Das IBP (Forschungsinstitut Bio:Polymere) - leider kein Match
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut ist das Gehalt, die Möglichkeit zum Home-Office und (in meinem Fall) meine (Büro-)Kollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die fragwürdige Projektbearbeitung, die Beantragung der Projekte und den Führungsstil mancher Teamleiter. Jeder sollte die gleiche Chance bekommen.
Verbesserungsvorschläge
Nun... Eine angemessene Einarbeitung wäre schon gut und sinnvoll. Wenn man nicht (mehr) weiß, wie man manche Sachen einzurichten oder zu messen hat, weil man erstmal in der Industrie war und andere Schwerpunkte hatte, braucht man nun mal eine kleine Starthilfe…. Ja, man hat das mal gemacht, aber man sollte denjenigen bei seinem aktuellen Wissensstand abholen. Das Argument „dafür haben wir keine Zeit“ lasse ich nicht gelten.
Mehr Absprachen. Die Montags-Meetings sind toll, aber man sollte den Aufgaben entsprechend Fachgruppen bilden (3D-Druck, Harz, Stärke,…) und sich eher dort austauschen. Dann laufen Projekte auch besser an und durch. Evtl. auch überlegen, ob man eher auf die Strategie „Klasse statt Masse“ umschwenkt. Nicht 20 Einzelprojekte, sondern Projekte als Gruppe bearbeiten (Gemeinschaftsgefühl, bessere Außenwirkung)
Arbeitsatmosphäre
Ich habe ein halbes Jahr dort gearbeitet und dann glücklicherweise den Absprung in eine deutlich bessere Stelle geschafft.
Die Atmosphäre im Institut kann man nur als abgestorben bezeichnen - jeder macht sein Ding, wenn was nicht läuft, tja Pech gehabt, lös es doch bitte selbst. Eine Einarbeitung ist nicht vorhanden, man kommt dort an, bekommt seinen Laptop und dann heißt es "da, mach". Es gibt die Möglichkeit zu Home-Office, aber das VPN läuft einfach nicht. Dem IT-Service ist das egal. Nun, mir war es irgendwann auch egal.
Das Teamlead staucht dich permanent zusammen, von Tag 1 an, so dass du dich irgendwann einfach zurückziehst und dein Projekt so gut es geht angehst. Zu den Projekten später mehr.
Der Techniker, der einem bei seinen Aufgaben unterstützen soll, hat permanent eine aggressive, einschüchternde Art und regt sich über jede Kleinigkeit auf. Eventuell sollte man diese Stelle einmal überdenken, da einige mit denen ich geredet habe, ebenfalls von seiner Art eingeschüchtert sind....
Kommunikation
Ist vorhanden (Montags-Meeting), allerdings bringt es dem einzelnen wenig. Über das Meeting gibt es wenig fachlichen Austausch. Jeder macht sein Ding alleine und versucht es gut über die Bühne zu bringen.
Kollegenzusammenhalt
Nun, in meinem Büro ging es allgemein sehr Kollegial zu, aber darüber hinaus gibt es keinen Zusammenhalt. Man lächelt einem ins Gesicht und bedankt sich für die Zusammenarbeit und im Nachgang bekommt man (Bildlich gedacht) das Messer in den Rücken gerammt und es wird sich über dich beschwert.
Work-Life-Balance
Es gibt Home-Office, bis zu 3 Tage die Woche. Wenn man allerdings im Institut ist, wird manchmal (gefühlt/meine Einschätzung) fast schon erwartet, dass du bereit bist 9h oder mehr pro Tag zu arbeiten. (Beispiel: Es war schon halb 4 nachmittags nach 8h Arbeit und ich bekam noch eine Aufgabe für fast 2 Stunden)
Vorgesetztenverhalten
Von meinem Teamlead..... unterirdisch. Du hast versucht anzukommen und deine Sachen zu machen, hast allerdings immer kontra bekommen. Egal wie oder was du gemacht hast, es war immer falsch
Interessante Aufgaben
Interessant in der Tat... Ich hatte das Vergnügen mit ausdampfenden Harzen zu arbeiten. Arbeitsschutz ist an dieser Stelle nicht vorgesehen gewesen, bzw. aufgrund der Schnelligkeit und dem Handling mit dem das Harz verarbeitet werden musste, konnte man ehrlicherweise auch nicht auf alles achten. Auch mussten irgendwann Zugprüfkörper mit einer Bandsäge ausgesägt werden. (Repräsentative Ergebnisse? (Sollbruchstellen im Material) Mal abgesehen von den (nicht gerade gesundheitsförderlichen) Stäuben die man eingeatmet hat....)
Generell sind viele Projekte - in meinen Augen - schwierig, da einfach Projektanträge geschrieben werden, bei denen das Blaue vom Himmel versprochen wird, von dem man weiß, dass vieles nicht funktionieren wird. Hauptsache man bekommt die Förderung.
Gleichberechtigung
Hast du die Gunst des Teamleads, ja. Ansonsten nein (mein Gefühl: Du bist ja nur Bachelor, ich bin Master/Doktor, und damit "mehr wert")
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit ausgeschiedenen Kollegen ist dagegen toll
Arbeitsbedingungen
Sind für eine Hochschule nicht gerecht. Es fehlt an den passenden Arbeitsmitteln ebenso, wie an motivierten Technikern. Und einige Mitarbeiter sollten akzeptieren, wenn etwas in einem Projekt nicht läuft. Die Aussage "das muss aber funktionieren" trifft eben nicht auf alles zu
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt und Soziales - beides sucht man vergebens. Man hantiert (oder soll/muss damit hantieren) mit Harzen, als wäre es Wasser. Schnell, schnell ist hier das Motto....
Gehalt/Sozialleistungen
Die Geld- und Sozialleistungen sind hier extrem gut. An das Gehalt kommt man in der Wirtschaft nicht ran.
Image
Es gibt eine Instagram-Seite des IBP´s. Die hier geposteten Dinge sind allerdings mehr Schein als Sein. Das wird alles extrem aufgehübscht nach außen hin, nach innen hin ist es aber eine Katastrophe. In der Zeit, in der ich anwesend sein durfte, gab es gleich mehrere Pannen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Schulungen, allerdings bringen die dir nicht viel. Aufstiegschancen gibt es nicht wirklich