Eine angenehme gemeinsame Reise mit vielen Höhen und einigen wenigen Makeln
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexibilität im Denken, was durch die relativ flache Hierarchie ermöglicht wird. Ideen werden im Plenum diskutiert und sich offen darüber ausgetauscht. Das Miteinander ist locker und offen, auch aufgrund des relativ jungen Durchschnittsalters im Unternehmen. Die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten wie z.B. im Homeoffice ist wirklich wunderbar - daran sollte definitiv festgehalten werden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Massig Einstellungen vornehmen, wenn es dem Unternehmen gut geht, und massig Entlassungen und Verschlankungsprozesse durchführen, wenn es dann mal nicht so gut läuft, von den Geschäftszahlen her. Das wirkte auf mich z.T. eher wie ein planloses Handeln der Führung. Bei den Einstellungen wurde auch, so mein Eindruck, wenig auf Qualität, sondern viel mehr auf Quantität geachtet. Folglich war und ist es wenig überraschend, wenn einige von ihrer Qualifikation her ungeeignet sind und das Unternehmen auch rasch wieder verlassen. Teilweise freiwillig, teilweise nicht. Der Eindruck, der mit diesem Vorgehen erweckt wird, erinnert etwas an das Hire und Fire Vorgehen aus den USA. Hier sollte es also ein etwas überlegteres und langfristigeres Denken in der Führungsebene geben, um mehr Nachhaltigkeit und Seriosität bei den Arbeitnehmenden und auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen. Das sollte ganz im Sinne des Unternehmens sein.
Verbesserungsvorschläge
Abrücken von der reinen KPI-Zentrierung. Mehr menschliche Komponenten miteinbeziehen und gewichten. Weniger grundsätzliches Hinterfragen der Mitarbeitenden seitens der Vorgesetzten bei einigen schlechten Wochen. Anpassung und Angleichung der Bezahlung zwischen Rekrutierenden und Vertrieblern, da ist die Diskrepanz unbegründet deutlich zu hoch.
Arbeitsatmosphäre
Großraumbüro, daher teilweise sehr laut und zu transparent
Kommunikation
Offene Kommunikation, viele verschieden Möglichkeiten der Kontaktaufnahme, relativ flache Hierarchie
Kollegenzusammenhalt
Zwischen dein meisten Kollegen angenehm, jedoch gab es an der einen oder anderen Stelle unnötige Fronten, von denen man immer mal wieder mitbekam. Das waren Nebenschauplätze, die nicht hätten sein müssen. Es handelte sich um bestimmte Personen, von denen diese Aktionen meist ausgingen. Betroffen haben sie mich eher sehr selten.
Work-Life-Balance
Es wird für ein relativ geringes Gehalt viel verlangt, vor allem getrieben durch die vom Unternehmen definierten KPIs. Aufgrund dieser Zahlengetriebenheit, geht teilweise der menschliche Aspekt verloren. Vor allem, wenn es mal z.B. einen Monat von den Zahlen her nicht so gut ausschaut, wird rasch versucht, die Gründe beim Arbeitnehmer zu suchen. Dann wird wie verrückt nach Methoden gesucht, die Arbeitsweisen noch weiter optimiert werden können. Das halte ich für deutlich zu kurz gegriffen, da es häufig auch mal an den Kunden liegen kann. Was in solchen Situationen fehlt, ist die Würdigung der bisher gezeigten Leistungen des Arbeitnehmers, die plötzlich keine Rolle mehr zu spielen scheinen.
Vorgesetztenverhalten
Freundschaftlich anmutendes Verhältnis mit einer Vertrauensbasis, was der Zusammenarbeit ein Fundament bietet. Daher war es möglich, auch mal Zwischenmenschliches zu besprechen und sich privater auszutauschen, vor allem in den Pausen. Auch der Humor kam bei uns im Team/Abteilung nicht zu kurz. Manchmal hätte man sich von den Vorgesetzten eine etwas klarere und offenere Kommunikation gewünscht, vor allem wenn es mal um ernstere Angelegenheiten/Themen ging. Da wurde zum Teil doch der einfachere Weg oder die Methode des Aussitzens ausgewählt.
