Unzureichende Arbeitsbedingungen, mangelhafte Führung und negatives Image – Ein Träger, der mehr verspricht als er hält
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre zwischen der Leitung und dem Personal ist leider sehr angespannt und stark hierarchisch geprägt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden nicht in Entscheidungsprozesse mit einbezogen.
Positiv hervorzuheben ist die Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen, die trotz der schwierigen Rahmenbedingungen oft solidarisch und unterstützend ist.
Leider fehlt es insgesamt an echter Wertschätzung und einem kooperativen Umgang von Seiten der Leitung, was die Motivation und Zufriedenheit nachhaltig beeinträchtigt.
Kommunikation
Die Kommunikation zwischen Angestellten und Leitung ist extrem kompliziert und meist einseitig. Auf Fragen in E-Mails wartet man oft wochenlang auf eine Antwort, Rückrufe sind eine Seltenheit. Umgekehrt wird jedoch erwartet, dass man Anfragen der Leitung sofort bearbeitet – selbst wenn das bedeutet, dass man am Freitagnachmittag oder -abend noch einmal ins Büro kommen muss, um Abrechnungsbögen einzureichen.
Der Umgangston gegenüber den Mitarbeitenden lässt stark zu wünschen übrig.
Versprechungen, die den Mitarbeitenden gemacht werden, werden häufig nicht eingehalten. Auf Nachfragen wird man dann immer wieder vertröstet, ohne dass sich etwas ändert. Eine echte, respektvolle Kommunikationskultur ist hier leider nicht vorhanden.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt innerhalb des Teams ist wirklich gut. Man unterstützt sich gegenseitig und sorgt trotz schwieriger Rahmenbedingungen für ein angenehmes Miteinander. Leider endet dieser Zusammenhalt oft an der Schnittstelle zur Leitung.
Die Differenzen mit der Leitung, gepaart mit einer diffusen Struktur und fehlender fachlicher Expertise, führen dazu, dass viele gute und kompetente Mitarbeitende das Team wieder verlassen haben. Es ist frustrierend, dass engagierte Kolleginnen und Kollegen aufgrund mangelnder Wertschätzung, chaotischer Organisation und fehlender Führungskompetenz vergrault werden.
Dieser Verlust an Potenzial zeigt, wie dringend eine klare Struktur und fachlich kompetente Führung notwendig wären, um das Team langfristig zu stabilisieren. Der Kollegenzusammenhalt allein kann die schwerwiegenden Defizite nicht ausgleichen.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance wird beim Träger angeblich großgeschrieben – und in gewisser Hinsicht stimmt das auch: Man kann selbst entscheiden, mit wie vielen Stunden man einsteigen möchte. Allerdings ist die Realität eine andere, denn es werden regelmäßig mehr Fälle angenommen, als Stunden zur Verfügung stehen. Besonders problematisch wird es, wenn die Fälle ihren vorgesehenen Rahmen ausschöpfen und man on top Urlaubs- und Krankheitsvertretung leisten muss – dann landet man schnell in den Überstunden.
Mitarbeitende sind dauerhaft überbelegt, was es nahezu unmöglich macht, qualitativ hochwertige Arbeit zu garantieren. Hinzu kommt, dass man ständig erreichbar sein muss, sodass Mitarbeitende auch weit über ihre Wochenstunden hinaus abrufbar sein müssen. Diese zusätzliche Belastung wird nicht vergütet.
Das hohe Stresslevel führt bei vielen Mitarbeitenden zu Überlastung, und es kam bereits häufiger vor, dass Kolleginnen und Kollegen krankheitsbedingt ausfielen. Die Work-Life-Balance bleibt somit ein Versprechen, das in der Praxis leider nicht eingehalten wird.
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsleitung agiert völlig an der Realität vorbei. Es werden alle Fälle angenommen – unabhängig davon, ob ausreichend Personal vorhanden ist oder ob die Fälle überhaupt kompetenztechnisch zu den jeweiligen Mitarbeitenden passen. Die Belastung des Teams spielt offensichtlich keine Rolle.
Der Umgangston gegenüber den Mitarbeitenden ist, wie bereits unter dem Punkt Kommunikation beschrieben, alles andere als wertschätzend. Kritik wird nicht ernst genommen, und Versprechungen werden nicht eingehalten.
