Der Fisch stinkt vom Kopf!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Eigentlich nur noch die Kollegen im direkten Umfeld oder diejenigen, die man schon länger kennt. Mit der aktuellen Entscheidung, den AT-Mitarbeitern den Bonus zu streichen und Rückzahlungen einzufordern, hat die Stimmung den absoluten Tiefpunkt erreicht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Aktueller Umgang mit den AT-Mitarbeitern
Miserable, lückenhafte und unverständliche Kommunikation
Ein Führungsteam, das Einsparungen von einem Teil der Mitarbeiter verlangt, während parallel
- ein Inflationsausgleich für alle gezahlt wird
- ein Vertriebsincentive ausgerufen wurde
- weiter fleißig Stellen nachbesetzt werden
- trotz schlechten Prognosen für den Bau in eine neue Struktur investiert wird bei der viele vorhandene Stellen verdoppelt wurden (was offensichtlich ja nicht annähernd das bringt, was man sich davon versprochen hat)
Verbesserungsvorschläge
Marktgerechte Vergütung, insbesondere für AT-Mitarbeiter, mit einem klaren und verständlichen Gehaltsmodell.
Rücknahme der teilweisen Gehaltskürzungen bei den betroffenen Mitarbeitern.
Austausch des Führungsteams. Nach den aktuellen Maßnahmen wird es schwer sein, das Vertrauen wiederherzustellen.
Saubere Kommunikation an alle Mitarbeiter, nicht nur die Betroffenen. Aus Gesprächen mit Kollegen erfährt man, dass AT-Mitarbeiter in allen Bereichen betroffen sind, wie z.B. Marketing, HR, Finanzen, Controlling, Technik, Support, Vertrieb usw.
Arbeitsatmosphäre
Eigentlich bis vor kurzem ganz gut. Mittlerweile allerdings am Tiefpunkt, vor allem bei den Betroffenen. Überstunden ohne Ausgleich (ist ja Bestandteil des Vertrags) werden erwartet. Jetzt soll man trotz Gehaltskürzung alles geben, um den Vertrieb zu unterstützen. Viele der Betroffenen, mich eingeschlossen, sind nun auf Jobsuche oder offen für die wöchentlich hereinkommenden Angebote.
Kommunikation
Erbärmlich, anders kann ich es nicht beschreiben. Gehaltskürzungen werden mit lächerlichen Argumenten, jedoch ohne Details, nur einem Teil der Mitarbeiter mitgeteilt. Es gibt keine Information darüber, was das konkret in Euro bedeutet. Erst jetzt bemerkt man, wie schlecht und intransparent die Vergütung wirklich ist. Für mich bedeutet das im Vergleich zu den Vorjahren eine fünfstellige Gehaltseinbuße und somit eine Vergütung weit unter dem Marktwert.
Kollegenzusammenhalt
Auf die direkten Kollegen oder diejenigen, die man schon länger kennt, kann man sich immer verlassen. Bei vielen anderen Stellen lohnt es oft nicht, sich die Namen überhaupt zu merken.
Work-Life-Balance
Wird bei mir ab sofort in den Vordergrund gestellt. Ich werde meine Arbeitsleistung der Vergütung anpassen. Für wen oder was sollte ich jetzt noch eine Extrameile gehen?
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte bisher immer Glück – sowohl menschlich als auch fachlich. Wenn man sich jedoch ansieht, was sich hier inzwischen Führungskraft nennt, fehlen einem bei einigen schlicht die Worte. Feedback wird zwar gewünscht, aber die Wahrheit will niemand hören.
Interessante Aufgaben
Gibt es, jedoch sind die wirklich interessanten Projekte oft nur für Entwicklungskandidaten vorgesehen.
Gleichberechtigung
Die Zwei-Klassen-Gesellschaft ist nun endgültig erreicht. Es gibt den Vertrieb (Verkaufsberater/Verkaufsleiter) mit Gehaltsabsicherung, Incentives, Masterreisen und teuren Jahresstartveranstaltungen und die anderen, die zuarbeiten und mit Gehaltseinbußen das gesamte System querfinanzieren dürfen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Wertschätzung gegenüber älteren Kollegen ist größtenteils erbärmlich, obwohl sie oft die einzigen sind, die fundiertes Wissen haben und für Stabilität sorgen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeit geht nie aus und ist bei vielen nicht in 40 Stunden zu schaffen. Die technische Ausstattung (Laptop usw.) könnte immer besser sein, reicht aber meiner Meinung nach für die meisten vollkommen aus.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird sicher schon vieles richtig gemacht, aber am Ende muss man trotzdem wettbewerbsfähig bleiben.
Gehalt/Sozialleistungen
Aktuell hat man als ATler ein sehr geringes Grundgehalt, das durch einen Bonus auf ein einigermaßen faires Gesamtgehalt angehoben wurde. Wie sich der Bonus zusammensetzt oder berechnet, kann einem nicht einmal der Vorgesetzte erklären: "Das ist halt ein Topf, der sich aus verschiedenen Faktoren ergibt." Dass das Zieleinkommen nach unten geht, wenn der Topf kleiner als 100 % ist und man Rückzahlungen leisten muss, wird nirgends beschrieben oder mit einem einzigen Wort erwähnt. Ist angeblich aber rechtlich sauber. Hier muss ich jedoch die Vorgesetzten in Schutz nehmen – sie waren ebenso überrascht und sind teilweise selbst betroffen.
Frage an das Führungsteam: Wie stellt ihr euch das eigentlich vor? Wie kann man so kurzfristig denken und derart schlecht mit den Leuten umgehen, die den Laden am Laufen halten?
Schaut euch lieber mal die Entwicklung der Gesamtprofitabilität der letzten Jahre an und den parallelen Anstieg der internen Kosten. Das sind Grundlagen! Die notwendigen Maßnahmen dürft ihr euch mit eurem mittlerweile stark aufgeblähten Wasserkopf jetzt selbst überlegen...
Image
Die Fassade bröckelt gewaltig. Dinge wie "Great place to work", "Hilti way", überdimensionierte Jahresstartveranstaltungen und Master/Winner-Reisen kann man sich künftig sparen. Gebt das Geld lieber den Leuten, die es durch ihre Arbeit verdient haben, und jammert nicht, wenn der Umsatz ein mal nach zig Jahren nicht so kommt, wie erhofft.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man mobil ist, gibt es viele Möglichkeiten. Es gibt jedoch oft zu viele Vorgesetztenwechsel. In vielen Bereichen wäre mehr Stabilität wünschenswert.