"Schein und Sein: Führungsschwäche und fehlende Wertschätzung hinter der Fassade"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gleichstellung, Flexibilität und Verlässlichkeit bei Gehaltsauszahlungen sind positiv hervorzuheben. Zudem zeigt das Unternehmen Weitblick auf Zukunftsthemen und hat ein echtes Interesse an der Weiterentwicklung der Produkte. Die Leitung bemüht sich stetig und mit Hauptfokus um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, was zumindest die Sicherheit der Arbeitsplätze etwas sichert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Gefühl, austauschbar zu sein, nicht gesehen und gefördert zu werden, ist stark präsent. Ein offener, empathischer Austausch mit der Leitung auf Augenhöhe ist nicht möglich. Es herrscht bei jedem neuen Schritt eine Weltuntergangsstimmung und Panikmacherei und Stress, der aufgefangen werden will. Es fehlt an Kritikfähigkeit und professionellen neuen Führungsskills, insbesondere im Bereich „gesund führen“. Zudem werden nach außen andere Werte vermittelt, als die, die intern tatsächlich gelebt und vorgelebt werden.
Verbesserungsvorschläge
Fairness, Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz sollten im Vordergrund stehen. Den Menschen als wertvollen Mitarbeiter wahrnehmen und ihn auch entsprechend wertschätzen und entwickeln und auch halten wollen. Personen und Beständigkeit sowohl nach innen als auch nach außen fördern, um Unruhe und Unsicherheit innerhalb des Teams zu verhindern. Gute Leistungen von selbst erkennen und angemessen honorieren. Die Leitung sollte auch in Empathie geschult werden, um nicht nur die Wirtschaftlichkeit im Fokus zu haben. Langfristig setzen sich Unternehmen durch, die vielseitig verstehen und handeln.
Arbeitsatmosphäre
Die entspannte und lockere Stimmung wirkt mehr erzwungen als wirklich gelebt. Anerkennung? Fehlanzeige. Die Unternehmenskultur konzentriert sich mehr auf Schwachpunkte als auf Pluspunkte, welche als selbstverständlich erachtet und nicht gelobt werden. Wertschätzung existiert daher leider nicht. Einsatz nach Feierabend oder am Wochenende (mitdenken) wird nicht bemerkt. Motivation muss aus einem selbst kommen, da vom Arbeitgeber keine Unterstützung erfolgt.
Kommunikation
Es wird sich zwar bemüht, durch zahlreiche Team-Meetings Kommunikation zu fördern, aber man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, Einfluss auf Unternehmensentscheidungen zu haben. Man ist nicht wirklich mit im Boot. Die exzellenten Kompetenzen der gut ausgebildeten Mitarbeiter werden nicht ansatzweise genutzt. Strategien werden von oben ohne Einbeziehung des Teams getroffen und dann einfach mitgeteilt, um schnell im wirtschaftlichen Interesse des Unternehmens umgesetzt zu werden.
Kollegenzusammenhalt
Das Team ist überwiegend klasse. Obwohl räumliche Distanz deutschlandweit besteht, schafft es das Team von sich aus, zusammenzuhalten, sich zu motivieren und zu stützen und neue Teammitglieder einzugliedern. Leider wechseln die Leute häufig, was es schwerer macht, den Zusammenhalt aufrechtzuerhalten und die Teammotivation dauerhaft zu halten.
Work-Life-Balance
Durch 100% komplettes Remote-Arbeiten und überwiegend Vertrauensarbeitszeiten ist es möglich, sich seine Freiräume zu schaffen. Natürlich gibt es Pflichtveranstaltungen, wie wöchentliche Meetings und diverse andere Termine, an denen die Teilnahme dennoch erwartet wird. Einsatz wird vorausgesetzt und der Blick aufs große Ganze ist stets gefordert. Da jeder andere Arbeitszeiten hat, ist es manchmal schwer scheinbar für alle den Überblick zu erhalten.
Vorgesetztenverhalten
Anders als nach außen vermittelt, tritt der Inhaber intern nur sehr sporadisch auf, möchte sich bewusst nach innen abgrenzen. Die Leitung schirmt ab. Wirkliche (moderne&empathische) Führungsskills und Erfahrungen fehlen hier leider, und die Wünsche der Mitarbeiter werden zwar erfasst, aber nie umgesetzt. Man bekommt leider nicht das Gefühl, wirklich verstanden zu werden oder dass sich Dinge langfristig ändern.
