Maßlos überheblich und realitätsfremd! Der unangenehmste Arbeitgeber in meiner fast 20 jährigen beruflichen Laufbahn.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Kollegenzusammenhalt in den Filialen. Das bunte Logo. Die schöne Zentrale in Paderborn. Die nette Einkäuferin aus der Floristik. Den Vater der Inhabernachfolger und somit den Gründer des Unternehmens. Die Ruheareas in der Zentrale. Den riesigen Tannenbaum, der ab November im Foyer der Zentrale steht. Dass vor ein paar Jahren Tablets in den Filialen eingeführt wurden. Das Beste was ich an dem Unternehmen kennen lernen durfte sind die vier Regionalleiter, die sich um alle Belange für die Mitarbeiter kümmern. Das sind tolle Leute, die es drauf haben. Die halten einiges Zusammen - Idee Creativmarkt kann froh sein, unter diesen Bedingungen so fähige Mitarbeiter zu haben, die tagtäglich den "Karren ausem Sumpf" ziehen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Das Auftreten der Geschäftsleitung.
- Die maßlose Überheblichkeit des Unternehmens.
- Die Arroganz der Zentrale.
- Bezahlung
- Image
- Wie mit dem alten CEO umgegangen wurde, Als dieser das Unternehmen verlassen hat.
Verbesserungsvorschläge
In meiner Zeit wo ich Teil diesen Unternehmens war, haben meine Kollegen und ich so viele Verbesserungsvorschläge gemacht und diese an Meetings mit der Geschäftsführung besprochen. Man muss wirklich sagen, dass die "Spitze" überhaupt nicht an einer Gewinnmaximierung interessiert ist, was interne Strukturen und Prozesse angeht. Dagegen wird alles was Vogue ist sofort umgesetzt, sei es noch so unrelevant. Das Bild, welches die "Inhabermädels" nach außen projizieren wollen, vor allem in Paderborner Kreisen, wo die Unternehmenszentrale liegt und somit auch der Wohnsitz der Geschäftsführer - scheint wichtiger zu sein, als das optimieren der internen Strukturen und das halten der guten Mitarbeiter. Das Unternehmen bricht auseinander, aber Hey, Hauptsache die sauteure Zentrale bekommt drei Architekturpreise.
Arbeitsatmosphäre
Sehr unangenehme Geschäftsführung. Die Teams in den Filialen sind gesondert zu bewerten, da läuft es meist sehr familiär ab. Aber in meiner Arbeitsumgebung mit Kontakt zur Zentrale ist mehr als grenzwertig zu bewerten.
Kommunikation
Veraltete Strukturen, Informationen werden entweder garnicht kommuniziert oder nur halb. Hier ist Handlungsbedarf! Dafür wird an falscher Stelle jeder Nonsens kommuniziert. Pro Woche habe ich ca. 100 - 400 interne Emails sichten und bearbeiten müssen, weil man wirklich überall ins CC genommen wird. Eine richtige Urlaubsvertretung gab es nur pro forma. Wenn ich nach zwei Wochen Urlaub wieder kam, musste ich erstmal drei Tage ins Homeoffice um gut und gerne 1000+ Mails zu bearbeiten.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Umfeld mit anderen Gebietsleitern und unserem Vorgesetzten war es ein fast schon freundschaftliches Arbeitsverhältnis. In den Filialen, je nach Standort ist dies ähnlich. Dort steht und fällt die Stimmung größtenteils mit der Sozialkompetenz des Filialleiters. Ich selber habe einige Filialen betreut, wo die Leitung es nicht geschafft hat, eine positive Stimmung im Team zu verbreiten. In meinem Betreuungsgebiet wurde es leider seit ca. 20 Jahren versäumt das Personal zu schulen, was letztendlich an mir hängen geblieben ist, als ich die Region übernommen habe. Eine Mammutaufgabe, die man nicht Händeln kann, aufgrund eines Totalversagens auf Seite der Geschäftsführung. Hier herrscht meiner Meinung nach schlicht und einfach zu wenig Interesse an den eigenen Strukturen.
