Es war eine gute Zeit - mit Höhen und Tiefen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele Freiheiten, gute Bezahlung und Benefits, moderne Einstellung zur Arbeit und allem was dazugehört, diverses Kollegium von jung bis alt, klasse Büro im Süden von Berlin.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Geringe Wertschätzung von vor allem langjährigen Mitarbeitern und der Arbeit von diesen, kaum Wahrnehmung des Einkaufs und der Rolle, die dieser bei Kosteneinsparungen spielen kann, tlw. überbordernde Ausgaben an der falschen Stelle.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeiter, insbesondere langjährige, bei betrieblichen Veränderungen nicht einfach wie ein benutztes Spielzeug wegwerfen - sondern mit Empathie versuchen, eine Lösung zu finden. Mehr Anerkennung und Wertschätzung für die Arbeit der administrativ-kaufmännischen Funktionen: Hier sind Erfolge zu holen und positive Veränderungen möglich!
Arbeitsatmosphäre
Im Großen und Ganzen sehr gut. Mit den meisten Kollegen/Kolleginnen begegnete man sich unabhängig von Position oder anderen Faktoren auf Augenhöhe. Ein Team aus Freiwilligen organisiert regelmäßig Mitarbeiterfrühstück, gratis Eiscreme, Tischtennisturniere und vieles mehr. Ich persönlich bin gerne ins Büro gefahren.
Kommunikation
Seitens der Geschäftsführung in Ordnung, allerdings ist der Flurfunk fast immer schneller. Bei einzelnen Fachabteilungen teilweise schlecht bis sehr schlecht - da werden Entscheidungen getroffen, ohne das betroffene Kollegen informiert werden, obwohl es ihre Arbeit beeinflusst - und das immer wieder auf's Neue.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb meines Teams spitzenklasse, jeder konnte sich stets zu 100 % auf die anderen verlassen. Abteilungsübergreifend weitestgehend gut - allerdings mit einigen Ausreißern, die bei aufkommenden Problemen sofort mit dem Finger auf andere zeigen. Firmenweit leider recht geringe Schätzung der Einkaufsabteilung und dessen Arbeit.
Work-Life-Balance
Einwandfrei. Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit sowie 100 % mobiles Arbeiten für alle Abteilungen. Stunden müssen auf Vertrauensbasis in ein System eingetragen werden. Überstunden können "abgefeiert" werden und einige Vorgesetzte achten darauf, dass Mitarbeiter nicht zu viele Überstunden aufbauen.
Vorgesetztenverhalten
Mein Vorgesetzter war stets fair, ehrlich, offen für einen Austausch und hat nie zu viel oder zu wenig verlangt. Aus anfänglichen Fehlern hat er schnell gelernt und es sich zum Ziel gemacht, alle im Team an einem Strang ziehen zu lassen - viel besser geht es kaum, alle wissen bzw. wussten ihn zu schätzen.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich spannend und abwechslungsreich, allerdings mit einigen Abstrichen durch Restriktionen seitens des Konzernhauptquartiers und dem geringen Potenzial der Produkte aus den Fachabteilungen.
Gleichberechtigung
Habe ich als sehr gut wahrgenommen. In den letzten zwei Jahren wurden deutlich mehr Frauen als zuvor eingestellt, ein internationales Kollegium hat die Firma ohnehin schon lange.
Umgang mit älteren Kollegen
Ebenso sehr gut - von diesen gibt es einige, deren Expertise in den jeweiligen Abteilungen auch geschätzt wird. Keinerlei mir bekannte Altersdiskriminierung.
Arbeitsbedingungen
Sehr modernes Büro mit allem, was man braucht (min. zwei Monitore, höhenverstellbare Tische, Klimaanlage, Caféteria mit Kochmöglichkeiten, ...). Seit etwa 2 Jahren hat jeder Mitarbeiter ein Budget, um individuelles IT-Zubehör für das Arbeiten zuhause bestellen zu lassen. Alte Laptops werden aktiv gegen neue ausgetauscht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt ein Nachhaltigkeitsteam, allerdings habe ich nicht viel von der Arbeit dieses Gremiums wahrgenommen. Mülltrennung gibt es offiziell zwar, die meisten Mitarbeiter werfen aber alles in die Büromülleimer, die dann in den Restmüll wandern. Manche Kollegen/Kolleginnen verlassen das Büro und lassen Heizung oder Klimaanlage laufen. Übermäßige Beschaffung von Hardware durch die IT sowie (in der Vergangenheit) Möbel durch das Office Management, die dann anschließend in einem Kellerlagerraum vor sich hinaltern, ohne je genutzt zu werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt seit Einführung des auf Betreiben des Betriebsrats eingeführten Entgeltsystems überdurchschnittlich für Berlin. Sehr viele Mitarbeiterbenefits: CB, Leasingdienstwagen auch 1 - 2x im Monat privat nutzbar, Kantinenzuschuss, Jobrad, Wellpass (Wettbewerber von Urban Sports Club), Zuschuss zum Jobticket, ... - sehr gutes Gesamtpaket, was vermutlich nur wenige andere Arbeitgeber in Berlin in ähnlichem Umfang anbieten.
Image
Ein Gesamtimage gibt es zwar (und wird durch die meisten Mitarbeiter überwiegend gut bewertet), leidet aber durch die voneinander abgekoppelten Fachabteilungen, welche jeweils in ihrer eigenen Blase agieren; dadurch ist man schnell versucht, von einer Abteilung auf die ganze Firma zu schließen. Konzernweit wird HELLA Aglaia als das "Versuchskaninchen" bzw. als der progressiv-schrullige Entwicklungsstandort in Berlin angesehen.
Karriere/Weiterbildung
Im administrativ-kaufmännischen Bereich ist ein Weiterkommen organisatorisch bedingt kaum bis gar nicht möglich. Weiterbildungen wurden bis Ende 2023 stets bezahlt, solange es sich innerhalb eines angemessenen Rahmen befand. Seit 2024 nur noch eingeschränktes Budget für Mitarbeiter vorhanden, da diese vorranging die internen Schulungsmöglichkeiten nutzen sollen (z. B. FORVIA Academy).