Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt wirklich viele Kollegen, die das Image der Firma leben. Sozial sind, verändern möchten, gestalten und vorantreiben wollen. Ihr Idealismus ist teilweise seit Jahren ungebrochen, aber oft ungenutzt. Diese Menschen sind der wahre Wert der Agentur. Die Lage des Büros ist wirklich gut. Auch die flexiblen Arbeitszeiten sind attraktiv. Inklusion findet vorbildlich statt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mangelnde Transparenz, was Entscheidungen betrifft. Hier wird viel schön geredet. Aber auch mangelnde Transparenz zwischen manchen Kollegen. Hier wird teilweise geklüngelt, bis die Bombe platzt, statt miteinander zu reden. Das Gehalt ist zu niedrig. Man weiss nicht wohin die Firma sich entwickeln möchte.
Verbesserungsvorschläge
Die Firma wirbt mit Benefits die leider nicht der Realität entsprechen.
1. Das Experiment "ohne Hierarchien" sollte mal grundlegend überdacht werden. Es fehlt von Oben nach Unten an Visionen und Zeitgeist und Leuten die zeitgemäße Richtungsimpulse geben. Die Kollegen, die früher eine Führungsrolle hatten, leben sie ungestört weiterhin aus, was das restliche Kollegium verunsichert. Da keiner weiss wie man mit denen umgehen soll. Die Leute die motiviert sind anzupacken, werden auf Dauer frustriert und gehen oder geben auf.
2. Das UX Labor ist ein verstaubter Raum, für den Keiner mehr zuständig ist. Kollegen-Initiativen, die das Ändern möchten, stoßen auf Desinteresse. Die wenigen guten UX-ler, die da sind, sind dafür völlig in ihren Projekten überbelastet. Die Firma scheint UX nicht besonders zu fördern, dafür dass damit geworben wird. Im Design gibt es genug zu tun, aber Abwechslung fehlt.
3. Entwickler bleiben unter sich. Es gibt immer wieder impulse sich zu verbessern. Wird einem Impuls mal nachgegangen, wird das an die große Glocke gehängt um die Stimmung zu steigern.
4. Das Gehalt sollte mal transparenter behandelt werden. Es klaffen unverschämt hohe Lücken im Kollegium. Generell wird zu wenig bezahlt, dafür dass die Firma sich oft anhören muss zu teuer zu sein.
Arbeitsatmosphäre
Meist gut, aber kommt leider drauf an mit wem. Es gibt wenige Kollegen, die das klassische Agenturleben von früher verinnerlicht haben und dementsprechend ihre Ellbogen rausfahren, ohne dass man damit rechnet.
Kommunikation
Leider chaotisch. Die Hierarchien wurden vor Jahren aufgelöst, jetzt rudern alle gleichzeitig, aber kaum einer traut sich zu sagen wohin. Es fehlt den Projekten an Struktur. Beim Team kommt nur ein Bruchteil von Informationen an, die in der Management Ebene den ganzen Tag besprochen werden
Kollegenzusammenhalt
Die Mehrheit ist wirklich toll. Viele Kollegen leben das Image der Firma und glauben daran, dass sie was bewirken können. Aber wenn die Führungsebene das nicht lebt, sondern alte Strukturen inoffiziell weiterlebt, ist das Konzept der Gleichheit nur Image.
Work-Life-Balance
Das muss man der Firma wirklich lassen, sie sind darauf bedacht keine Überstunden zu machen. Aber es kommt auch hier auf die Stelle an. Manche Stellen sind dauerhaft überbucht ohne Aussicht auf Unterstützung, während andere Kollegen einen unaufgeregten Alltag haben.
Vorgesetztenverhalten
Fehlt es an Vision und Führungsqualität. Es werden häufig Menschen eingestellt, die dann noch in der Probezeit gekündigt werden, weil doch kein Bedarf nach ihrer Stelle ist. Das zeugt nicht gerade von Weitsicht.
Interessante Aufgaben
Leider nicht wirklich, es wird viel umgesetzt, statt von Grund auf neu gemacht. Das hält alle dauerhaft beschäftigt, ist aber nicht besonders interessant. Für Entwickler ist diese Firma uninteressant. Man rennt in allen Abteilungen dem Status Quo der Zeit hinterher. Gibt man einen Impuls wird der meist gelangweilt als "vergänglicher Trend" abgetan.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung wird eigentlich gut gelebt. Es gibt auch viel Verständnis für Kollegen mit Familie, da sehr viele Familien haben. Es trauen sich dennoch viele Kollegen nicht zu fehlen wenn ein Kind krank ist. Teilweise auch, weil sie überbucht sind.
Arbeitsbedingungen
Das die Stühle unbequem sind, wird seit Jahren angemerkt, es tut sich nichts. Es gibt sogar zu wenige, sodass sich die wenigen Menschen vor Ort darum reißen einen halbwegs guten Stuhl zu haben. Ansonsten sind die Monitore ganz ok. Viele Kollegen haben Equipment während der Pandemie nach Hause genommen. Wenige kommen regelmäßig ins Büro, obwohl darum gebeten wird. Man versucht durch ein monatliches Koch-Event einen Anreiz zu schaffen im Büro zu sein. Viele Kollegen trauern den guten alten Zeiten vor der Pandemie nach. Man darf immerhin seinen Hund mitbringen. Für das Wohlbefinden im Büro ist eine Kollegin zuständig, die einen wirklich tollen Job im Ramen ihrer Möglichkeiten macht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da die zuständige Person, das vorbildlich lebt, wird es in der Agentur auch gut umgesetzt. BVG Karte ist ein Benefit der gleich angeboten wird.
Gehalt/Sozialleistungen
Verhandelt wird angeblich alle 2 Jahre (wird einem gesagt), stimmt aber nicht. So werden nur Verhandlungen blockiert. Langjährige Mitarbeiter haben nie eine Erhöhung gesehen, weil nicht danach gefragt wurde. Eine Betriebliche Rentenvorsorge wurde nie erwähnt.
Image
Image ist alles. Das hat Vorrang um jeden Preis, auch intern. Daher sollte man zwei mal hinhören, was einem gesagt wird.
Karriere/Weiterbildung
Fortbildungen gibt es vorwiegend durch Kollegen. Regelmäßige Team-Meetings sollen den Wissensaustausch fördern, es gibt aber niemanden, der das Strukturiert, also bleiben diese Termine oft unproduktiv, wenn sie denn stattfinden.