Work-Life-Balance
Das muss jeder selbst entscheiden, wieviel man zusätzlich von Zu Hause aus neben seiner Regelarbeitszeit arbeitet. Könnte insgesamt besser sein. Ich habe meistens von Mo-Fr. gearbeitet. Ab und zu, wenn viel Druck von "Oben" kam (Inventuren, Weihnachtsgeschäft, Zusatzprojekte, etc.) musste ich schonmal die Samstage mit einplanen. In dem Job kümmert es nicht wie und wann man arbeitet, Hauptsache es ist alles "Wichtige" erledigt. Gelegentlich gab es aber auch extrem lange Arbeitstage, die weit über ein normales Maß hinaus gingen. Als Führungskraft ist man das zwar gewohnt, aber es war bei dieser Anstellung besonders herauszustellen. Wenn man Kinder hat ist das Arbeitsaufgebot meiner Meinung nach kaum zu Händeln.
Vorgesetztenverhalten
Mein direkter Vorgesetzter, der das Unternehmen mittlerweile verlassen hat, war ein Traum - gerecht, fair, freundlich. Die Geschäftsführung wiederum, womit ich die Inhaber meine, sind mehr als Grenzwertig. Abgehoben, unfair, weltfremd, unmenschlich und arrogant. Da kann man nur die Nase rümpfen. Wenn nur ich diese Sichtweise hätte, würde ich den Punkt hier nicht mit aufnehmen. Leider bestätigt das jeder Mitarbeiter in der
Firma der lange genug da ist, und sich auf diversen FL-Meetings oder Weihnachtsfeiern ein Bild machen konnte. Das ist nicht nur Schade sondern lässt das Image des Unternehmens bei den Mitarbeitern sehr leiden.
Interessante Aufgaben
- Die Filialbetreuung hat mir immer sehr viel Freude bereitet!
- Einige Projekte waren interessant, andere wiederum reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Insgesamt war mein Job aber sehr abwechslungsreich. Homeoffice, Filialbesuche, Audit-Funktion, Sicherheitsbeauftragter, DSGVO-Beauftragter, Inventurleiter und vieles mehr.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Werben unter anderem mit dem FSC Sigel für nachhaltigen Forstabbau, dafür bestehen 90% der Produkte aus Plastik. Der Müll beim auspacken der Ware ist unfassbar hoch. Die Dekoartikel aus der "Floristik" werden in China und Fernost produziert und dann mit Mondpreisen in den Filialen verkauft. In vielen Holzprodukten war der Holzwurm drin. Diese wurden zwar gleich vernichtet und aus dem Verkauf genommen, aber nachhaltig ist das nicht und steht noch weniger für Qualität. Meiner Meinung nach eher Greenwashing als echter Umwelt- und Klimaschutz!!!
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Gehalt für eine so hohe Position mit Verantwortung über 12 Filialen war lachhaft! Für den Start um in der Karriere ein Treppchen höher zu steigen für eine gewisse Zeit akzeptabel. Ich würde es aber nicht nochmal machen. Wenn man mal im Netz die Gehälter für meinen Job und die damit verbundene Verantwortung vergleicht mit der Norm, lag ich bei ca. bei 60% von einer Bezahlung die Angemessen gewesen wäre. Bei den Mitarbeitern ohne Führungsverantwortung (Filialleitung u. Stellvertretung) wird in der Regel der Mindestlohn oder leicht darüber gezahlt. Wer wirklich Leistung zeigt und Gut ist, hat aber gute Karten bei der Gehaltsverhandlung. Aber das liegt ebenfalls an den Gebietsleitern, die händeringend versuchen gute Leute mit einem angemessenen Gehalt in der Firma zu halten. Die Geschäftsführung/das "HR" stimmt aber nicht immer zu.
Image
Das Image der Firma unter den Mitarbeitern ist so schlimm, dass kann man sich gar nicht vorstellen. Einer der Sätze, die ich am häufigsten gehört habe, ist sowas wie: "wenn meine Kollegen nicht wären, hätte ich schon längst gewechselt." Wenn ihr Interesse an einem guten Arbeitgeber habt, dann fangt auf keinen Fall hier an!!! Ich bin mir bis heute auch nicht so richtig sicher ob ich nach meinem Austritt erstmal eine Therapie hätte machen sollte - Wäre vermutlich besser gewesen.
Karriere/Weiterbildung
Es besteht keine Möglichkeit sich intern weiterzubilden.