Viele tolle Kollegen, aber Management mit viiiiiieeeel Luft nach oben
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Firma hat viele tolle Mitarbeiter, die sich tagtäglich bis zur Leistungsgrenze engagieren.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
==> Siehe die ausführlichen Verbesserungsvorschläge
Verbesserungsvorschläge
- Gehälter für alle normalen Mitarbeiter deutlich anheben, sonst wird es eng mit den vielen Nachbesetzungen
- Modernes zeitgemäßes Führungskräfte-Training einführen / Wie motiviere ich Mitarbeiter richtig?
- Grundsätzlich mehr Vertrauen in die Mitarbeiter setzten = Vertrauensvorschuss
- Den Kontroll-Apperat auf ein sinnvolles Mindestmaß reduzieren
- Management: Mehr Kommunikation von oben nach unten, echtes Interesse an den Mitarbeitern zeigen
- Das Bonus-System von grundauf überarbeiten, Ziel: Mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit schaffen, keine einseitigen Anpassungen mehr zulassen
- Leistungsdruck reduzieren und realistischere Ziele vorgeben
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist geprägt von den Führungskräften. Es fühlt sich an wie Kommando und Kontrolle mit großem Leistungsdruck. KONTROLLE wird tatsächlich groß geschrieben. Beispiel: Mein Vorgesetzter hat tatsächlich von seinem Team verlangt, dass jeder ein nachvollziehbares Tagesprotokoll seiner Tätigkeit mit genauen Zeitangaben führt und das dieses jeden Freitag vor Feierabend an den Vorgesetzten geschickt wird. Und dies ein ganzes Jahr lang. Ergebnis: Es gab keine Veränderung, keine Auswertungen für das Team - aber großen Rechtfertigungsbedarf. Alles wird doppelt geprüft und dokumentiert, weil man zunächst mal misstrauisch ist. Man möchte 150 %ige Sicherheit und "doppelte Netze". Und dann wundert sich das Management, warum alles so lange dauert und Termine nicht eingehalten werden können. Kontrollen & Regeln die einmal eingeführt wurden, werden nur schwer und spät wieder abgeschafft. Beispiel: Die Corona-Sicherheitsmaßnahmen waren in den meisten Firmen schon wieder abgeschafft, aber Habasit hat diese noch lange weitergeführt.
Kommunikation
Das Management fordert schnelle und detaillierte Kommunikation nach oben. Aber von oben nach unten wird wenig kommuniziert. Viele überlegen sehr stark wem sie was erzählen können. Insbesondere zum intransparenten Bonus-System müsste stärker kommuniziert werden, um dem Verdacht der einseitigen Berechnung (zugunsten des Unternehmens) entgegenzuwirken.
Kollegenzusammenhalt
Es arbeiten viele tolle Kollegen bei habasit mit denen es Spaß gemacht hat zusammen zu arbeiten. Andererseits muss man aber auch aufpassen mit wem man sich vertrauensvoll austauschen kann. Das ist auch von Abteilung zu Abteilung etwas unterschiedlich und auch von der Führungskraft abhängig. Da es in meiner Abteilung klare Lagerbildung mit starken Differenzen gab, reicht es nur für 2 Sterne.
Work-Life-Balance
In der Theorie ja. Aber in der Praxis ist das Arbeitsvolumen so hoch, dass das eigene Gewissen immer wieder zu freiwilligen Überstunden zwingt. Die hohe Fluktuation bewirkt, dass man für die gegangenen Kollegen die Arbeit mit übernehmen muss. Da dies meiner Einschätzung nach in manch anderer Abteilung nicht ganz so extrem war, gibt es von mir 2 Sterne.
Vorgesetztenverhalten
Trotz angespannter Personalsituation (Übernahme von Aufgaben einer gegangenen Kollegin) wird Druck gemacht, dass vorgegebene Termine für zusätzliche Projektaufgaben (kein Tagesgeschäft) eingehalten werden. Auf den Hinweis, dass Zusatzprojekte aktuell nicht machbar sind, wurden Termine einfach vom Vorgesetzten vorgegeben. Man kam regelmäßig in Rechtfertigungszwang, was in Team-Meetings nicht besonders stimmungsfördernd ist. So kann man leider kein Team zusammenhalten und die Fluktuation wird weiter gefördert.
