Ein Ort, der Überraschungen bereit hält ;)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Tatsächlich gibt es da leider nichts erwähnenswertes.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Datenschutz wird null gelebt
(es werden Informationen über die Art, Dauer und Verlauf von Krankheit eines Mitarbeiters von oberster Stelle aus persönlich kund getan; sensible Unterlagen landen beim falschen Empfängerkreis, etc.)
- "Bespitzeln" von Mitarbeitern
- 2 Klassen Gesellschaft: was für den einen Mitarbeiter die Kündigung bedeutet wird bei anderen Mitarbeitern toleriert
- Den Umgang mit den Menschen. Die Mitarbeiter generieren zum Großteil die Umsätze, an denen dann aber die Führungskräfte beteiligt werden - Boni werden aufgrund der wirtschaftlichen Lage nicht gezahlt - also an die Arbeiter, die oberen sind davon natürlich nicht betroffen
Generell verleitet dieser Ort wohl dazu die schlechten Charaktereigenschaften mancher Menschen verstärkt ans Tageslicht treten zu lassen; Absolut unterirdisches soziales Verhalten von gewissen Kollegen wird toleriert und in gewisser Weise durch "Besserstellung" noch gefördert.
Verbesserungsvorschläge
Ganz klar:
Sich selbst mehr kritisch hinterfragen.
Gefühlt haben alle Mitarbeiter dieselben Probleme, stehen vor den selben verschlossenen Türen- in dieser Häufigkeit kann es einfach nicht mehr ausschließlich an den Arbeitnehmern liegen. Dies wird aber immer so dargestellt, was sehr schade ist.
Ausserdem wäre es schön, wenn Ehrlichkeit in das Unternehmen einziehen würde. Noch nie ein derartig ausgeprägtes contra-Mitarbeiter-lastiges Mindset erlebt.
Arbeitsatmosphäre
Mit ein paar der Kollegen super.
Leider werden Mitarbeiter, die Unwahrheiten verbreiten nicht zur Rede gestellt - hier geht man dann auf die oftmals zu unrecht Beschuldigten zu und stellt diese an die Wand, generiert ein gewisses Bild - meist bei Mitarbeitern die den Mut haben Missstände anzusprechen.
Kommunikation
Unterirdisch. Selten etwas derartiges erlebt.
Sowohl der Informationsfluss ist mangelhaft, als auch der Wahrheitsgehalt der gesprochenen Worte mehr als mangelhaft.
Worte werden so gedreht, dass sie passen, tatsächlich grenzen manche Aktionen an Gaslighting. Dies ist aber ein subjektives Empfinden.
Kollegenzusammenhalt
Wie eingangs erwähnt: mit einigen super, das "falsche Verhalten" zieht sich aber vom Management bis zum Produktionsmitarbeiter durch.
Work-Life-Balance
Lustigerweise ist man hier seines eigen Glückes Schmid.
Gefühlt brennt immer alles und sollte am Besten gestern schon erledigt sein. Wenn es dann aber mal aus privaten Gründen nicht machbar ist, kräht seltsamerweise kein Hahn mehr danach.
Geht man also den Wünschen und Vorstellungen des Häuptlings nach, hat man keine work-life-Balance. Setzt man selber Grenzen ist die work-life-Balance plötzlich wieder gegeben ;)
Vorgesetztenverhalten
Noch nie etwas vergleichbares erlebt.
Unmengen an schönen Worten im direkten Kontakt; nach Feierabend spricht der Vorgesetzte dann mit anderen Kollegen über eine Person... ruft Kollegen an um diese dann über gewisse Themen auszutragen- natürlich immer schön unter dem Deckmantel des Interesses - dann aber auch einfach mal durch das Verhalten Interesse zeigen...
Leider wird hier viel über Moral geredet, aber keine gelebt.
Subjektiv empfunden sind die Vorgesetzten alle vom selben Schlag. Evtl. mal die so oft gepredigte Selbstreflektion selber praktizieren und sich - auch als Vorgesetzter - hin und wieder mal selbstkritisch hinterfragen.
Ist aber natürlich leichter mit dem Finger auf das vermeintliche Fehlverhalten der Untergegebenen zu zeigen, anstelle sich mal zu fragen: wieso REAGIEREN denn viele Mitarbeiter ähnlich / wieso gibt es bei vielen Mitarbeitern Parallelen im Verhalten? Liegt evtl. daran wie die Mitarbeiter behandelt werden ;)
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren wirklich interessant, abwechslungsreich.
Dieser "Spass" wird aber durch fehlende Struktur und chaotischen Entscheidungen oftmals stark geschmälert.
Oft wird einfach Geld verbrannt weil einfach keine Struktur und Planung gegeben sind, Dinge mehrfach in die Hand genommen werden müssen bis sie endlich abgeschlossen sind.
Gleichberechtigung
Einer der wenigen positiven Punkte. Persönlich hatte ich nie den Eindruck, dass weibliche Kolleginnen in irgendeiner Weise benachteiligt werden. Kann hier aber nur subjektiv bewertet werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Aufgrund Personalmangels werden alte Mitarbeiter reaktiviert. Diese werden dann auch für die entsprechende Expertise geschätzt.
Ich denke aber: hätte man hier geeignetes Personal gefunden- oder das fähige Personal im Unternehmen halten können, wäre man nicht auf die "Silberpfeile" zurück gekommen.
Positiv ist der Umgang mit Älteren wohl nur, weil es hier eben dem Unternehmen dienlich ist ;)
Arbeitsbedingungen
Nicht die besten. Möchte hier nicht ins Detail gehen.
Ich denke aber: würden gewisse Personenkreise mehr Zeit in den Produktionsstätten verbringen müssen, wären die Bedingungen sicher "anders"
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auch hier: viele Worte, wenig Taten
Gehalt/Sozialleistungen
An sich nicht übel. Aber auch hier versucht die Firma mit möglichst wenig Einsatz ganz viel rauszuholen und auch hier zieht sich das mit dem "viel reden, wenig einhalten" gnadenlos durch.
Image
Evtl. Mal die öfters kundenseitig kommunizierten Missstände ernst nehmen - dann klappt es auch wieder mit dem Aussenbild.
Selbstwahrnehmung ist definitiv anders als es von den Mitarbeitern empfunden wird.
Karriere/Weiterbildung
Auch hier viel Gerede und wenig Taten
Wenn man als "Karriere" das stetige Übernehmen von weiteren Aufgaben definiert, kann hier richtig "Karriere gemacht werden"
Definiert man aber Karriere machen mit einer Wertschätzung der Arbeit und nicht nur gestiegenem Zuständigkeiten (sondern eine entsprechende Gehaltsanpassung, Firmenwagen oder ähnlichen Benefits) dann sieht es eher düster aus