Ippen: Klick-Bude bleibt Klick-Bude
Gut am Arbeitgeber finde ich
Theoretisch gibt es starke Marken wie Merkur, tz, Frankfurter Rundschau, die in Print ein Profil und Strahlkraft haben. Online werden diese Marken aber beschäftigt, und es ist gewollt,
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das sollte klar sein.
Verbesserungsvorschläge
1. Mitarbeiter anständig behandeltn
2. Aufhören, ständig über die Konkurrenz herzuziehen, das ist einfach nur peinlich.
3. Mehr Vertrauen und weniger Kontrolle
4. Ehrlich sein, Stärken und Schwächen transparent analysieren.
5. Kritik nicht als Majestätsbeleidigung auffassen.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt nette Kolleg/innen, keine Frage. Doch das sind eher Leidensgenossen, was naturgemäß zusammenschweißt. Mit einer guten Prise Zynismus und Galgenhumor stützt man sich gegenseitig.
Kommunikation
Es gibt Kommunikationsformate wie das Project Beer die aber nicht dafür da sind, dass kritische Fragen gestellt werden dürfen, im Gegenteil. Ein nicht unwesentlicher Teil der Zeit, wird dafür verwendet, über die Konkurrenz herzuziehen (Hallo, T-Online!) Überhaupt ist die Unternehmenskultur nicht darauf ausgelegt, ehrlich über das zu reden, was nicht gut ist (Qualität zB), klares top-down-Management prägt das Unternehmen. Für Journalismus - auch wenn es das bei Ippen nicht oder kaum gibt - ziemlich armselig.
Kollegenzusammenhalt
Unter den Leidensgenossen gut, es gibt aber auch Mitarbeiter/innen, die alles abfeiern und das „Spiel“ mitspielen - denen winkt dann in undurchsichtigen Verfahren eine Beförderung.
Work-Life-Balance
Im Prinzip ist das durch das Schicht-Modell gewährleistet, aber je nach Standort werden auch massiv Überstunden erwartet, etwa in NRW.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte sind in der Regel nicht da, weil sie journalistische Kompetenz haben. Was zählt, ist blinder Gehorsam und das pure Schielen auf Klicks, womit die gemacht werden, ist egal. Eine Klick-Geschichte über Kassenzettel würde jede Recherche (die nicht gut bei Google funktioniert? schlagen im hausinternen Ansehen
Interessante Aufgaben
Kann man sich im Prinzip schon suchen, wobei es nicht wie in anderen Redaktionen ist, es geht nicht darum, selbst zu recherchieren. Es wird das abgeschrieben, was andere an Inhalten haben, das wird für Google aufbereitet und das war‘s.
Gleichberechtigung
Zumindest in der Chefredaktion gibt es ein paar Frauen, es war aber auch völlig intransparent, wie sich diese Chefredaktion überhaupt zusammengesetzt hat. Auch auf die journalistische Kompetenz wurde eher nicht geschaut. Wobei die fairerweise auch bei Ippen nicht wichtig ist für das, was man macht.
Umgang mit älteren Kollegen
So viele Ältere gibt es nicht, die Fluktuation ist wegen der Arbeitsbedingungen und der niedrigen Gehälter - die übrigens auch nicht steigen - sehr hoch. Die älteren Kolleg/innen, die da sind, wurden aber nach meiner Beobachtung auch nicht schlechter behandelt als alle anderen.
Arbeitsbedingungen
Billig-Notebooks, ständiger Click-Druck, erratische Entscheidungen, kein Betriebsrat, eine streng hierarchische Unternehmenskultur
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ippen verachtet Betriebsräte, was einiges über das Sozialbewusstsein des Arbeitgebers aussagt. Kann sein, dass es Umweltbewusstsein gibt - aber wenn dann nur unter der Prämisse das es nichts kostet.
Gehalt/Sozialleistungen
Wirklich ein Witz. Die Kolleg/innen steigen mit Mini-Gehältern ein (zwischen 3000 und 3300€), selbst Volontäre die man ausgebildet hat bekommen nur einen befristeten Vertrag und Lohnerhöhungen sind im System nicht vorgesehen.
Image
Man muss nur schauen, wie mit Ippen Investigativ umgegangen wurde - intern wird sogar noch über die Reporter/innen hergezogen. Es lohnt auch zu schauen, was die FR gemacht hat, nachdem gestreikt wurde. Junge Kolleg/innen haben ihre Jobs verloren, die zuvor erst eingestellt worden sind, deren Volo sogar verkürzt wurde. Ippen und Journalismus passt einfach nicht.
Karriere/Weiterbildung
Man kann Karriere machen, die ist aber nur auf den Ippen-Kosmos beschränkt, weil man Journalismus in den Redaktionen nicht lernt, es geht darum, mit möglichst wenig Geld so zu tun, als erstelle man ein journalistisches Produkt. Was zählt sind Klicks, die um jeden Preis.