Interessante Aufgaben
Neben der Arbeit in Hülle und Fülle gibt es auch interessante Aufgaben. Leider ist hierfür zu wenig Zeit, da sich auch die einfachen Aufgaben mit der Zeit anhäufen und termingerecht abgearbeitet werden müssen. Viele versuchen einfach nur nicht "unterzugehen".
Gleichberechtigung
Im Groben wird versucht "Gleichberechtigung" zu leben. Dennoch sind unter den "Gleichen" einige "Gleicher". Beispiel: Bei der Vergabe der Home-Office-Tage im Team wurde eine Person häufig bevorzugt, da der Vorgesetzte auf das fachliche Wissen der Person angewiesen war. Normalerweise hat man das 13. Gehalt bei Wechsel der Wochenarbeitszeit anteilig gewichtet berechnet - bei einer Person wurde das höher Gehalt für das ganze Jahr genommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Bemerkenswerter Weise habe ich noch nicht von vielen Kollegen gehört, die bei habasit in Rente gehen.
Arbeitsbedingungen
Habasit mach sehr viel zum Thema Arbeitssicherheit und Strukturierung. Die Büros sind o.k. Die technische Ausstattung ist dagegen eher nicht ganz zeitgemäß. So wurde mein gebrauchtes Mini-Handy aus verschiedenen Restteilen zusammengefügt - etwas peinlich. Anstatt ein einfaches kostengünstiges Online-Tool anzuschaffen, wurde von meinem Vorgesetzten verlangt, dass ich bestimmte Auswertungen in Excel bzw. per Strichliste durchführen solle.
Die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr ist quasi nicht existent - ohne Auto geht gar nichts.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Aufgrund der vielen (auch interessanten) Aufgaben und entsprechender Prioritätensetzung, bleibt nicht viel Zeit für die Themen Umwelt- / Sozialbewusstsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter wären in ländlichen Gebieten absolut o.k. Aber im Ballungsraum Rhein-Main leider nicht konkurrenzfähig. Man versucht dies mit einer Vielzahl an Sozialleistungen (VL, Jobrad, kleine betriebliche Krankenversicherung, gesetzlicher BAV-Zuschuss, freies Wasser, Kaffee) auszugleichen - aber diese vielen Kleinigkeiten sind nur "nice to have". BAV-Zuschuss = gesetzliche Pflicht. Die Gehaltserhöhungen erfolgen leider nur in homöopatische Dosen - womit das Problem eher noch verschärft wird. Der Bonus für kaufm. Mitarbeiter ist extrem kompliziert und intransparent, versteht kaum jemand und dazu behält sich das Unternehmen vor, das Bonus-Regelwerk jedes Jahr einseitig ändern zu dürfen. Wenn der Bonus on-top wäre, o.k., tatsächlich wird er aber in den Gehaltsverhandlungen fest eingerechnet. Viele Kollegen die noch weit unter den gesetzlichen Beitragsbemessungsgrenzen liegen (so auch ich), haben bereits Verträge mit Vertrauenarbeitszeit, d.h. für die notwendigen Überstunden (die man aufgrund des hohen Arbeitsvolumens machen muss) bekommt man nichts. Leider sehr einseitig das "Vertrauensverhältnis". Die Corona-Prämie war so gering, dass der Auszahhlungsbetrag eher peinlich war.
Image
Die Produkte haben ein ganz gutes Image. Allerdings ist habasit mittlerweile für die zu niedrigen Vergütungen in der Region bekannt. Dieses Thema zieht sich auch durch die Bewertungen in Kununu durch wie ein roter Faden.
Karriere/Weiterbildung
Es erfolgen leider so gut wie keine Investitionen in die fachliche /persönliche Weiterentwicklung der normalen Mitarbeiter - auch bei mir nicht.