Mitarbeitende werden ausgebeutet, Maximaler Kostendruckan allen Stellen - Finger weg!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiterbefragung wurde durchgeführt. Immerhin. Abgeleitete Maßnahmen konnte ich aber nicht erkennen. Gab nur irgendwelche Workshops wo wild gebrainstormt wurde.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alle bereits oben aufgeführten Punkte. Am schlimmsten finde ich jedoch, dass die Mitarbeiter nur als nerviger Kostenblock gesehen werden, statt als wichtigste Ressource. Daher sind die Abteilungen nur mit dem absoluten Minimum besetzt. Habe noch nie irgendwo vorher einen solch hohen Workload erlebt. Eigentlich alle sind überfordert oder überlastet. Vorgesetzten entscheiden auch nur nach Nase. Bin wirklich sprachlos, dass es solche Zustände in Deutschland gibt.
Verbesserungsvorschläge
Gesamte Führungsriege austauschen und mit Personen besetzen, die zumindest einen Funken Empathie besitzen. Zudem mal die eigenen Leute angemessen bezahlen denn ich glaube ein bisschen zwischenmenschliche Kontinuität würde vielen Teams gut tun. Mitarbeiterbindung ist im Allgemeinen ein Thema was man mal angehen sollte. Auf sozialer Ebene, nicht auf finanzieller! Das wird aber nicht passieren, so lange man mit der Gesundheit von Menschen Geld verdienen will. Arbeitszeiterfassung wäre auch mal angebracht, denn daher rührt zu hohem Maße die Unzufriedenheit der Belegschaft. Dann wäre es sinnvoll, mal einen Betriebsrat einzuführen, der sich für Belange einsetzt. Aber sobald das nur angesprochen wird, wird man vor die Tür gesetzt.
Arbeitsatmosphäre
Dass in den Stellenanzeige mit flachen Hierarchien geworben wird, ist der größte Witz. Ich habe nie ein hierarchischeres Unternehmen erlebt als Helios (und meine hier die Unternehmenszentrale in Berlin, bei der ich angestellt war). Druck und Vorgaben von ganz oben, wer nicht nach der gewünschten Pfeife tanzt ist unerwünscht. Gefördert werden Ja-Sager und die Personen, die ohne Ende Überstunden schrubben. Solche Vorgesetzten erwarten das dann aber auch von ihren eigenen Leuten. Dementsprechend keine gute Arbeitsatmosphäre.
Kommunikation
Der Buschfunk ist in der Regel schneller als irgendwelche offiziellen Informationen. Innerhalb der Abteilungen ist es sehr unterschiedlich. Es herrscht ein komplettes Flexwork-Modell. Und wenn das eigene Team keine Team Tage hat, wo alle ins Büro kommen, kann es passieren, dass meine seine direkten Kollegen wochenlang nicht sieht. Dementsprechend bleiben Informationen auf der Strecke. Teams gibt es bisher auch nicht, sondern nur Skype, was technisch aber katastrophal ist. Ständig fliegt man aus der Leitung, sodass selbst eine vernünftige Kommunikation innerhalb des eigenen Teams manchmal kaum möglich ist.
Kollegenzusammenhalt
Gemeinsame Feinde verbinden. Der Feind in diesem Fall: Der Arbeitgeber. Man regt sich gemeinsam über die Zustände auf, das schweißt zusammen.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeit wird nicht erfasst. Da die Vorgesetzten oft bis in den späten Abend arbeiten, fühlt man sich schlecht, wenn man pünktlich um halb 5 den Laptop ausmacht. Niemand sagt was dazu, aber man merkt am Verhalten deutlich, wer der Führungsriege wohlgesonnen ist.
Vorgesetztenverhalten
Sehr individuell. Die Unternehmens-und Regionalgeschäftsführung ist eine Katastrophe und ist vom Daily Doing meilenweit weg. Für die zählen nur die Zahlen und Gewinne in ihren Excel Tabellen. Das mittlere Management ist sich den Problemen durchaus bewusst, sagt nach oben hin aber gar nichts, in der Angst dass sonst der eigene Kopf rollt. Denn die gnadenlose Hire and Fire Politik bis in die höchste Führungsebene zieht Helios gnadenlos durch.
