Was für Freelancer, die die Vorteile einer Anstellung haben möchten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Freiheiten, die Mitarbeiter und Kunden
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Freiheiten, "Einarbeitung", Ticket- und Zeiterfassungssystem und dessen unterirdisch langsame "Weiterentwicklung", interne Dokumentation, kein Betriebsrat, keine unterstützten Geschäftsprozesse und Workflows, nur wenige "festdefinierte" GPs, keine einheitlichen Lösungen und Automationen.
Verbesserungsvorschläge
Es wird Zeit sich nicht mehr als kleines Unternehmen zu sehen. Bestehende Strukturen, die in der Vergangenheit Erfolg versprachen, werden immer noch verwendet, obwohl sie nicht mehr passend sind und es wird sich vehement dran festgeklammert, welches ich für den Ursprung vieler Herausforderungen sehe. Es fehlen junge, qualifizierte Leute, Organisation, Hierarchie und Wissen in diese Richtung.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist ausbaufähig. Seit Kurzem gibt es regelmäßig stattfindene Workshops mit Mediator (absichtlich ohne Vorgesetzte). Jeder hat etwas an den anderen auszusetzen. Wäre eine prima Vorlage für eine Soap.
Kommunikation
Ausbaufähig. Es gibt regelmäßige Meetings (Dienstbesprechungen), aber die Themen gehen von den Mitarbeitern aus, zur Besprechung mit der Führung. Aus der anderen Richtung kommt da weniger. Die notwendigen Informationen für die Arbeit muss man sich irgendwie selbst beschaffen. Wenn man Glück hat, findet man etwas in den veralteten Dokumentationen, im internen Wiki oder im selbstentwickelten "Ticketsystem" (ToDo-System). Kollegen informieren auch gerne, wenn dann mal Zeit dazu da ist, nur ist das, was man erfährt, abhängig von der Person, die man fragt. Jeder macht und sieht es anders. Übrigens: Infos aus dem Ticket System bekommt man nur solange das Ticket noch offen ist.
Kollegenzusammenhalt
Das Team ist das beste, auf das ich je gestoßen bin. Es gibt so viele unterschiedliche Charaktere und spezielle Persönlichkeiten dort und dennoch sind alle zusammen eine große und meistens tolerante Famile. Das ist auch ein natürliches und notwendiges Mittel um dort zu überleben.
Work-Life-Balance
Ich glaube, in diesem Punkt wäre dieses Unternehmen das globale Vorbild. Mein Eindruck ist, dass Privates vor Geschäftliches geht. Wobei die meisten Unternehmen die Balance eher nach Work kippen, kippt dieses Unternehmen eher nach Life. Hört sich zunächst gut an, aber das bringt auch Nachteile, die das ganze Unternehmen beeinflussen.
Vorgesetztenverhalten
Flache Hierarchie, Vorgesetzte = Führung. Verhalten: Tagesformabhängig, aber in der Regel stets bemüht nicht die Fassung zu verlieren. Vieles aus der Kindererziehung wird auf die Mitarbeiter angewendet. Verhalten in Konfliktsituationen: Fehler machen nur die Untergebenen. Objektiv werden realistische Ziele gegeben, aber berücksichtigen nicht den Zustand des Unternehmens. Große interne Entscheidungen werden einem oft erst bekannt, wenn sie da sind. Kleinere Entscheidungen machen die Teams mit Vorgesetzten in einer Dienstbesprechung. Die Teams kennen den Rahmen, indem sie Ideen haben können, der in der Regel recht klein ist.
Interessante Aufgaben
Ja, es wird versucht den starken Arbeitsanfall auf alle gleichmäßig zu verteilen. Einfluss auf die Gestaltung des Aufgabengebiets hat man weniger, da man für fast alles zuständig ist. Bei manchen Themen wird zufällig ein Spezialist benannt aus dem Team, auch bei völliger Ahnungslosigkeit, die er möglichst nicht dem Kunden preisgibt.
Gleichberechtigung
Die Mitarbeiter werden geschätzt (in beide Richtungen). Die Abteilungsbesetzung ist traditionell. Büro: Frauen, Web: gemischt, IT: Männer. Aufstiegschancen gibt es nicht, da es eine flache Hierachie ist. Der einzige Aufstieg wäre Teil der Führung zu werden und das ist unwahrscheinlich.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Durchschnitt ist 40. So wird auch eingestellt. Keiner wird aufgrund des Alters benachteiligt, bevorzugt oder speziell gefördert.
Arbeitsbedingungen
Es gibt keine Klimaanlage, aber Ventilatoren. Zum Winter hin wird vernünftig geheizt. Zuvor gab es die Räume Büro, Telefondienst, Web und Großraum-Büro IT mit Besprechungstisch. Durch eine Erweiterung gibt es nun mehrere Räume, wodurch der Lärmpegel gesenkt werden konnte. Es gibt keine Testgeräte und -Umgebungen. Alles wird direkt am "offenen Herzen", mit bestellten Kundengeräten oder direkt beim Kunden, gemacht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung (mit Kontrolle) und recyclete Sachen sind vorzufinden.
Gehalt/Sozialleistungen
Es kommt auf die individuelle Verhandlung drauf an. Das liegt also an einem selbst, es sich passend zu machen, solange man realistisch bleibt. Es gibt zwei Modelle: Lohn und Gehalt und man darf sich eines aussuchen. Spätere Anpassungen muss man sich selbst erkämpfen. Ein Mitarbeiter war froh über den eingeführten Mindestlohn, da es für ihn in eine Gehaltserhöhung resultierte nach vielen Jahren. Es gibt stets Wasser, Kaffee und Süßes in Hülle und Fülle. Ausbezahlt wird am 15. des Folgemonats.
Image
Man muss schon viel Toleranz mitbringen und Vieles mit Humor sehen. So, wie die Mitarbeiter über die Firma reden, fragt man sich schon warum die überhaupt noch da sind und ob die nur nichts anderes finden. Ich denke das Image und die Realität decken sich fast, denn auch einige Kunden wissen und merken, dass einiges nicht rund ist.
Karriere/Weiterbildung
Vereinzelt gibt es auch Fortbildungen im Zusammenhang mit Skilllisten.