Besonders auffällig ist, dass hier auf Kununu nach jeder schlechten Bewertung plötzlich eine gute Bewertung auftaucht. Sowohl der Schreibstil als auch die Ausdrucksweise der positiven Bewertungen erinnern stark an die Kommunikationsweise der Geschäftsleitung und der Peronalleitung selbst. Dies wirkt nicht nur unauthentisch, sondern bestätigt einmal mehr das fehlende Interesse an ehrlichem Feedback und echten Verbesserungen.
Wer Wert auf Führung mit Fachkompetenz, Respekt und realistischer Planung legt, ist hier leider fehl am Platz.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben in diesem Job sind ohne Frage sehr abwechslungsreich und könnten wirklich spannend sein. Allerdings wird das Potenzial der Tätigkeiten durch die fehlende Kompetenz einiger Leitungskräfte stark eingeschränkt.
Die mangelnde Unterstützung und unrealistischen Rahmenbedingungen machen es schwer, die Aufgaben in der Qualität zu erledigen, die eigentlich notwendig wäre. Was eigentlich ein großer Pluspunkt sein könnte, wird so leider zu einer Belastung.
Mit besserer fachlicher Führung und klareren Strukturen könnten die Aufgaben nicht nur interessanter, sondern auch nachhaltig erfüllend sein. Aktuell bleibt dieses Potenzial jedoch ungenutzt.
Gleichberechtigung
Bei der Vergabe von Arbeitsverträgen gibt es auffällige Unterschiede, die zum Teil vom Geschlecht abhängen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind oft sehr chaotisch. Häufig weiß man nicht, wer für was zuständig ist, was zu Verwirrung und Ineffizienz führt. Die Koordinatoren, die eigentlich für die Organisation verantwortlich sind, geben ihr Bestes, werden jedoch immer wieder durch die mangelnde fachliche Kompetenz mancher Leitungskräfte behindert. Arbeitsprozesse werden zusätzlich erschwert. Ein reibungsloses Arbeiten ist unter diesen Umständen kaum möglich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen zeigt in Bezug auf Umwelt- und Sozialbewusstsein deutliche Defizite. Die Dokumentation/ Abrechnung erfolgt immer noch komplett händisch, es gibt einen enormen Berg an Papier und die Digitalisierung scheint hier weit entfernt zu sein. Dies führt nicht nur zu ineffizientem Arbeiten, sondern ist auch umwelttechnisch nicht mehr zeitgemäß.
Auch beim Thema Sozialbewusstsein kann man sich leider nicht positiv äußern. Es entsteht der Eindruck, dass es weniger um echte Inklusion geht, sondern vielmehr um finanzielle Aspekte. Viele wichtige Bedürfnisse der Klienten in Bezug auf ihre Teilhabe am Leben werden vernachlässigt und bleiben auf der Strecke.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Grundgehalt ist grundsätzlich zufriedenstellend, jedoch wird es durch die schwierigen Rahmenbedingungen schnell relativiert. Die lange Erreichbarkeit, die ständige Überlastung und die fehlende Kompetenz mancher Leitung machen die Arbeit deutlich anstrengender und belastender. Angesichts dieser Faktoren ist das Gehalt nicht ausreichend, um die zusätzlichen Belastungen und den hohen Stress auszugleichen. Die Erwartungen und Anforderungen sind schlichtweg nicht mit dem Gehalt in Einklang zu bringen.
Image
Das Image des Trägers ist leider stark negativ belastet. Die schlechten Rahmenbedingungen und die daraus resultierenden, teils unzureichend erbrachten Leistungen haben sich im Helfernetzwerk bereits herumgesprochen. Nach meiner Anstellung bei Inklusiva war es daher ziemlich schwierig, eine neue Arbeit zu finden, da neue Arbeitgeber die Arbeitsweise und den Ruf des Trägers sehr kritisch hinterfragt haben. Der schlechte Ruf wirkt sich negativ auf die beruflichen Perspektiven aus und macht es schwierig, Vertrauen in die eigene berufliche Entwicklung zu haben.