Das Licht weicht dem Schatten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die familiäre Arbeitsatmosphäre, das Arbeitsumfeld in Form von technischer Ausstattung und Räumlichkeiten und (bis vor etwa einem Jahr) auch den gemeinsamen Drive, etwas auf die Beine zu stellen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die interne Kommunikation (insbesondere die des Vorstandes und der Personalabteilung), die mentale Unruhe unter den Mitarbeitenden sowie die mit den anstehenden Veränderungen einhergehende Unsicherheit.
Verbesserungsvorschläge
Im Moment würden diese Vorschläge keinen Sinn machen, da das Unternehmen innerhalb des nächsten Jahres in einen größeren Konzern eingegliedert wird. Viele Probleme sollten dadurch ggfs. verändert werden, vielleicht auch nur umgelagert.
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich war die Atmosphäre lange Zeit zwar nicht prickelnd, aber auch nicht schlecht. Der Grund für 2 Sterne liegt ganz klar an der lange währenden Unsicherheit im Hinblick auf die Zukunft mit dem Noch-Eigentümer aus China und den diversen Interessenten am Markt bzw. dem nun bekannten holländischen Käufer. Da hilft auch das permanente Runterbeten des Wachstumskurses und der (eigentlich ausschließlich Zinsumfeld-getriggerten) guten Zahlen seitens des Managements nicht weiter.
Kommunikation
Hier muss ich die schlechteste Bewertung vergeben, hauptsächlich aufgrund der Kommunikation des Vorstandes. Der CEO ist recht unsichtbar und in seiner Kommunikation sehr bieder und trocken, Motivation und Mitreißen Fehlanzeige. Der Private Banking Vorstand wiederholt Gebetsmühlenartig seine (eigentlich nur anorganischen) Wachstumspläne, zeigt aber kaum auf, warum das Haus ein relevanter Player sein sollte und wo man echte Mehrwerte bietet. Im Fondsgeschäft ist der zuständige Vorstand zwar der menschlichste, aber die guten Nachrichten gingen zuletzt aus. Die übrigen Vorstände spielen eigentlich kaum eine Rolle. Es fehlt klar an Menschlichkeit, Strategiekommunikation, Führungs- und Macher-Mentalität, zuletzt aber auch an Hoffnung. Die Top-Down-Kommunikation ist daher echt demoralisierend.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Workforce (ex erste und zweite Führungsebene) ist das Miteinander ganz klar ersichtlich. Ellebogen gibt es eigentlich weniger, die Stimmung ist sehr familiär.
Work-Life-Balance
Stark abhängig von den Marktbereichen. Im Private Banking gehen die MA deutlich früher in den Feierabend als in den Zentralbereichen. Grundsätzlich nicht so schlimm wie im Consulting, aber wenn mann eine "Work-Life-Pay-Balance" draus macht, ist es eher negativ.
Vorgesetztenverhalten
Hier gibt es Licht und Schatten. Während man sich bei manchen Kolleginnen und Kollegen fragt, welcher Personaler sie für die Führung empfohlen hat, gibt es auch einige sehr nahbare, charakterstarke und umsichtige Führungspersonen. Ist am Ende aber eine sehr individuelle Sache. In der Summe vermutlich unterdurchschnittlich.
Interessante Aufgaben
Das Aufgabenumfeld ist recht dynamisch und die Themen eigentlich sehr divers. Hier kann man sich über Monotonie nicht beklagen.
Gleichberechtigung
Ich persönliche habe keine Geschlechterdiskriminierung bemerkt. Besonders herausstechend "divers" ist das Unternehmen aber im Hinblick auf Kulturen und Nationen aber nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Eine Form von Altersdiskriminierung habe ich nicht erlebt. Alle Altersklassen sind gut vertreten, das Miteinander in dieser Hinsicht funktioniert.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsplätze sind an den meisten Standorten auf einem sehr guten Niveau. Das war zwar nicht immer so, grundsätzlich lässt sich hier nicht viel kritisieren. Ein guter Branchendurchschnitt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich wüsste nicht, wo HAL explizit versucht, ein besonders sozialer oder nachhaltiger Arbeitgeber zu sein. Wenn 5 Sterne also als entsprechend "vorbildlich" zu werten ist, würde ich HAL als Branchen-unterdurchschnittlich bewerten.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist natürlich ggü. anderen Branchen vergleichsweise hoch, jedoch ist in der Branche bekannt, das HAL im Privatbanken-Vergleich eher niedrigere Gehälter knapp über Volksbanken oder Sparkassen zahlt.
Image
Das Image war bis vor wenigen Jahren echt stark - eine aufstrebende, digitale, dynamische Privatbank. Das gab es damals so sonst nicht. Das ständige Hickhack um den Eigentümer, die Unsicherheiten unter den Mitarbeitenden und das mediale Aufblasen (bspw. Ankündigungen von faktisch eher weniger relevanten New Hires oder auch Krypto) hat aber klar negative Auswirkungen. So hört man es auch am Markt. Das Image sollte aber künftig unter dem Dach der Holländer besser werden, da die Marken-Eigenständigkeit ja ggfs. entfällt.
Karriere/Weiterbildung
Karrierechancen waren da, insbesondere in den Wachstumszeiten 2019 - 2023. Wie es nun weitergeht, steht in den Sternen. Das Thema Weiterbildung ist bestensfalls durchschnittlich. Es gibt zwar ein Talent Development Team - aber zum einen ist das Weiterbildungsangebot meiner Ansicht nach sehr standard und dünn, zum anderen sind Wettbewerber deutlich weiter.