Wo Licht ist, ist auch Schatten
Gut am Arbeitgeber finde ich
verlässliches Gehalt (die Firma hat so manche Krise gemeistert) , Mitgestaltung der Schicht und Urlaubspläne, Einhaltung des IG Metall Tarifes (bis auf die darin vereinbarte 35 Std. Woche)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ungleichbehandlung zwischen Produktion und Büro.
Keine Weiterbildungsmöglichkeiten
Unflexibilität
Mangelnder bzw nicht vorhandener Informationsfluss (gerade von und zwischen den Führungskräften)
Nicht Einhaltung der Tariflichen 35 Std. Woche.
Verbesserungsvorschläge
Der ständigen Ungleichbehandlung entgegenzuwirken.
Mitarbeiter nach Leistung bezahlen.
Beschwerden (auch über Führungskräfte) ernst nehmen.
Eigene Mitarbeiter mehr Fördern und Aus- bzw Weiterbilden.
Büromitarbeiter*innen (z.B. Dispo) sollten mind. einen Monat, in verschiedenen Abtl. in der Produktion arbeiten, damit sie so jedenfalls die Örtlichkeiten und die einzelnen Arbeitsschritte mal gesehen zuhaben.
Arbeitsatmosphäre
Je nach Abteilung unterschiedlich. Teilweise wird man durch „nicht Würdigung“ demotiviert.
Kommunikation
Sehr verbesserungswürdig, gerade in der Produktion. Z.B. Freitags bekommt man erst Infos ob man am We arbeiten „darf“.
Neue Computersysteme werden eingeführt und es gibt keine Schulungen oder Kurse.
Kollegenzusammenhalt
Im Großen und Ganzen ein kollegialer Umgang zwischen den Mitarbeitern.
Wobei manche Mitarbeiter meist unter sich bleiben und grundsätzlich nur Russisch untereinander sprechen.
Work-Life-Balance
Schichtarbeit oft mit Wochenendarbeit. In manchen Abtl. kann man bei seinen Schichten mitbestimmen bzw Wünsche äußern.
Laut Tarif 35 Std. Woche, es wird aber seit Jahren 37,5 Std. die Woche gearbeitet, wobei die 2,5 Std unbezahlt sind.
Vorgesetztenverhalten
Neue Teamleiter sind nur noch „Sachbearbeiter für personelle Angelegenheiten“ und haben meist keine Ahnung (und Interesse) vom Tagesgeschäft. Beschwerden oder der Ruf nach Hilfe wird ignoriert.
Gerne wird sich im Homeoffice „versteckt“.
Immer mehr Aufgaben werden auf den normalen Mitarbeiter verteilt, die dann für die Führungskraft mitarbeiten müssen.
Interessante Aufgaben
Tägliche Routine
Gleichberechtigung
In der Regel: „Frauen“ machen Frauenarbeit, „Männer“ machen Männerarbeit. Von einer Frauenförderung u.ä. ist mir nichts bekannt.
„Diversität"gibs nur auf dem Papier. Manche Mitarbeiter äußern sich homophob und/oder antisemitisch. Beschwerden darüber verlaufen im Nichts.
Zwei Klassengesellschaft zwischen Produktion (Arbeiter) und Büro (Angestellten):
Es gibt z.B. „After- Work- Partys“ für die Angestellten, die extra so gelegt werden, dass Mitarbeiter aus der Produktion dort nicht daran teilnehmen können.
Produktionsmitarbeiter sind verpflichtet (teils unpraktische, teils minderwertige) Arbeitskleidung zu tragen, während Angestellte ihre private Kleidung tragen dürfen.
Im Rahmen des Tarifvertrages stehen Mitarbeiter, die in Schicht arbeiten, 8 zusätzliche Urlaubstage zu, um diese höhere Belastung etwas auszugleichen. Unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung wurde das auf alle Mitarbeiter ausgeweitet.
Dieses ist keine Gleichbehandlung, sondern Bevorzugung der Büromitarbeiter (die teilweise an 4 von 5 Tagen im Homeoffice sind).
Umgang mit älteren Kollegen
Es wird versucht Rücksicht gerade auf körperliche Gebrechen zunehmen. Aber durch die Digitalisierung entstehen immer mehr Probleme und die älteren Kollegen werden damit alleine gelassen.
Arbeitsbedingungen
Neue Hallen werden gebaut aber alte nicht instand gesetzt bzw nur das Nötigste repariert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Großes Umweltbewusstsein. Neue Solaranlagen usw, wenn was neues gebaut wird.
Immer wieder Spenden an soziale Einrichtungen bzw Untersetzung von Ehrenamtlicher Arbeit
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird nicht nach Leistung, Können oder Erfahrung bezahlt, sondern stumpf nach dem Era-Tarif der IG Metall. Egal ob man mehr als andere kann (und macht) oder man nur das Nötigste abarbeitet und gerade so das Soll erfüllt (wenn überhaupt). Das heißt, manche Mitarbeiter müssen für andere mitarbeiten, bekommen dafür aber weder mehr Geld, noch sonstige Anerkennung.
Auch bekommen Azubis nach der Ausbildung direkt ein höheres Gehalt als manche nach 20 Jahren.
Das ist sehr demotivierend.
Image
verlässliches Familienunternehmen mit Tradition
Karriere/Weiterbildung
Es ist praktisch, gerade in den unteren Lohngruppen, nicht möglich sich „nach oben zu arbeiten“. Einzige Möglichkeit ist es sich privat weiterzubilden (z.B. Meister machen), dafür wird man dann max. von der Firma freigestellt. Aber sollte man diesen dann haben, ist es dennoch nicht sicher, dass man auch so eingesetzt wird, da lieber externe Bewerber genommen werden.
Interne Fortbildungen usw werden nur angeboten wenn sie von der BG vorgegeben sind. Notwendige Schulungen (wie z.B. für ein neues Waren-Wirtschafts-PC-System, welches verwendet wird) werden nicht angeboten.