Von der Sinn-Kultur zur Gewinn-Kultur
Verbesserungsvorschläge
Der für mich wichtigste Grund in dieser Firma zu arbeiten, war immer der Glaube daran, dass hier wichtige Arbeit für die Gesellschaft geleistet wird:
die ehrliche Unterstützung für jeden Interessenvertreter.
Jetzt ist das ifb auf dem Weg, eine auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Firma wie so viele andere zu werden.
Arbeitsatmosphäre
Geprägt von der Vielfalt der Menschen pflegte das Unternehmen eine sehr offene und kollegiale Kultur. Das gemeinsam Ziel - die gesellschaftlich sinnstiftende Arbeit und der damit einhergehende Erfolg - waren gleichermaßen Loyalitätsfaktor und Motivation.
Seit einigen Jahren erfährt das Unternehmen nun einen Wechsel, und damit einhergehend leider auch einen Verfall dieser Kultur.
Die aktuelle Geschäftsleitung prägt meiner Ansicht nach einen konservativen, empathielosen und patriarchischen Führungsstil unter dem Deckmäntelchen der Omnipotenz, der sich teilweise in die Ebenen nach unten fortsetzt.
In einer Atmosphäre, in der Kreativität, Augenhöhe, Meinungsvielfalt, Professionalität, Sinnhaftigkeit und Menschlichkeit aus dem Blickwinkel einiger weniger definiert und durchgesetzt wird, fühlte ich mich nicht mehr wohl.
Kommunikation
Ziele werden nicht klar und verständlich formuliert, sind mehrdeutig und /oder wissenschaftlich konstruiert. Die Kommunikation ist betont unpersönlich und damit auch nicht verbindlich. Im Sinne des Mikromanagements werden dann doch ab und zu klare Ansagen gemacht.
Vorgesetztenverhalten
Oftmals nicht transparent, Entscheidungen nicht verlässlich, selbst unsicher ob der eigenen Ziele.
Arbeitsergebnisse werden als die eigenen vorgestellt, wenig wirkliche Teamarbeit, oft das Gefühl, dass es eine "hidden Agenda" gibt.
Viel und oft wird für den Müll produziert, weil sich Vorgaben spontan ändern oder parallel beauftragt wird.
Es wird bewusst und künstlich Konkurrenz erschaffen, die eigene Konkurrenz wird weggelobt.
Interessante Aufgaben
Eigentlich ist die Aufgabe an sich super interessant, denn es geht darum Betriebsräten in ihrer wichtigen Aufgabe ein ECHTER Partner zu sein. Dies rückt aber im Zuge der Digitalisierung und Professionalisierung stark in den Hintergrund. Es ist inzwischen mehr die unaufwändige Verwaltung vom Gros, also dem 08/15 Kunden und Troubleshooting gewünscht.
Gleichberechtigung
Einmal Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung, hat sich das Unternehmen eher rückwärts entwickelt. Viele weibliche Führungspositionen gibt es seit kurzem nicht mehr. Häufig fühlte ich mich vor allem von der vornehmlich männlichen Führungsriege rund um die Geschäftsleitung als "zu emotional" nicht ernst genommen und vorverurteilt.
Arbeitsbedingungen
Viel zu viele Softwareanwendungen und schlechtes Informationsmanagement machen es dem Mitarbeiter nicht leicht. Man bemüht sich hier zwar, aber in der Regel löscht man Feuer nicht mit Brandbeschleunigern. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass man hier nur für die Augen des Inhabers in wilden Aktionismus verfiel.