Das Team war top, das Unternehmen ein Flop
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe in meiner Zeit bei HCL wahnsinnig viel gelernt. Dies war jedoch ausschließlich der Verdienst meiner Kolleg:innen und meiner Teamleitung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
HCL Germany ist im Grunde ein von indischen Entscheidungsträgern nach indischem Geschäftsverständnis geführtes Unternehmen, das durch Missmanagement ein Projekt nach dem anderen an die Wand fährt und auf dem deutschen Wirtschaftsparkett eine schlechte Figur hinlegt. Zwar wird der Erfolg des Unternehmens oft durch die Zusammenarbeit mit namhaften Großkunden propagiert, gleichzeitig werden jedoch viele Projekte und Aufgabenbereiche in Niedriglohnländer ausgelagert, wodurch die deutschen Beschäftigten entweder obsolet werden oder sich mit nicht branchenüblichen Gehältern abfinden müssen.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Wertschätzung und marktgerechte Gehälter.
Außerdem sollte sich HCL als Arbeitgeber in Deutschland viel mehr dem deutschen Geschäftsverständnis anpassen.
Arbeitsatmosphäre
Sowohl die Arbeitsatmosphäre innerhalb des Teams als auch die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber waren gut.
Die Unternehmensführung selbst trägt jedoch nicht zu einer positiven Arbeitsatmosphäre bei. Entscheidungen erscheinen oft völlig willkürlich oder werden ausschließlich zu Gunsten des Profits und zu Lasten der Beschäftigten gefällt. Dies resultiert in starker Unzufriedenheit seitens der Beschäftigten. Hohe Fluktuation und damit einhergehender massiver Brain Drain verstärken den negativen Effekt.
Kommunikation
Innerhalb des Teams war die Kommunikation gut. Innerhalb des Unternehmens war sie jedoch eine Katastrophe.
Der Betriebsrat stand oft mehr oder weniger auf verlorenem Posten, wenn es um die berechtigten Forderungen der Beschäftigten ging, da die Entscheidungsträger gemauert haben.
Kollegenzusammenhalt
Auf meine direkten Kolleg:innen lasse ich nichts kommen. Die Einarbeitung durch Kolleg:innen und Teamleitung war sehr gründlich und man konnte immer jeden um Rat fragen. Selbst in Homeoffice-Zeiten während der Pandemie ging das Teamgefühl nie verloren.
Work-Life-Balance
Bei hohem Arbeitsaufkommen im Tagesgeschäft kam es zwar gelegentlich zu Überstunden. Diese konnten aber in meinem Fall oft unbürokratisch und zeitnah abgebaut werden.
Vorgesetztenverhalten
Meine Teamleitung hat sich immer korrekt verhalten.
Ab der Ebene der Unit Manager zeichnet sich hier jedoch ein ganz anderes Bild: UM verkaufen ihre Mitarbeiter und Dienstleistungen - auch nach Rücksprache mit der fachlichen Projektleitung - bei Ausschreibungen deutlich unter Wert. Eine offene Kommunikation findet nicht statt. Kündigungen werden mit keinem Wort bedacht. Wertschätzung ist hier leider ein Fremdwort.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind je nach Projekt sehr unterschiedlich. In meinem Fall kann ich mich nicht beklagen. Meine Aufgaben waren abwechslungsreich und interessant. Ich habe in meiner Abteilung viel gelernt.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren in Ordnung. Die Räumlichkeiten hätten jedoch deutlich moderner und projektgerechter sein können. Als Diensthandy wurde ein alter Nokia-Knochen ausgeteilt, wie man ihn noch aus den frühen 2000er Jahren kannte.
Ob die virtuellen Maschinen, über die man an Kundenprojekten arbeitete, funktionierten, war oft reine Glückssache. Die technische Ausrüstung bzw. die Beschaffung selbiger, war einem IT-Unternehmen unwürdig.
Gehalt/Sozialleistungen
Vergleicht man die Gehälter und Sozialleistungen mit denen anderer Unternehmen in der gleichen Branche, so fällt HCL deutlich hinter die anderen Unternehmen zurück.
Image
Regional hat das Unternehmen einen schlechten Ruf, insbesondere was den Umgang mit den Beschäftigten und die Gehälter betrifft. Überregional ist das Unternehmen kaum bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Die Aufstiegsmöglichkeiten sind in ein festes System eingebunden, aus dem man nur durch Kündigung ausbrechen kann.
Fortbildungen werden aufgrund von Ausgabenstopps oft gar nicht oder zu spät bewilligt.