Leute nicht nur wegen langer Zugehörigkeit als Leiter einstellen,mehr in Mitarbeiter investieren und Schulungen anpassen
Gut am Arbeitgeber finde ich
HR Abteilung besteht aus sehr coole Leute, Kollegen i.d.R. cool, interessante (außer Fleißarbeit) Aufgaben und Produkte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schlechte Kommunikation und "Ich bin über euch alle" Denkweise bei manchen. Fehlende Stärke beim Vertreten der Interessen sowohl des Teams, als auch des Unternehmens. Hängt aber stark vom Leiter bzw. Gruppe und Team
Verbesserungsvorschläge
X Jahre Teil des Unternehmens bedeutet nicht, dass man für Leitungsstelle geeignet ist. Bessere Kommunikation auf alle Ebene, manche Abteilungsleiter nicht als König vor allen anderen halten. Offene Ohren für konstruktive Kritik halten und wiederholende Probleme nicht ignorieren.
Arbeitsatmosphäre
Hängt vom Team ab. Bei mir war es "lachen, da ansonsten weinen". Kollegen unterstützten sich gegenseitig und das finde ich prima. Wegen schlechte Leitung aber war die Atmosphäre oft nicht so angenehm
Kommunikation
Montags Meeting was 1 Stunde dauert, aber gut in 15 Min erledigt werden kann. Mehrmals als Teilnehmer an Meetings geladen, nur um Präsenzanzahl vor Kunde zu demonstrieren, aber ansonsten nichts mit Thema zu tun gehabt. Information in beiden Richtungen (top-down, down-top) wird stark gefiltert und geht oft verloren. Leitung gibt keinen guten Faden, der von Entwickler gefolgt werden kann. Durch sehr hohes und schnelles Wachstum in nur ein paar Jahren gibt es extrem viele Baustellen, wo man versucht neue Prozesse einzuführen. Das trägt für die Kommunikationsprobleme auf jeden Fall bei. Vertrauen fehlt überall, deshalb auch COVID Maßnahmen nicht ganz schnell und gut hingekriegt.
Kollegenzusammenhalt
Ganz in Ordnung. Jeder hat seine Besonderheiten, aber i.A. war alles ok und die Kollegen unterstützen sich gegenseitig.
Work-Life-Balance
Hängt davon ab in welchem Team man zugeordnet wird. In meinem Team werden manche Entwickler durch fehlende Skill-Überlappung, vernünftige Planung, Projektsturktur und Qualitätssicherung stark überfordert und anderen müssen sich halt mit "Metaprojekten" (halt Projekte, die schon am Anfang weiß, dass diese in die Mülltonne weggeschmissen werden) beschäftigt halten. Crunch Times gibt es vor jedem Release, da Sachen nicht gut geplant werden. 99% aller Aufgaben auf höchster Prio eingestuft was die Aufgabeliste sehr unübersichtlich macht und dazu führt, dass Mitarbeiter oft viele Zeit in Sachen investieren müssen, die überhaupt nicht so dringen.
Vorgesetztenverhalten
Seit dem Aufstieg von ein paar Leuten als Leiter haben hat sich die Situation verschlechtert. Die Gruppenleitung (aber nicht alle) muss noch viel lernen vor allem die Untergeordnete zu verstehen. Mehrmals ahnungslos und völlig überrascht von der Reaktion der Mitarbeitern bei Ankündigung von Änderungen (besonders von GL). In meinem Team (aber nicht bei den anderen!) war die Situation überhaupt nicht gut. Seit Einstellung von Teamleiter innerhalb von ca. 2 Jahren ein älterer Kolleg gekündigt und noch 100% Staff Turnover bei neu Angestellten (alle selbst gekündigt, nur einer hat es 1 Jahr ausgehalten, Rest gleich am Ende der Probezeit Ciao! gesagt). Teamleiter wird sogar von anderen Teamleitern nicht gemocht. Angst bei Entscheidungstreffen, viel Verbesserungspotential bei den Softskills. Wegen Verhalten werden super Möglichkeiten für Entwicklungspotential verschwendet bzw. Leute gehen weg oder wechseln Abteilung. Man möchte Sachen ändern, da aber man ständig mit Fleißarbeit bombardiert wird, gibt es oft kaum Zeit.
Interessante Aufgaben
Es gibt viele interessante Aufgaben. Durch andere Probleme (QS, Planung, allgemeine Entwicklungsstrategie etc.) verliert man aber schnell die Lust darauf sich damit zu beschäftigen. Man liegt viel Wert auf Firmware und Treiber, aber Potential in anderen Produkten wird einfach nicht gesehen. Durch halbwegs funktionsfähigen CI/CD muss man sich oft mit Fleißarbeit beschäftigen.
Gleichberechtigung
Entwickler halt, also nicht viele Frauen unterwegs. Diejenige, aber die da sind, werden meiner Meinung nach nicht schlecht behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Außer Teamleiter gab es ältere Kollegen in meinem Team überhaupt nicht. Vielleicht weil jung = günstig?
Arbeitsbedingungen
Ausrüstung ok, mache Zimmer zu klein (daher manche zu groß). Umzug ins neue Gebäude wird die Situation hoffentlich verbessern
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstwein ist auf jeden Fall da. Unternehmen hat ein Carpool, fördert (erst nach Probezeit) Jobticket und noch beim Kauf eines E-Bikes. Solarenergie wird in großen Mengen produziert und für die Produktion bzw. andere Sachen eingesetzt.
Sozialeinitiative gibt es auch.
Gehalt/Sozialleistungen
Verhandlungssache. Für mich war völlig in Ordnung. Zusätzliche Altersvorsorge, Jobticket (aber erst nach Probezeit) etc. auch vorhanden.
Image
Gut. Mit DER Behandlung der eigenen Produkten und Versuche möglichst schnell am Markt zu kommen (auch wenn Produkt sehr unreif ist) wird man eher bald als später einen nicht so guten Ruf nach Außen kriegen. Vorsicht damit! Firmenzugehörigkeitskultur ist vorhanden und viele freuen sich bei dem Unternehmen zu abreiten.
Karriere/Weiterbildung
Aufgaben gibt es genug, Möglichkeiten sich weiter zu entwickeln gibt es auch. Alle Mitarbeiter müssen interne Schulungen besuchen. Diese Schulungen sind aber echt ungünstig gestaltet. Erstens muss man dabei körperlich sein. Was aber schlimmer ist, ist die Tatsache, dass Schulungen so gestaltet sind, dass erst ab eine bestimmte Anzahl von Teilnehmenden finden diese statt. Bei mir hat das dazu geführt, dass Schulungen über wichtige Tools Monate später nach meinem ersten Arbeitstag stattgefunden habe. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon bei den Tools gut unterwegs und die meisten Schulung (wieder - Präsenzpflicht!) waren für mich und manche andere Kollegen eine komplette Zeitverschwendung. Außerhalb des Unternehmens sollten Schulungen etc. (für Entwickler) möglich sein. Ich habe aber kaum jemand getroffen, der es hingekriegt hat so was zu machen.