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Gute Work-Life-Balance, teilweise verkrustete Strukturen

2,7
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

gute Work-Life-Balance, Gleitzeit, flexibler Überstundenabbau, Sicherheit des öffentlichen Diensts

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

vergleichsweise schlechte Bezahlung (TV-H) und schlechte Eingruppierung,
kaum interne Weiterentwicklung möglich, klar hierarchisch strukturiert nach dem Motto "Ober sticht Unter"

Arbeitsatmosphäre

Das Betriebsklima ist in Ordnung. Die Geschäftsführung legt Wert darauf, jeden neuen Mitarbeiter persönlich kennenzulernen, das ist ein Zeichen der Wertschätzung. Insgesamt noch sehr klassische, hierarchische Unternehmensordnung, frei nach dem Motto "Ober sticht Unter". Der Betriebsrat ist relativ unsichtbar. Das Verhältnis zum Personalbereich ist eher angespannt, hier tut sich wenig.

Kommunikation

Es gibt regelmäßige Sitzungen der Abteilung bzw. des Gesamtunternehmens, insofern ist der Informationsfluss hier recht gut. Innerhalb der Abteilung bzw. des Themenfelds ist es manchmal etwas schwieriger, valide Informationen für die eigenen Arbeitsaufträge zu bekommen, hier schwankt die kommunikative Leistung der Führungskräfte.

Kollegenzusammenhalt

Sehr nette Kollegen, gute Stimmung untereinander.

Work-Life-Balance

Einer der größten Vorteile bei diesem Arbeitgeber: Sehr gute Work-Life-Balance. Arbeitszeit wird auf Vertrauensbasis geregelt, jede Überstunde kann aufgeschrieben und flexibel abgebaut werden. Gleitzeit ermöglicht gute Integration des Jobs ins Alltagsleben, auch mit Familie/Hobbys.

Vorgesetztenverhalten

Das Verhalten der Führungskräfte ist insgesamt recht klassisch-traditionell. Bei Entscheidungen werden die Mitarbeiter nicht miteinbezogen. Klar hierarchische Organisation, wenig Transparenz. Konflikte werden eher unter den Teppich gekehrt, um Ärger zu vermeiden.

Interessante Aufgaben

Die eigenen Aufgaben sind recht klar umrissen und von Seiten des Ministeriums vorgegeben bzw. gewünscht, d.h. eher wenig Spielraum für eigene Ideen bzw. nur innerhalb enger Grenzen. Projektmitarbeiter haben darüber hinaus weniger inhaltliche, sondern vielmehr zahlreiche organisatorische Aspekte (z.B. Beschaffungsverfahren) mit auf dem Zettel.

Gleichberechtigung

Überwiegend männliche Führungskräfte. Keine sichtbaren Bemühungen, dies zu ändern. Kaum Diversität.

Umgang mit älteren Kollegen

Es sind insgesamt recht viele junge Kollegen (oftmals der erste Job nach dem Studium) vorhanden, die Fluktuation ist entsprechend hoch. Die älteren Kollegen werden deshalb geschätzt, da sie Kontinuität und Erfahrung mitbringen.

Arbeitsbedingungen

Arbeitsbedingung sind gut: Moderne Laptops, Diensthandys, Räume. Neues Hauptgebäude wird mit Co-Working/Großraumbüro-Konzept bezogen. Leider keine flexiblen Home-Office-Lösungen (nur 2 Tage die Woche, die vorher beantragt werden müssen).

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Von Seiten des Arbeitgebers wenig aktive Kommunikation bzw. Förderung von Nachhaltigkeit: Dienstreisen mit Flugzeug/Pkw, kein JobRad, keine aktive Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden, keine gelebte Nachhaltigkeitsstrategie, keine Diversitätsstrategie

Gehalt/Sozialleistungen

Der TV-H ist im Vergleich zu anderen Tarifverträgen im öffentlichen Dienst schlecht aufgestellt. Stellen sind immer mit einer "von-bis"-Range der Eingruppierung ausgeschrieben. Hier empfehle ich unbedingt, die höchstmögliche Summe (in Zahlen ausgedrückt als Bruttojahresgehalt) zu fordern und keine falsche Scheu an den Tag zu legen. Fachkräftemangel lässt grüßen. Wer anfangs zu wenig fordert, hat sehr schlechte Chancen, später in eine höhere Entgeltgruppe zu wechseln, auch wenn die formale Qualifikation bzw. Anforderung dies zulassen würde und die Abteilung das Vorhaben unterstützt.

Karriere/Weiterbildung

Das Unternehmen bietet keine eigenen Angebote zur Weiterbildung oder Persönlichkeitsentwicklung an. Es gibt allerdings ein Budget in der Abteilung für jeden Mitarbeiter, mit dem selbst Weiterbildungsangebote gesucht werden können. Andere öffentliche Arbeitgeber bieten hier deutlich mehr, mit eigener Seminarakademie, eLearnings, Angeboten von internen Praktika / temporärem Arbeitsplatztausch u.ä.
Die Karriereperspektiven im Unternehmen sind kaum vorhanden. Es gibt keine aktive Karriereentwicklung bzw. die Erarbeitung von Karriereplänen. So können junge, gute Menschen kaum langfristig gehalten werden. Das zeigt sich in der hohen Fluktuation der Mitarbeiter.


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