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Unternehmen der ZVDG-/SHRDM-Gruppe mit "Hire & Fire"-Politik
Gut am Arbeitgeber finde ich
1. gute technische Arbeitsplatzausstattung,
2. 15-min-Frühstücksregelung (unter gewissen Bedingungen als Arbeitszeit)
3. kostenlose Zurverfügungstellung von Brezen, Butter, Marmelade, Obst und Freitags-Leberkäse
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
siehe Verbesserungsvorschläge
außerdem:
1. keine Verpflichtung zur Ablage aller vom Mandanten zum Auftrag erhaltenen Unterlagen, aller zum Auftrag selbst erstellten Arbeitspapiere sowie der gesamten Kommunikation zum Auftrag (einschließlich aller - auch interner - Emails zum Auftrag)
2. Nichtbeachtung (mit wenigen rühmlichen Ausnahmen) der ungeschriebenen aber - meiner Erfahrung nach - weltweit weitgehend beachteten Regel, auf Emails innerhalb von 24 Std. / 1 bis 2 Tagen zu antworten (und sei es "Ich komme erst in zwei Wochen dazu, zu antworten" - sogen. "Email-Knigge"), damit der Absender weiß, woran er ist
3. Möglichkeit, einmal im DMS abgelegte Dokumente mit der -Taste später wieder löschen zu können sowie ungeregelte Datei-Ablage auf Server-Laufwerken
Verbesserungsvorschläge
1. Überlegen, ob in künftigen Arbeitsverträgen mit Prüfern und Prüfungsleitern, welche nicht direkt mit der Hubert Jahn Kollegen GmbH, WPG, sondern mit einem anderen Unternehmen der Gruppe (etwa ZVDG Wirtschaftsprüfer Steuerberater PartmbB Hubert & Heubusch) abgeschlossen werden, auch die WPG im Vertrag erwähnt werden sollte, für die der Mitarbeiter tätig werden soll (nur die WPG ist laut WPK-Berufsregister als gesetzlicher Abschlussprüfer zugelassen, nicht die beiden Einzel-WPs und keine andere Gesellschaft der Gruppe)
2. Überlegen, ob künftig Visitenkarten an alle Prüfer und Prüfungsleiter ausgegeben werden sollen, damit diese sich bei persönlichen Kontakten mit Mandanten "ausweisen" können
3. Überlegen, ob künftig Email-Signaturen bei allen Mitarbeitern der Gruppe um die fehlenden erforderlichen Pflichtangaben nach EHUG (inkl. Niederlassungen der WPG) ergänzt werden sollen und ob externe Emails zu Prüfungsaufträgen der Hubert Jahn Kollegen GmbH, WPG, künftig noch mit der (einheitlich in der Gruppe von allen Mitarbeitern verwendeten) Email-Signatur der ZVDG Wirtschaftsprüfer Steuerberater PartmbB Hubert & Heubusch versendet werden sollen
4. Überlegen, ob künftig potenziellen Vermögensschädigungen zum Nachteil der Kanzlei besser vorgebeugt werden könnte, wenn nicht jeder Mitarbeiter der gesamten Gruppe berechtigt wäre, jegliche Art von Aufträgen anzulegen, Zeiten darauf zu erfassen und Rechnungen dazu zu schreiben
5. Überlegen, ob künftig die Kulanzregelung anderer WP-Kanzleien übernommen werden sollte, sodass Mitarbeiter keine vollen Urlaubstage am 24.12. + 31.12. mehr nehmen müssten, wenn die Unternehmen der gesamten Gruppe an diesen Tagen durch die Kanzleileitung geschlossen wird
6. Überlegen, ob künftig ein kanzlei-internes Organisationshandbuch (OHB) mit Regeln zur Qualitätssicherung (QSS) bei der WPG eingeführt werden sollte, das jedem neu eingestellten Prüfer und Prüfungsleiter beim sogen. "Onboarding" vorgelegt werden könnte und durch jeden Prüfer und Prüfungsleiter einzuhalten wäre, welches auf vorhandenen organisatorischen Kanzlei-Regelungen aufbauen und um einen fachlichen Teil ergänzt werden könnte, welcher (1) Beschreibungen enthalten sollte zu den je nach Art der Prüfung mindestens durchzuführenden Prüfungshandlungen und den in der Kanzlei dabei zu verwendenden IT-Systemen inkl. deren Handhabung sowie (2) verbindliche Vorgaben definieren sollte zu den bei Prüfungen anzuwendenden Dokumenten (sofern gewollt auch Checklisten) sowie (3) Festlegungen enthalten sollte, wann eine Berichtskritik durch einen mit dem Auftrag nicht befassten WP künftig verpflichtend ist)
Arbeitsatmosphäre
Ich habe nur selten das Gefühl gehabt, dass meine Leistung anerkannt wird.
