So fangen eigentlich nur Märchen an: Es war einmal....ein sehr beliebter Arbeitgeber.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Soziale Verantwortung. Bereitstellung von KiGa-Plätzen. Ladestation für E-Autos (wobei die Kollegen in deren Gehaltsklasse ein Tesla passt, durchaus in der Lage sind den Strom hierfür selbst zu zahlen würde ich sagen). Engagement in sozialen Projekten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seilschaften. Bevorzugung von Ja-Sagern. Schlechte bis keine Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der Firma.
Verbesserungsvorschläge
Entscheidungswege verschlanken. Die nötigen Entscheidungen den Fachabteilungen überlassen. Weniger Besprechungen die nur Zeit kosten und in der Regel zu nichts führen bzw. Prozesse unnötig verzögern. Wobei Besprechungen im Unternehmen hohe Wertschätzung geniessen; ich kenne kein Unternehmen welches so viele Besprechungsräume hat. Die Kollegen haben irgendwann aufgehört zu zählen - es ist schon ein Abenteuer den richtigen Besprechungsraum zu finden. Wozu gibt es TEAMS, OUTLOOK, TELEFON?!
Arbeitsatmosphäre
in der Abteilung gut.
Kommunikation
schlechte bis keine Kommunikation unter den Abteilungen, daher oft verzögerte Entscheidungen/Prozesse und Missverständnisse ("ach ich dachte ihr macht das" )
Kollegenzusammenhalt
in der Abteilung gut, ansonsten aufgrund hoher Fluktuation in den letzten Jahren eher nicht sonderlich "eng".
Work-Life-Balance
40 Stunden sind innerhalb der Hörmann-Gruppe das Maximum. Andere Werke haben deutlich weniger Wochenstunden bei attraktiverer Bezahlung. Ansonsten fair: Gleitzeit, Benefits.
Vorgesetztenverhalten
Über die Jahre sind vielen Bereichsleitern die Aufgaben über den Kopf gewachsen, dies äussert sich durch willkürliche, oft nicht durchdachte Entscheidungen, durch ungerechtes Verhalten ggü. Mitarbeitern. Viele Führungskräfte haben diesen Status nur aufgrund langjähriger Unternehmenszugehörigkeit, nicht aufgrund von Führungsqualitäten wie Social Skills etc. Dies macht sich natürlich im täglichen Umgang bemerkbar. Erschwerend kommt hinzu, das unter den Führungskräften starkes Konkurrenzdenken herrscht und sich hier natürlich auch "traditionelle" Feindschaften gebildet haben die nicht wegzudiskutieren sind. Für die unterhalb der Bereichsleitung angesiedelten Teamleiter gilt mit einigen Ausnahmen dasselbe; auch hier wurden langjährige MA "befördert" ohne die hierfür nötigen Fähigkeiten ausreichend zu beachten. Es gibt zwar Seminare im Hö-Forum diesbezüglich ("vom Kollegen zum Vorgesetzten" oder so ähnlich) - hat aber anscheinend keinen bleibenden Eindruck bei vielen Teilnehmern hinterlassen.
Die seit einigen Jahren recht hohe und steigende Fluktuation in allen Abteilungen ist sicher kein Zufall. Viele Leute mit hohen Ambitionen haben nach recht kurzer Zeit das Handtuch geworfen.
Interessante Aufgaben
sehr viel Routineaufgaben. Interessantere Projekte/Aufgaben werden gerne an völlig von dem Projekt unbeteiligte Abteilungen /MA vergeben - die später nicht damit arbeiten müssen.
Gleichberechtigung
wenige Frauen in Führungspositionen.
Umgang mit älteren Kollegen
soweit ich weiß okay.
Arbeitsbedingungen
modernes Equipment, bei Bedarf wird schnell reagiert. Defektes wird umgehend ausgetauscht. Bei Innovationen die den allgemeinen Arbeitsalltag erleichtern/verbessern können wird lange gezögert und diskutiert; hier sollte man sich auf die Kollegen verlassen die tagtäglich mit den Arbeitsmitteln zu tun haben und den Nutzen beurteilen können.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hörmann selbst ist bemüht den Co2 Abdruck zu neutralisieren, jeder Lieferant benutzt jedoch immer noch kilometerweise Plastikfolie und Füllmaterial aus Plastik, daher fällt tonnenweise Plastikmüll im Unternehmen an. Dies bedeutet natürlich auch hohe Entsorgungskosten.
Gehalt/Sozialleistungen
im Werksvergleich eher am unteren Ende der Skala bei den normalen Angestellten. Die Ebenen darüber kann ich nicht beurteilen. Sozialleistungen branchenüblich.
Image
im fraglichen Werk war das Image in den letzten Jahren deutlich besser. Tendenz nach unten.
Karriere/Weiterbildung
vielfältige Seminare, die jedoch nicht zu einer besser dotierten Position im Unternehmen führen. Hier gilt nach wie vor: Vitamin B, oder besser noch eine(n) Angehörige(n) im Unternehmen zu haben ist ein fast sicherer Einstieg in die Firma. Erstaunlich wie viele komplette Familien hier arbeiten (manchmal verteilt auf verschiedene Werke), die entsprechende Qualifikation ist hier Nebensache. Notfalls wird einfach ein "neuer" Arbeitsplatz erfunden der bis dahin nicht existierte und auch nie vermisst wurde oder den man mit vorhandenen Kollegen bestens ausfüllen könnte, da die Erfahrung hier bereits besteht. MIttlerweile ein Running Gag hier!
Viele Leute mit hohen Ambitionen und guter Ausbildung verlassen das Unternehmen nach kurzer Zeit wieder, frustriert aufgrund bestehender Seilschaften und das Blockieren neuer Ideen.