Viel gelernt für‘s Leben - und was man in Zukunft nicht mehr will
Kommunikation
Lob für gute Arbeit gibt es nur auf sehr oberflächliche Art und Weise und eher selten – bei Kritik hingegen (ob gerechtfertigt oder nicht) wird so richtig auf den Putz gehauen. Grundsätzlich besteht bei intex außerdem eine Holschuld: wenn man nicht selbst den Kollegen und Informationen nachläuft, kann man sicher sein, dass einen für die Arbeit notwendige Infos vermutlich nie erreichen, außer vielleicht durch Glück oder Zufall. Was ich persönlich leider wiederholt erleben musste, war Abweisung bei dem Versuch (Mitarbeiter) Gespräche zu suchen. In diesen Fällen wird darauf gehofft, dass sich das Problem irgendwann von selbst erledigt.
Kollegenzusammenhalt
Der Großteil der Kollegen sind Einzelkämpfer, was man ihnen absolut nicht verübeln kann. Trotz allem kann man sich dennoch sicher sein, dass einem schnell, kompetent und auch sehr gerne geholfen wird, vorausgesetzt man weiß, wer der richtige Ansprechpartner für welches Anliegen ist.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeit. Nach Absprache auch Home Office möglich, allerdings ist dies nicht die von der Geschäftsleitung bevorzugteste Arbeitsweise.
Vorgesetztenverhalten
Hier dominiert eine Mischung aus Arroganz, Egoismus, sowie Mangel an Führungserfahrung und Mitarbeitermotivation den Alltag. Was tatsächlich hinter gewissen Charakteren steckt, sind Unsicherheit, Angst vor Fehlern und Selbstzweifel. Gespräche werden bewusst gemieden; bzw. wenn doch eins zustande kommt, stößt man auf eine trotzige Abwehrhaltung und keinerlei Sensibilität für Kritik oder Selbstreflexion.
Interessante Aufgaben
Der Alltag kann sehr spannend und abwechslungsreich sein, wenn man selbst proaktiv nach Aufgaben sucht. Die Tatsache, dass sich der Großteil der Kollegen nicht gerade um Arbeit reißt, hatte für mich einen sehr positiven Effekt, nämlich dass ich Einblicke in verschiedene interessante Bereiche bekommen konnte. Allerdings ist dahingehend Vorsicht geboten, denn die Arbeitslast kann schnell Überhand nehmen.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind modern ausgestattet und gemütlich eingerichtet. Jeder Mitarbeiter hat einen geräumigen Arbeitsplatz mit aller benötigten Technik. Was fehlt, sind Rückzugsorte für ungestörtes, stilles Arbeiten. Im Grunde ist das gesamte Büro ein einziger Großraum, in dem der Lärmpegel auch schon bei nur mittlerer Besetzung sehr hoch ist, da die meisten Kollegen den ganzen Tag mit Kundentelefonaten verbringen. Ein anständiger, gemütlicher Pausenraum, in dem man sich ungestört zurückziehen und die Türe schließen kann, wäre schön – es gibt nur eine offene Küche mit Stehtischen.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Vergleich zu anderen Unternehmen im IT-Sektor liegt die Vergütung bei intex im unteren Durchschnitt, immer mit der Begründung „Wir sind nur ein kleines Familienunternehmen und können nicht so viel zahlen.“ Der Lebensstil, Kleidungsstil und die Freizeitgestaltung der Führungskräfte zeigt jedoch ein anderes Bild. Für Gehaltserhöhungen muss man betteln, selbst bei nachweisbar überdurchschnittlicher Leistungen und Mehrarbeit. Auch anderweitige Vergütungen wie zusätzliche Urlaubstage oder ein Geschäftshandy sind nur schwer bis unmöglich zu bekommen. Es herrschen große Ungerechtigkeiten und unverhältnismäßige Vergütungen – in beide Richtungen.
Karriere/Weiterbildung
Mir ist bis zum Ende nicht klar gewesen, welches die Kriterien für einen Aufstieg bei intex sind; Erfahrung, Motivation, Ehrgeiz und gute Leistungen scheinen aber keine Rolle zu spielen. Weiterbildungen sind zwar erwünscht und werden gefördert, allerdings bekommt man so gut wie keine Gelegenheit neu angeeignetes Wissen oder Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden, da die internen Strukturen und Charaktere so eingefahren sind, dass man mit innovativen Ideen stets ins Leere läuft.