Wenn Sie ein/e Expert/in sind, bleiben Sie dieser Firma besser fern.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Eigentlich hätte IKA Potential, wegen der kleinen Größe und der theoretischen Möglichkeit dort etwas zu bewegen, mit langfristiger Planung. Aber solange die Besitzer weiterhin denken, sie sind die Größten und Besten, und können aus dem Bauch heraus über alles entscheiden, wird das nichts.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Unzufriedenheit der langjährigen Mitarbeitenden wird einfach ignoriert. Viele sind schon gegangen.
Sonst habe ich oben schon genug geschrieben.
Verbesserungsvorschläge
Mit eurer Einstellung aus den 1980ern habt ihr keine Chance, auch in der Zukunft noch gute Leute zu bekommen. Mit ein paar zufriedenen Azubis werdet ihr den Laden nicht erhalten können.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb der Belegschaft gibt es viele vernünftige und nette Kolleg/innen, mit denen man gut zusammen arbeiten kann. Die "öffentlich" zugänglichen Bereiche sehen meist modern aus. In den Bürotrakten allerdings herrscht Originaleinrichtung der 1980er. Ich habe selten so abgerockte Toiletten gesehen. Immerhin wird man auf allen Klos mit Radio beschallt.
Kommunikation
Es gibt zwar viele Meetings, aber außer Blabla gibt es keinen nennenswerten Informationsaustausch. Je weiter die Kommunikation Richtung Geschäftsführung geht, desto mehr muss man aufpassen, den Besitzern nach dem Mund zu reden.
Kommunikation ist meist von oben nach unten: "es wurde beschlossen, dass..."
Kollegenzusammenhalt
Es gab einige nette Kollegen, auf die man sich verlassen konnte, aber auch die, die hinterrücks intrigieren, zu dir selbst aber super freundlich sind. Jeder passt auf, nicht selbst ins falsche Licht zu kommen.
Work-Life-Balance
Work work work! Alles für die Firma! Motiviert ist nur, wer viele Überstunden macht und sie zumindst zum Teil nicht aufschreibt oder noch besser gar nicht in der Zeiterfassung ist.
Offiziell gibt es eine HomeOffice Regel aus Corona-Zeiten, die jährlich verlängert wird, aber sobald du etwas weiter Richtung Firmenspitze kommst, muss du ackern. Du solltest dich im erlaubten (!) Korridor bis 110 (!) Überstunden am besten dreistellig bewegen.
Große Meetings finden mit drei Monaten Vorankündigung an Montagen um 8:00 Uhr statt und auch Externe sollen mal schön vor Ort sein. Aber man kommt ja gerne, man ist ja schließlich eine Familie.
Vorgesetztenverhalten
Katastrophal. Zuerst wird einem gesagt, dass man als Vorgesetzte/r so ausgelastet ist, dass du selbständig arbeiten sollst. Wenn du dies aber machst und die/der Vorgesetzte nicht zufrieden ist, wird auch nicht darüber gesprochen. Dabei ist die Unzufriedenheit nicht fachlich begründet. Es gibt zwar eine Tätigkeitsbeschreibung, aber da man einen kleine Firma ist, muss natürlich jeder flexibel sein, auch die Arbeiten zu tun, die ein/e andere/r nicht gebacken bekommt. Wenn man hier andeutet, das jene/r andere dies tun sollte... Böser Fehler, dann ist man nicht teamfähig.
Interessante Aufgaben
Voll auf Firmenlinie sein. Andersdenkende werden ausgebremst. Selbst einbringen? Vergiss es.
Die Firma wird von einer großen Familie geleitet. Alle versuchen, jeglichen noch so kleinen Konflikt / Wiederspruch zu vermeiden. Man muss permanent erahnen können, was die Besitzer gerade denken. Und das ändert sich mit gerne radikal von heute auf morgen und auch langjährige Projekte werden mit einem Federstrich von heute auf morgen beendet. Oder andere Projekte gestartet, ohne Fachkenntnis und ohne Kenntnis vom Markt. Die anderen können es ja auch...
Gleichberechtigung
Sobald wir von Führungspositionen reden, sind es fast nur Männer. Den Klassiker HR mal ausgenommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Gut, denn auch die werden genauso schnell raus geworfen wie die Jungen, sobald die Nase nicht mehr passt. Also volle Gleichbehandlung.
Es gibt auch noch das Prestige-Objekt, bei dem pensionierte ehemalige Mitarbeitende weiter für IKA arbeiten dürfen - kostenlos für einen guten Zweck... ;-)
Arbeitsbedingungen
Ehrlich Leute, zu hoch eingestellte Schreibtische ohne Höhenverstellung aus den 1990ern, Büros mit dem Charme der 1980er, die Toiletten mit Originalfliesung und Keramik aus den 1970ern?
Dazu dann IT-Ausstattung vom Billigsten, z.B. ein kabelgebundenes Headset mit EK von 15 Euro? Standardmaus 10 Euro, Standardtastatur 20 Euro. Ach ja, und falls du irgendwas mit VR machen sollst (damit das Spin-Off noch ein bisschen Umsatz macht) bekommst du einen Monsterlaptop von gefühlt 10 kg, den du durch die Gegend schleppen sollst. Aber gut, wenn du Glück hast, bekommst du noch ein Tablet, dann kannst du den Laptop zu Hause lassen. Und was da in den Büros an einem Sammelsurium an Monitoren rum steht... Immerhin wurden die Röhrenmonitore entsorgt, aber gerne findest du mal einen 4:3 Monitor neben einem 16:9. Mmh, dann sollte ich das vielleicht positiv im Umweltbewusstsein vermerken...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wie ein Vorredner geschrieben hat - Firmenwägen müssen Diesel sein. Aber gut, der bisherigen Firmenbesitzer betreibt nebenbei einen Bio-Bauernhof. Also super Umweltverhalten. Und Monitore werden genutzt, bis sie in Rauch aufgehen.
Sozialbewusstsein? Sehe ich nicht, wenn auch langjährige Mitarbeitende einfach entlassen werden, ohne erfindlichen Grund. Dafür behält man dann halt andere, die zwar keine Leistung bringen, aber gut mit den Besitzern können.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt für die Branche sehe ich als unterdurchschnittlich. Das wird aber mehr als kompensiert durch kostenloses Obst und Gemüse vom Bio-Bauernhof, das alle paar Tage ausliegt.
Mehr als das gesetzliche Minimum gibt es bei Sozialleistungen nicht. Auch deine alte bAV kannst du wahrscheinlich nicht mitnehmen, es muss schon die von IKA sein.
Image
Vieles wird mittlerweile in Asien produziert und so sind die Kundenbeschwerden eigentlich vorprogrammiert. Und die Kunden sind auch nicht von gestern und merken, dass der Standard weit von "Made in Germany" entfernt ist. Immerhin wird damit nicht geworben, sondern mit der langen Firmentradition. Nur - in neue Märkte, z.B. Bioprocessing oder Batteries, komme ich so nicht rein. Schuld sind dann natürlich allein die einzelnen Mitarbeiter, z.B. Verkäufer, nicht die Manager und Firmenleitung, die die Strategie aufgestellt haben.
Karriere/Weiterbildung
Sprich mal mit deiner/m Vorgesetzten/m.... Ein System habe ich hier nicht erkennen können.
Aber vielleicht ergeben sich in einigen Jahren nach vielem Kuschen und Klüngeln ja ganz neue Karriere-Möglichkeiten - in der Spitze sitzen eigentlich nur ältere Herren, die in ein paar Jahren in Ruhestand gehen können.