Gut für den Berufseinstieg, mit Hürden eines privaten Aktienkonzerns
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sehr gute kollegiale und auch interprofessionelle Zusammenarbeit. In den Abteilungen grundsätzlich gutes Klima.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kommunikation, fehlenden Wertschätzung, zum Teil erhebliche Sparzwänge an Materialien und Medikamente, die nur marginal billiger sind, aber zum Teil mit höheren Risiken für die Patienten einher gehen. Nimmt zum Teil Groteske formen an. Durch Verträge mit bestimmten Herstellern gibt's kaum Oder keinen Ersatz bei Lieferengpässen. Dann wird seitens GF und Konzern aber auch nichts unternommen. Ist halt so.
Verbesserungsvorschläge
Viel besseres Kommunikation nach innen und außen (Umgang mit Mitarbeitern und Kommunikation zur Schließung des Schwesterhauses Dippoldiswalde war desaströs). An Schlüsselpositionen freundliches Personal setzen, die einen guten ersten Eindruck vermitteln (Empfang, Notaufnahme) und keine grundsätzlich genervten Mitarbeiter, denen jeder Kontakt zu viel ist. Gute, regelmäßig und qualitativ hochwertige Öffentlichkeitsarbeit. Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern äußern und leben. Pflegekräften Perspektiven und Weiterentwicklungsmöglichkeiten anbieten und nicht jeden gehen lassen und sich dann wundern, dass Personal fehlt
Kommunikation
In den letzten Jahren zunehmend weniger Informationen seitens der Geschäftsführung über Ziele, Probleme, etc. Danksagung oder Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern sehr selten und oberflächlich, nur Floskeln..
Kollegenzusammenhalt
Wirklich tolles Team, ein echter Grund zu bleiben. Gibt sicher immer den oder die einen/eine, mit denen man nicht so gut kann. Mit den meisten ist es aber ein sehr gutes Miteinander
Work-Life-Balance
Krankenhausalltag eben. Schichten, Wochenenden, Feiertage. Auf Dienstplanwünsche wird leider zunehmend weniger Rücksicht genommen. Jedoch mindestens zwei Wochenende pro Monat frei. Wenn man Weihnachten arbeitet, dann nicht Silvester und umgekehrt. Es wird versucht, Feiertage auf allen fair zu verteilen.
Vorgesetztenverhalten
Mein Chef ist ein großartiger Lehrer, aber leider kein guter Chef. Die Abteilung wird gegenüber anderen kaum verteidigt. Druck von der Geschäftsführung wird direkt auf uns abgeladen. Personalausfälle werden nicht mit Reduktion der Leistungsressourcen beantwortet, sondern es wird, um es allen anderen Recht zu machen, eher auf Verdichtung und "Aufopferung" in den eigenen Reihen gesetzt. Zb wird bei Krankheitsausfall höchst selten ein OP geschlossen. Eher der Ausbildungsassistent von der ITS abgezogen. Klare Weisungen fehlen bisweilen.
Interessante Aufgaben
Buntes und vielfältiges Arbeitsspektrum. Junge Kollegen werden oft gut angeleitet und auch ermutigt, neue Dinge selbst durchzuführen.
Umgang mit älteren Kollegen
Müssen weniger Dienste machen, wenn sie nicht mehr wollen/können.
Arbeitsbedingungen
Rechner sehr langsam. In den Bereitschaftszimmern fehlt seit Jahren ein Rechner, obwohl der eigentlich zur hausinternen Vorschrift gehört. Dafür ist mittlerweile fast alles Digital. Wenn WLAN und Schnittstellen besser und vor allem schneller kommunizieren würden, wäre es eine Entlastung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Recycling von Narkosegasen, Hinweise zum Strom sparen, Förderung von jobrad
Gehalt/Sozialleistungen
Tarifvertrag für die meisten Berufsgruppen. Da wurde in den letzten Jahren nachgesteuert. Gehalt ist in Ordnung, im Vergleich zu Mitbewerbern meist gering weniger. Änderungen mit Tarifkommission immer sehr zäh. Wird seitens Geschäftsführung mit schwieriger wirtschaftlicher Lage begründet. Haus erwirtschaftete aber jedes Jahr Gewinn von x Millionen. Dieser geht aber leider an die Aktionäre und Boni der Geschäftsführer und Chefärzte.
Geld kommt immer pünktlich. Zuschläge werden gezahlt. Premie für holen aus dem frei.
Image
Auf Kritik wird entweder gar nicht reagiert oder beleidigt und verweigernd damit umgegangen. Insbesondere in den Ebenen der Geschäftsführung und Chefärzte. Schuld sind immer die anderen. Kommunikation nach außen in den letzten Jahren absolut schlecht. Zurecht hat die Bevölkerung oftmals keinen guten Eindruck, obwohl vieles viel besser ist und läuft, als von außen abgenommen
Karriere/Weiterbildung
Durch den Konzern besteht die Möglichkeit, vielfältige Weiterbildungen zum Teil günstiger zu besuchen. Je nach Abteilung gezielte Förderung möglich und gewünscht oder eben nicht und dann auch mit Verweigerung von Fortbildungen. Kostenfreies nutzen von Amboss und ekg-training, jährliches inhouse Zwischenfalltraining, regelmäßig Weiterbildungen innerhalb der Abteilung. Aufstiegschancen je nach Abteilung sehr unterschiedlich. Wenn zb Interesse an einer Oberarztstelle bekundet, kann man gefördert werden und gezielt Führungskräftetrainingsbesuchen, muss aber auch mehr oder weniger seine Seele dem Konzern verkaufen...