Interessante Aufgaben
Kann man nicht allgemein sagen, sondern ist sehr stark abhängig vom eigenen Tätigkeitsbereich. Was sich aber in der ganzen Zentrale durchzieht, ist, dass man in seinen Aufgaben absolut fremdbestimmt ist. Das Mikromanagement ist dafür extrem stark ausgeprägt. Alles wird kontrolliert und hinterfragt, Rechtfertigung steht auf jeder Tagesordnung.
Gleichberechtigung
Unternehmensweit gibt es mehr weibliche Mitarbeitende, was auf die zahlreichen Krankenschwestern zurückzuführen ist. Hab keine Benachteiligung aufgrund von Alter, Geschlecht etc. mitbekommen.
Umgang mit älteren Kollegen
An sich ist der Umgang okay. Jedoch gibt es kaum ältere Kollegen, da es in diesem Laden niemand lange aushält. Viele Absolventen werden eingestellt, da diese die einzigen sind, die das niedrige Gehaltsgefüge akzeptieren. Für die ist es ein Sprungbrett ins Berufsleben. Aber spätestens nach zwei Jahren suchen die meisten das Weite.
Arbeitsbedingungen
Flexwork System, lieblos eingerichtete Büros, keine Kantine, verschimmelte Kaffeemaschine und absolut anonymes Arbeiten. Das einzig Gute ist der Sitz der Zentrale an der Friedrichstraße mit Blick auf die Spree.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ein Krankenhausträger ist halt einfach nicht nachhaltig. Kann und soll er auch gar nicht sein. Er soll sich darauf konzentrieren was sein Job ist, nämlich kranke Menschen zu heilen. Da bei der Aktienbewertung aber der Nachhaltigkeitsaspekt herangezogen wird, ist Nachhaltigkeit auf einmal ein riesen Thema. Es werden irgendwelche Kampagnen gestartet, zum Beispiel dass man im Waschraum weniger Papierhandtücher zum Hände trocknen verwenden soll oder dass die Pflegekräfte weniger Handschuhe verwenden sollen. Alles schön verpackt vor dem Thema der Nachhaltigkeit. Aber jeder weiß: Es wird auch hier einfach nur versucht den Verbrauch so gering wie möglich zu halten um Kosten zu sparen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt wird gedrückt bis zum Geht-nicht-mehr. Wie oben schon gesagt akzeptieren nur Berufseinsteiger das Gehalt, was natürlich dazu führt, dass erfahrene Kollegen Mangelware sind. Das spiegelt sich im Übrigen bei allen Arbeitsrozessen wieder. Die vorhandenen "Sozialleistungen" sind ein Witz und eigentlich nicht der Rede wert. Die Helios Plus Card mit Wahlbehandlung stellt sicher, dass man sich den behandelnden Arzt aussuchen kann, falls man mal ins Krankenhaus muss. Nachdem ich bei diesem Arbeitgeber war, hoffe ich jedoch, niemals in meinem Leben ein Krankenhaus von innen sehen zu müssen. Schon gar keine Helios Klinik. Gehaltssteigerungen sind im Übrigen auch lächerlich. Selbst in Zeiten der hohen Inflation von rund 10% wurde man mit 2% Gehaltserhöhung abgespeist. Immerhin mehr als in den Jahren zuvor. Da waren es nur 1-1,5%.
Image
Nicht umsonst erscheint Helios permanent auf irgendwelchen Listen der schlechtesten Arbeitgeber in Deutschland. Das wird natürlich in der Öffentlichkeit auch so wahrgenommen. Außerdem haben alle privaten Klininträger einen schlechten Ruf. Im Privaten muss man sich deshalb regelmäßig rechtfertigen dort zu arbeiten bzw. versucht dieses Thema einfach zu vermeiden.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung kostet. Daher nicht vorhanden. Es gibt wohl interne Talentprogramme, damit habe ich aber keine Erfahrung.