Interessante Aufgaben
Durch die fehlende klare Struktur wechseln Aufgaben ständig. Dies kann sowohl positiv als auch negativ aufgefasst werden. Zumindest ist dadurch Abwechslungsreichtum vorhanden. Die Aufgaben sind vielseitig, und durch immer neue Dinge, Einflüsse, Kooperationen und Neuerungen kommt keine Langeweile auf.
Gleichberechtigung
Ich habe keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gespürt. Es wird auch überproportional Frauen (auch Müttern) die Chance gegeben, ihre Kenntnisse voll einzubringen und auf Augenhöhe zu arbeiten. Vielfalt, Gleichberechtigung und Andersartigkeit spielen hier wirklich keine Rolle.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Durchschnittsalter liegt zwischen 30 und 50 Jahren. Bezieht man es auf On- und Offboarding, ist hier weder ein Plan noch ein erkennbares Interesse vorhanden, um Mitarbeiter gezielt ein- oder auszuladen. Ältere Kollegen werden nicht gesondert unterstützt, und der Umgang wirkt oft gleichgültig.
Arbeitsbedingungen
Wer sich im Homeoffice gut einrichten kann, eher für sich arbeitet und keinen permanenten Austausch, Erwartungen hat oder zwischenmenschlichen Kontakt sucht, ist hier genau richtig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Papierloses Büro und alles digital – ressourcenschonend umgesetzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist den entsprechenden Qualifikationen, die auch erwünscht und erwartet werden, nicht angemessen. Eigener Vorteil stets im Fokus. Sich selbst gut verkaufen höchstbietend ist hier Devise. Remote-Arbeiten von zu Hause hat natürlich viele Vorteile (Work-Life-Balance), aber es gibt keinen Zuschuss oder Pauschale für WLAN, Strom oder heizen (was alles vorrausgesetzt und schriftlich abgesichert wird) , Drucker und Büro-Equipment sind Fehlanzeige von allein. Es werden auf Nachfrage lediglich gebrauchte Materialien bereitgestellt, und um Arbeitsschutz wird sich nicht gekümmert. Inflationsausgleich, Sonderzahlungen wegen gemeinschaftlicher Teamleistung und guter Wirtschaftlichkeit? Fehlanzeige. Motivationsgesteuerte Geschenke wie Urlaubsgeld, Weihnachtsbonus/ Geschenk oder betriebliche Versicherungen für Mitarbeiter sind leider nicht vorhanden. Von allein keine Anerkennung, nur was sein muss... püntkliches Gehalt eben.
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Zur Corporate Identity zählen sämtliche Merkmale und Charakteristika eines Unternehmens, die spezifisch für das Unternehmen sind, die es so von anderen unterscheidbar und unverwechselbar machen. Es gibt aber kein Leitbild, keine definierte CI hier seit Jahren. Diese Merkmale und Charakteristika betreffen jede einzelne Ebene eines Unternehmens, vom Erscheinungsbild über Einstellungen des Unternehmens in Bezug auf Werte, Normen und Überzeugungen bis hin zur Kommunikation innerhalb wie außerhalb des Unternehmens. Hier wird leider nach sehr unterschiedlichen Normen in- und extern gelebt und keinen gesteigerten Wert darauf gelegt, jede Ebene auch als wertvollen Erfolgspart wahrzunehmen. Auf dem Papier sicher notiert, aber anders gelebt im Alltag.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegschancen und eine echte Weiterentwicklung durch Leistung sind nicht vorhanden. Ein Budget oder Förderung für externe Weiterbildungsmöglichkeiten und Freistellung gibt es nicht. Zwar darf man intern die vorhandenen Weiterbildungen kostenlos nutzen, doch die Arbeitszeiten und der Umfang machen es schwer, diese Möglichkeiten wirklich wahrzunehmen. Der Wunsch nach Weiterentwicklung kommt auch nicht von oben gesteuert, nur wer laut wird, bekommt evtl. Angebote eher widerwillig. Angezogene Handbremse und Sparfuchsmentalität in diesem Bereich. Keine Förderung offiziell.