Interessante Aufgaben
Man hatte täglich mit anderen Personen beruflich zu tun. Daher war es immer eine gewisse Abwechslung, sich auf die Anforderungen verschiedener Persönlichkeiten einzustellen und einzulassen. Die Aufgaben an sich ähnelten sich natürlich irgendwann schon täglich. Jedoch ist das wohl bei den meisten Berufen so. Jedoch war es fachlich nicht wirklich das, was mich dauerhaft erfüllt hat und weiterhin hätte.
Gleichberechtigung
Diese war im Unternehmen in ausreichendem Maße gegeben.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gab nicht so viele in meinem Umfeld, von daher kann ich hier nur begrenzt eine Einschätzung treffen. Was ich mitbekommen habe, war völlig in Ordnung.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung an und für sich war gut, Laptop und ein Smartphone standen zur Verfügung. Auch das Headset war gut und ermöglichte ein angenehmes Telefonieren. Das Büro war angenehm hell und modern, aber leider ein Großraumbüro. Etwas schade war, dass es keine Tastatur und keinen Bildschirm für das Homeoffice gab. Gut war wiederum, dass es überhaupt die Möglichkeit zum flexiblen Homeoffice gab.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozialbewusstsein gibt es definitiv, dafür gibt es genügend Initiativen im Unternehmen. Es gibt zum Beispiel bezahlte zeitweise Freistellungen, damit sich Mitarbeitende ehrenamtlich engagieren können. Bei dem Umweltbewusstsein bin ich mir weniger sicher, wie ernsthaft dieses verfolgt wird.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt liegt unter dem, was man als Akademiker so verdienen kann und auch zumeist real verdient. Es wird häufig und ausgiebig der variable Anteil als Verhandlungsmasse in den Gehaltsverhandlungen erwähnt. Damit soll das geringe Fixgehalt überspielt werden. Jedoch wird man eher unwahrscheinlich gleich zu Beginn die Zahlen erreichen, die es für die Erreichung des gesamten variablen Anteils benötigt. Es bräuchte ganz klar eine Anhebung des Fixgehalts, wenn man nicht völlig uninteressant für Arbeitnehmende werden möchte. Es wird auf den variablen Anteil gesetzt, weil das Unternehmen so sichergehen möchte, dass die Arbeiternehmenden auch alles geben. Das ist für mich aber ein geringer Vertrauensbeweis seitens des Unternehmens.
Image
Für Arbeitnehmende in Ordnung. Man hörte vorher schon von durchaus hoher Fluktuation in diesem Unternehmen. Was sich jedoch herausgestellt hat ist, dass diese noch höher ist als vorher angenommen. Das hat natürlich auch für die Arbeitnehmenden Einfluss auf das wahrgenommene Image. Denn es wird seine Gründe haben und hat seine Gründe, warum das der Fall ist.
Karriere/Weiterbildung
Man kann durchaus in der Karriereleiter im Unternehmen aufsteigen. Jedoch muss man sich dafür in der Regel voll und ganz diesem Unternehmen widmen, darunter kann das Sozialleben stark leider. Insbesondere die KPI-Zentrierung kann den Menschen allgemein und besonders dem psychischen Wohlbefinden der Menschen schaden. Die Balance zwischen Aufstieg und intaktem Sozialleben ist meiner Meinung nach erst erreicht, wenn man ein gewisses Level im Unternehmen erreicht hat, vorher aus meiner Beobachtung eher unwahrscheinlich. Wenn dann mal die Zahlen nicht so stimmen, ist man auch schnell raus, aus dem Unternehmen, und das nicht immer freiwillig, so meine Beobachtung im erweiterten Umfeld.