Leider geht der Weg immer weiter bergabwärts
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt natürlich auch viel Gutes. Leistet man gut und hat eine erfolgreiche Abteilung aufgebaut wird dies auch monetisiert. Zudem gibt es Corporate Benefits, kostenlose Getränke, Snacks wenn Events wie Quartalssitzungen stattfinden usw. Und natürlich ein großartiges Sommerfest - wenn es aus Kostengründen nicht hin und wieder abgesagt wird.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kurs des Sales-Vorstands. Der aktuelle Besetzung hat den Werkzeugkoffer aus den 80ern direkt mitgebracht und in Excel auf 2024 aufhübschen lassen. Letztlich aber hatten wir uns bei Hays bewusst irgendwann mal gegen dieses Mikromanagement entschieden da es alles außer zeitgemäß ist. Aber das war dann wohl gestern. Heute ist wie ich finde wieder harte KPI-Kontrolle aller Mitarbeiter nach einem Ampelsystem. Wer da nicht grün ist darf ins Performance-Gespräch, je nach Häufigkeit der Gelb- oder sogar Rotphase auch mal in ein 6-Augen-Gespräch. Mir als FK sind die Hände gebunden meine Mitarbeiter nach Sinn- und Verstand zu beurteilen und zu führen. Kann ich zwar machen, aber an oberster Stelle steht eben das Performancemanagement. Hier darf ich dann rechtfertigen weshalb meine Mitarbeiter nicht funktionieren und muss sie zugleich ins Gebet nehmen. Es wird auch bewertet ob meine Gebete ausreichend deutlich waren, denn nur dann habe ich meinen Job erstmal gut gemacht - zumindest bis die nächste Monatsauswertung kommt. Es ist selbstredend dass dies im Kollegennetzwerk unter uns Führungskräften nur Kopfschütteln verursacht - aber was soll man machen, man hat ja keine Wahl und ohnehin kein Mitspracherecht mehr. Achso, und das Thema Homeoffice gibt es gefühlt bald auch nicht mehr. Zwar gibt es eine Regelung die verschriftlicht wurde, wir als FKs sind aber angehalten die Mitarbeiter am besten tagtäglich ins Office zu bringen.
Verbesserungsvorschläge
Hays sollte seine Strategie im Topmanagement endlich mal überdenken. Gefühlt sind wir mit der letzten Transformation wieder in den Neunzigern angekommen. Neue "Vorstandsresorts" wurden gegründet - aber was ist seitdem passiert? Es wurde gerade erst ein Sommerfest in alter Manier veranstaltet und zwei Wochen danach wurde ein "Effizienzprogramm" ausgerollt weil die ohnehin fragliche Transformation außer Verwirrung, Einschränkung und Freisetzung von Kollegen nichts bewirkt hat und Hays auf die Kostenbremse treten muss. Hat man sich bei der Transformation nicht schon von genügend Mitarbeitern entledigt, werden nun weitere Positionen hinterfragt und ggf. intern verschoben.
Arbeitsatmosphäre
Schwierig - man hat selbst als Führungskraft kaum Entscheidungsmöglichkeiten
Kommunikation
Wertschätzende Kommunikation soll gelebt werden - macht nur niemand
Vorgesetztenverhalten
Leider gibt es zu viele Kollegen, insbesondere in höherer Laufbahn die selbst wenig leisten, aber 130% erwarten.
Gleichberechtigung
Das ist das einzig positive - jeder wird hier gleich behandelt und bewertet
Arbeitsbedingungen
Es ist halt ein Großraumbüro. Man kann sich in Besprechungszimmer mal eben zurückziehen wenn man absolute Konzentration braucht, ist aber kaum möglich da immer irgendjemand ein Mitarbeitergespräch dort führt.
Gehalt/Sozialleistungen
Irgendwo im Mittelfeld. Das Bonussystem ist ok, die jährliche Gehaltsanpassung erfolgt gefühlt nach Sympathie und nicht nach Leistung.
Image
Das Image ist wie ein Aktienkurs, momentan aber eher auf Talfahrt.
Karriere/Weiterbildung
Onlineweiterbildungen gibt es zu Genüge, richtige und wichtige externe Weiterbildungen wurden gerade eben alle aufgrund des Sparkurses eingestampft.