. In meinem Team sind Personen zwischen Anfang 20 und Mitte 50, die sich gegenseitig schätzen und sehr gut zusammenarbeiten. Ich mag den Mix, neue Ideen finden genauso Platz wie langfristige Erfahrungswerte.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen waren anfangs mega: Moderne Hardware und aktuelle Software wie gute Zusammenarbeitstools. Durch Cloud-Dienste mobile und flexibel nutzbar. Hier konnte man sich seine Workflows gut selbst zusammen stellen und so eine tolle Work-Life-Balance herstellen. Tolle Konferenzräume und auch mobile Konferenz-Technik, die einfach über das Raumbuchungstool gebucht werden können. Besonders gefallen hat mir, dass ich mir fürs Homeoffice individuell meine Hardware aussuchen konnte.

Und dann kam die neue Anwesenheitspflicht. Mit einer Vorlaufzeit von 2 Wochen wurde die flexible Arbeit auf 3 Tage Anwesenheitspflicht vor Ort geändert, ohne passend zu erklären warum, ohne genügend und genügend größe Arbeitsplätze für die Teams im Office zur Verfügung zu stellen, ohne bestehende Prozesse mit Kolleg*innen aus anderen Bundesländern zu berücksichtigen, ohne die Auswirkung auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu beachten. Ab jetzt sitzen wir 3 Tage pro Woche im Büro in Video-Calls mit den Kolleg*innen, die 1h vom Büro weg wohnen. Was kommt als nächstes? Wieder Faxe und festes 9 - 17 Uhr?

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Die GVG hat eine Nachhaltigkeitsstrategie und erstellt regelmäßig einen Nachhaltigskeitsbericht. Dazu gibt es bei der GVG ein Green Team, welches für solche Themen zuständig ist und auch schon viele Erfolge feiern konnte wie zum Beispiel die Umstellung auf nachhaltigen Öko-Strom-Anbieter; ein eigener Bienenstock bei der GVG; eine angepasste Reise-Richtlinie, die auf CO2-Vermeidung ausgerichtet ist; Ladesäulen für Elektroautos.

Negativ ist allerdings, dass die Geschäftsführung zwar das "Go" fürs Green Team, Ressourcen und Veränderungen gegeben hat, sie leider noch viel zu selten als Vorbild voran geht. Da wo zum Beispiel Mitarbeitende nicht mehr fliegen dürfen, gönnt sich die Geschäftsführung doch mal einen Flug. Sorry aber solche Regeln müssen dann auch für alle gelten und wir brauchen unsere Geschäftsführung, die als sehr gutes Beispiel voran geht.

Gehalt/Sozialleistungen

Vor einem Jahr hätte ich es echt ausgewogen gefunden. Durch die freie und flexible Arbeitsgestaltung und die Benefits, die das Unternehmen bietet, konnte man über das unterdurchschnittliche Gehalt gut hinweg sehen.

Jetzt mit der neuen Anwesenheitspflicht, den dadurch zusätzlichen Fahrtkosten, dem eingeschränkteren Arbeiten und dann auch noch dem, im Vergleich, eher niedrigen Gehalt schwinden die guten Gründe hier zu bleiben. Die ersten guten Kolleg*innen gehen bereits.

Image

Durch einige schlecht ausgewählte Partner hat der Ruf des Unternehmens bei Kunden gelitten. Allerdings ist das Unternehmen echt bemüht das wieder wett zu machen und ist auf dem Weg besser zu werden.

Bei den Mitarbeitenden stand das Unternehmen recht gut dar. Klar, der Informationsfluss und die Kommunikation der Geschäftsführung ist stark verbesserungswürdig. Doch die Benefits und das freie Arbeitsumfeld hat dafür gesorgt, dass es insgesamt ein gutes Paket war.

Mit den neuen Regelungen und der immer mehr schwindenden Führung durch die Geschäftsführung, die immer mehr durch Kontrolle und nicht nachvollziehbare Anweisungen ersetzt wird, leidet das Image auch intern schon sehr. In meinem Bereich haben bereits 4 gute Kolleg*innen gekündigt. Noch nicht eine Stelle davon ist nachbesetzt.

Ich wünsche mir sehr, dass die Geschäftsführung sich mehr auf die Strategie und Kommunikation dessen konzentriert, als gutes Vorbild voran geht und die operativen Umsetzung den Bereichen überlässt anstatt selbst Lösungen zu finden, die sich gar nicht überall anwenden lassen.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung sind hier theoretisch möglich. Es gibt eine interne GVG Akademie, in der Schulugen gebucht werden können. Leider hat seit knapp einem Jahr keine Schulung, für die man sich dort eintragen konnte, statt gefunden.
Allerdings wurde uns in unserer Abteilung ermöglicht an Messen und Kongressen teilzunehmen.

Bei Karrierechancen hat die GVG noch ein paar Hausaufgaben zu machen. Es gibt zur Zeit wenige bis keine Optionen in seiner fachlichen Orientierung Karriere zu machen sondern lediglich den Weg nach "oben" in die Führung. Da Führung eine eigene Profession ist, ist das kontraproduktiv.

Erfahrungen zeigen, dass Fachexperten selten Führungsexperten sind und eine steile Lernkurve nötig ist, die selten eintritt. Hier muss ebenfalls dringend dran geschraubt werden, sodass es Perspektiven für alle Rollen gibt ohne zwangsläufig in Führungs- sondern in guten Fachperspektiven zu landen.

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Arbeitgeber-Kommentar

HR-TeamHR

„Liebe Userin, lieber User,

danke für Dein Feedback zu Deiner Arbeit bei uns. Wir nehmen unsere Rolle als Arbeitgeber ausgesprochen ernst, daher freut es uns zu sehen, dass wir Dich als solcher in vielerlei Hinsicht überzeugen konnten und du grundsätzlich zufrieden bei uns bist. Das Wohlbefinden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen. Daher haben Aspekte wie ein angenehmes Arbeitsklima, die Gleichberechtigung aller sowie oder ausgewogene Work-Life-Balance für uns eine hohe Priorität. Es macht uns stolz, dass sich diese täglichen Bemühungen in Deiner Bewertung teilweise schon widerspiegeln. Wir lesen aber auch, dass Du in einigen Bereichen noch Verbesserungspotenzial für uns als Arbeitgeber siehst. Gerade eine transparente Kommunikation, wie auch die Karriere/Weiterbildung sind für uns essenziell. Hierbei steht Dir unsere GVG-Akademie direkt zur Verfügung. Interne und externe Coaches schulen Dich im Umgang mit unserer Software, vermitteln Dir Soft Skills wie Zeitmanagement oder Konfliktlösung und ermöglichen dir berufliche Weiterbildungen. Falls Du zu den Punkten, die Du weniger gut bewertet hast, konkrete Optimierungsansätze oder Verbesserungsvorschläge im Sinn hast, komme gerne direkt auf uns zu! Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung!

Nicht zuletzt möchten wir Dir für Deinen bisherigen Einsatz danken und freuen uns darauf, weiterhin mit Dir zu arbeiten!

Beste Grüße
Dein Team aus der Personalabteilung“

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
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