Kein Du, Kein Wir - Führungskräfte im Sparmodus
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich hatte in meiner bisherigen Zeit bei der Hochbahn niemals das Gefühl, ich müsste mit Sorgen um meinen Arbeitsplatz machen. Weiterbildungsangebote sind überdurchschnittlich und könnten effizienter genutzt werden.
Verbesserungsvorschläge
Irgendwann möge mal eine Führungskraft mit Reichweite erwachen oder erscheinen und sich dieses Unternehmen genau anschauen. Es gibt viel Potenzial zu entdecken, insbesondere Einsparpotenzial. Die fehlende Sorge um den eigenen Arbeitsplatz ist sicherlich sehr hoch einzuschätzen, hat aber offensichtlich auch (bei) einige(n) unschöne Nebenwirkungen.
Arbeitsatmosphäre
Je nach Abteilung und Standort extrem unterschiedlich.
Kommunikation
Oberflächlich betrachtet wird viel Zeit und Aufwand in interne Kommunikation investiert. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch deutlich, dass die Art der Kommunikation sehr einseitig ist. Fehler und Misstände werden kaum und eher unwillig zur Kenntnis genommen und verdampfen im sehr aufgeblähten Führungskräfteapparat. Gegenseitiges Schulterklopfen ist jederzeit willkommen.
Kollegenzusammenhalt
In einzelnen Abteilungen (ich kann hier natürlich nur von meinen persönlichen Erfahrungen an meinem Standort sprechen) mit schlecht nur unzureichend beschrieben. Aufgesetzte Freundlichkeit ändert sich zu unverholener Boshaftigkeit, sobald Kollegen ausser Hörweite sind. Ich habe es in über 30 Berufsjahren noch niemals erlebt, dass so viel, so bösartig und so respektlos über nicht anwesende Personen geredet wird. Insbesondere jüngere Kollegen nehmen hierbei eine traurige Spitzenposition ein. Ich habe mehrere (!) Führungskräfte mehr als deutlich darauf hingewiesen und muss aus meiner persönlichen Erfahrung leider feststellen, dass dieses Verhalten teilweise toleriert, nicht sanktioniert und ganz sicher nicht ernst genug genommen wird. Es gibt in den einzelnen Abteilungen eine starke Neigung zur Grüppchenbildung. Jemand, der "von draussen" zur Hochbahn stösst, über kein funktionierendes Netzwerk verfügt und nicht schnell Anschluss an eine solche Gruppe findet, bleibt lange ein Aussenseiter und von Teilen der internen, beruflichen wie privaten, Kommunikation abgeschnitten. Das hat selbstverständlich fatale Auswirkungen auf die Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung.
Vorgesetztenverhalten
Die zahlreichen Vorgesetzten sind immer freundlich, hilfsbereit und oft hilflos. Die fachliche Kompetenz ist aufgrund mangelnder Erfahrung teilweise unterdurchschnittlich. Während der Gespräche hatte ich immer das Gefühl, meine Anliegen würden ernst genommen. Allerdings hat sich im weiteren Verlauf dann allzuoft gezeigt, dass es lediglich Absichtsbekundungen bleiben.
Arbeitsbedingungen
Die Themen Unfallverhütung, Sauberkeit und Ordnung wird in Teilbereichen nicht ernst genug genommen. Maschinen und Anlagen in den Werkstätten sind nicht immer in einem guten und gepflegten, teilweise sogar in einem schlechten (Pflege- und Wartungs-)Zustand. Andere Anlagen und Maschinen sind neu bis neuwertig. In diesen Bereich wird offensichtlich derzeit investiert. Arbeits- und erforderlichenfalls Sicherheitsausrüstung wird gestellt oder beschafft. Berufbekleidung wird umfangreich gestellt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich belasse es vorerst mal bei dem einen (!) Stern und kommentiere den nicht weiter.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist leicht unterdurchschnittlich bis durchschnittlich (für Berufseinsteiger ergibt sich ein besseres Bild als für Mitarbeiter mit viel Erfahrung). Sehr fester, unbeweglicher Rahmen. Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit kann deshalb nicht honoriert werden. Sozialleistungen sind vielfälltig und durchaus gut zu bewerten.
Karriere/Weiterbildung
Für die Weiterbildungsangebote allein hätte ich 5 Sterne vergeben. Aufstiegsmöglichkeiten sind stark davon abhängig, wie gut man im Unternehmen vernetzt ist und ob man die passende Urkunde in der Tasche hat. Leistungsfähigkeit und -bereitschaft und Erfahrung zählt wenig.