Image
Das Image der ZVDG-/SHRDM-Gruppe laut Webseite ("für ein faires Business") spiegelt sich meines Erachtens im Prüfungsbereich bei der WPG in der Form wieder, dass Teile der Kanzleileitung es offenbar vermeiden wollen, dass in Prüfungsberichten etwas steht, das auch nur den Hauch von "negativen" Prüfungsfeststellungen für Mandanten haben könnte. Sofern Prüfungshandlungen solche Ergebnisse liefern, wird nach Alternativen gesucht, die mit einem anderen Ergebnis enden. Die Kollegen der anderen Teams der ZVDG-/SHRDM-Gruppe (Löhne, Steuerberatung, Buchhaltung und Rechtsberatung) haben - meiner Wahrnehmung nach - wohl mehrheitlich keine besonders gute Meinung über die Kollegen des Prüferteams.
Work-Life-Balance
Leider gelangte ich schon nach den ersten Tagen zur Auffassung, dass viel mehr Wert gelegt wird auf körperliche Anwesenheit am Arbeitsplatz, als auf in der Arbeitszeit erzielte Arbeitsergebnisse.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung ist jederzeit möglich und gewünscht
Gehalt/Sozialleistungen
Ich bin mit dem Gehalt zufrieden. Es gibt Betriebsausflüge, Weihnachtsfeiern etc.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die WPG will ihren Mandanten künftig Nachhaltigkeits-Prüfungen (Sustainability Audits im Bereich ESG Environment Social Governance) anbieten und bildet sich entsprechend fort. Im eigenen Haus findet keine Mülltrennung (Papier, Plastik) statt.
Kollegenzusammenhalt
Bedauerlicherweise gewann ich schon nach den ersten Tagen den Eindruck, dass einige Kollegen des Prüferteams eine gute Zusammenarbeit sowie ehrlichen, offenen und direkten Umgang miteinander nicht genauso wertschätzen, wie ich. Ich habe in nur wenigen Monaten genauso viele Neueinstellungen wie Kündigungen von Mitarbeitern der ZVDG-/SHRDM-Gruppe miterleben dürfen (es scheint, als liege eine "Hire & Fire"-Politik vor).
Umgang mit älteren Kollegen
Der Arbeitgeber stellt auch erfahrene Arbeitnehmer im Prüfungsteam ein. Jüngere Prüferkollegen scheinen aber meiner Ansicht nach nicht vom i.d.R. vorhandenen reichhaltigen Erfahrungsschatz älterer Prüferkollegen profitieren zu wollen.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte nach und nach immer mehr den Eindruck, dass Teile der Kanzleileitung der ZVDG-/SHRDM-Gruppe Konflikten (wie Unabhängigkeits-Fragen) eher aus dem Weg gehen wollten, da ich oft keine oder nur verzögerte Reaktionen auf meine internen Fragen, Hinweise, Verbesserungsvorschläge und konstruktiven Lösungsvorschläge aufgrund der "hohen Arbeitsbelastung" erhielt.
Arbeitsbedingungen
Die äußeren Arbeitsbedingungen habe ich als sehr angenehm empfunden. Die gesamte Kanzlei und alle Räume sind mit Kunst und Bildern ausgestattet. Jeder Arbeitsplatz hat drei Bildschirme. Die Computer sind auf dem neuesten Stand. Wöchentlich gibt es einen fixen Termin für den kompetenten IT-Support. Es gibt viele kostenlose Parkplätze vor der Kanzlei (gut für Kollegen, die nicht aus Rosenheim und mit dem Auto kommen).
Kommunikation
Ich habe es als "Regelfall" wahrgenommen, dass ich neue Prüfungsaufträge in den wöchentlichen Meetings des Prüferteams stets indirekt übertragen bekommen habe, indem sich der teamverantwortliche Prüfer und der verantwortliche WP über einzelne Mandanten und Aufträge unterhielten. In späteren Sitzungen konnte ich über den aktuellen Stand meiner Aufträge berichten und offene Themen benennen.
Gleichberechtigung
Ich konnte keinerlei Benachteiligung von Frauen in der ZVDG-/SHRDM-Gruppe beobachten.
Interessante Aufgaben
Die ZVDG-/SHRDM-Gruppe (und damit auch die WPG) hat interessante (langjährige) Mandate und Aufträge in der Region Rosenheim und Umgebung und betreut ihre Mandanten umfassend und vollumfänglich (nicht selten Buchführung, Abschlusserstellung, Abschlussprüfung, Steuererklärungen, Rechtsberatung, Unternehmensbewertung etc. durch die verschiedenen Unternehmen der ZVDG-/SHRDM-Gruppe zugleich).