Der Mensch hinter dem Mitarbeiter steht an letzter Stelle
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kolleginnen und Kollegen halten gut zusammen, doch letztlich denkt jeder an sich selbst, was bei Ausfällen andere in Bedrängnis bringt. Bereichsleitung ist stets bemüht der eigenen Abteilung den Rücken frei zu halten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Langjährige Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, neue Mitarbeiter werden in der Probezeit gekündigt oder gehen selbst, nachdem sie sich ein Bild vor Ort gemacht haben. Die Geschäftsführung hat absolut kein Interesse daran an dieser Situation etwas zu verändern, sieht bei sich auch keine Verantwortung für diese Entwicklung. Frei nach dem Motto: es wird schon eine/r kommen, die/der bleibt und die Arbeit macht.
Verbesserungsvorschläge
Es ist Zeit für einen Führungs(stil)wechsel. Gemeinsamkeit ist aktuell nicht unsere Stärke und das soll im Vordergrund stehen, damit die Motivation jedes Einzelnen steigt und wir nicht noch mehr gute Leute verlieren. Mit einem Sommer-/Weihnachtsfest ist das nicht getan.
Arbeitsatmosphäre
Arbeitsergebnisse haben höchste Priorität und die Mitarbeiter werden dementsprechend überwacht. Eine Fehlerkultur existiert bei den Vorgesetzten nicht. Man wird freundlich darauf hingewiesen, den Aktenberg zu bearbeiten, und keine Fehler zu machen.
Es wird seitens Geschäftsführung erwartet, dass man neben seiner eigentlichen Arbeit noch viele weitere Themen bearbeitet oder an Projekten arbeitet.
Kommunikation
Es gibt regelmäßige Updates der Geschäftsführung zu (zahlreichen) Ab-/Zugängen, die Namen hat man nach dem Meeting sowieso schon vergessen, da man die Mitarbeiter außerhalb der eigener Abteilung selten sieht.
Kollegenzusammenhalt
Man kann gute Freunde finden, aber nur auf dem gleichen "Level" (Alter, Position). Bei erhöhter Arbeitslast oder ausgerechnet an Bürotagen schreiben sich die KollegInnen krank, darauf kann man sich mittlerweile verlassen.
Work-Life-Balance
Home-Office ist erlaubt, grundsätzlich familienfreundliches Unternehmen, Urlaubsplanung meistens unproblematisch.
Vorgesetztenverhalten
Den eigenen Mitarbeitern gegenüber herrscht grundsätzlich ein gutes Verhalten, aber zwischen den einzelnen Abteilungen fehlt es an einem "Wir-Gefühl". Es gibt großen Druck von der Geschäftsführung, wenig Verständnis und unzureichende Führung.
Interessante Aufgaben
Viele Aufgaben lassen sich automatisieren oder optimieren, aber die Bereichsleitung hat kein Interesse daran, auch wenn die ganze Welt von KI spricht. Man ist ja halt mir dem Abtippen beschäftigt oder muss die Akten aufbereiten.
Gleichberechtigung
Geschlechter in der Firma ziemlich ausgeglichen. Bereichsleiter allerdings alle männlich, bis auf die Geschäftsführung.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen erzählen gern Geschichten von früher, als alles besser war.
Arbeitsbedingungen
Zwei bis vier Personen pro Büro, gute IT-Ausstattung im Büro und Home-Office. Parkplätze in der Tiefgarage sind knapp und stehen hauptsächlich langjährigen Mitarbeiter zur Verfügung und werden nicht neu verlost, außer bei Abgängen.
Es wird je nach Position erwartet, dass man im Urlaub oder am Wochenende erreichbar ist und auf die Mails antwortet.
Grundsätzlich ist das Arbeitszeitgesetz ein Fremdwort für die Geschäftsführung, da es zahlreiche Überschreitungen der 10h-Grenze oder Nichteinhaltung der Pausenzeiten gibt, ob im Betrieb oder auf Dienstreisen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird viel Papier produziert, obwohl digitales Arbeiten möglich wäre.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter richten sich nach dem Tarifvertrag der Versicherungswirtschaft, sodass nur geringfügige Anpassungen vorgenommen werden. Erhöhungen erhalten hauptsächlich diejenigen, die am lautesten danach verlangen, anstatt die eigentlichen Leistungsträger, die schon länger dabei sind und gute Arbeit machen.
Image
Man kennt die Firma nicht und wird auch nicht kennen, da seitens GF und Personal keine Bemühungen bestehen das Image der Firma nach außen zu verbessern.
Karriere/Weiterbildung
Je nach Abteilung unterschiedliches Angebot an Schulungen, kommt auf die Laune des Bereichleiters an. Beförderungen sind schon lange ein Fremdwort in dem Unternehmen, interne Bewerbungen (z.B. auf die Stellen in einer anderen Abteilung) sind nicht erwünscht.