Zu viele Köche verderben den Brei. Gegenwärtige Situation war vorhersehbar.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut fand ich die alte Unternehmenskultur, wie sie vor 2019 war.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie schon gesagt: Zu aggressives Mitarbeiter-und Abteilungs-Wachstum. Zu wenig Transparenz in der Kommunikation. Zu viele Köche, die im Brei rumrühren.
Verbesserungsvorschläge
Infomotion möge sich gesundschrumpfen. Weniger Wachstum, dafür mehr Qualität, auch im Umgang mit Mitarbeitern. Das Team wieder in den Fokus stellen. Toxische Manager entfernen, die nur wachsen, wachsen, wachsen wollen.
Arbeitsatmosphäre
Durch immer mehr Partner, die sich untereinander teilweise spinnefeind sind, wurden die Beziehungen in der Firma zwischen Bereichen und BU's immer toxischer. Zu viele Köche...
Kommunikation
Es wurde immer viel Wert auf interne Unternehmenskommunikation gelegt, indem beim monatlichen Timesheet-Abschluss bspw. Kommentare (angeblich anonym) eingesammelt und beim Unternehmenscall präsentiert wurden. Geändert hat sich aufgrund der Anregungen aber kaum etwas.
Bei konkreten Kundensituationen bspw. rühren auch viel zu viel Köche im Brei rum, wovon man oftmals erst nichts mitbekommt. Einzelnen Kollegen werden Rollenzusagen gemacht, bspw. Projektleitung, wovon der jeweils andere nichts weiß und der Zoff ist dann vorprogrammiert. Sehr schlechtes Onboarding in neue Kundensituationen, die oft zum Scheitern führen.
Kollegenzusammenhalt
Anfangs war der Kollegenzusammenhalt sehr gut. Durch aggressives Wachstum und durch den Wechsel einer ganzen Abteilung einer anderen Firma in die eigene BU kam es zum Bruch der BU-Kultur. Die neuen Kollegen stammten alle aus einer sehr perfektionistischen Null-Fehler- Kultur. Die alte BU-Kultur hingegen war eine bekennende Fehler-Kultur. Null-Fehler-Kultur + Fehler-Kultur = Fingerpointer-Kultur? Man war auf einmal mit sehr viel Besserwisserei konfrontiert. Zugesagte Entwicklungs-Themen bekam man ebenfalls ausgespannt.
Insgesamt war die Infomotion viel zu stark gewachsen und jetzt zeichnet sich wohl eine Implosion ab, durch Kündigungen und weil der Einzelne im Wachstum untergegangen ist.
Vorgesetztenverhalten
Vom Bereichsleiter unterirdisch. Aufgearbeitete konstruktive Verbesserungsvorschläge, teilweise sogar in konzeptioneller Form, wurden kleingeredet und nichts wurde angenommen. Vom direkt vorgesetzten Manager Appeasement Strategie, dass man beschwichtigt wurde bei angebrachter Kritik und es wurde erst dann reagiert, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen war.
Interessante Aufgaben
Wurde von Jahr zu Jahr immer schlechter, weil die interne Konkurrenz zu groß war. Wie schon gesagt: Ausspannen von Themen.
Umgang mit älteren Kollegen
Eher schlecht. Man missversteht den älteren Kollegen als Sozialkompetenzcoach jüngerer Generationen, die in einem anderen Werteschema aufgewachsen sind als man selbst.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind stark von der Kundensituation abhängig. Die Geschäftsstellenausstattungen jedoch waren hochwertig und trugen eher zu einer angenehmen Atmosphäre bei.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozialbewusstsein: Es fehlt der Betriebsrat. Es war mal die Rede von einer Mitarbeitervertretung, doch plötzlich fiel das Thema Mitbestimmung unter den Tisch.
Gehalt/Sozialleistungen
Schlecht. In den letzten Jahren keine Gehaltsanpassung mehr. Branchenunterdurchschnitt! Firmenwagenregelung war eine Lachnummer, bei der man draufgezahlt hat.
Image
Wie schon mein Vorgänger schrieb: Noch gut. Noch...
Karriere/Weiterbildung
Spottet jeder Beschreibung. Alles soll man sich selber beibringen laut Bereichs-Manager. Interne Schulungen, die intern für das BU Meeting organisiert werden, sind meistens nur Appetithäppchen oder haben den Charakter von Dummhalteschulungen, weil eine präferierte Clique ihren Wissensvorsprung nicht preisgeben will.
In manchen Bereichen werden die guten Angebote der Infomotion-Academy und des Wissensmanagements leider nicht genügend berücksichtigt, weil man das Rad lieber selber neu erfinden möchte.