Viel Licht, viel Schatten
Arbeitsatmosphäre
In den hautpsächlich mit internen Mitarbeitern besetzten Orgeinheiten in der Regel sehr gut. In den Orgeinheiten und Projekten, die hauptsächlich mit externen Dienstleistern besetzt sind (vor allem in der Softwareentwicklung), hängt es stark von den Vorgesetzten und dem Team ab. Viele interne Mitarbeiter haben das Gefühl, dass die spannenden Aufgaben durch externe Dienstleister abgedeckt werden und sie statt herausfordernden IT-Themen eben diese externen Diensleister verwalten (Bedarfsanforderungen, Abrufe, Leistungsnachweise, Financontrolling, ...). Erklärung: das IT-SYS hat mehr externe Dienstleister als interne Mitarbeiter und dadurch eine heftige Unwucht inklusive inhärenter Ungerechtigkeiten. Die externen Dienstleister sind in sehr vielen Orgeinheiten einfach (hochbezahlter) Teil der Workforce und bringen NICHT als externe IT-Consultants angeblich dringend benötigte Expertise mit. Wie auch, bei Anzahl externer DL > Anzahl interner MA?
Kommunikation
Die sogenannte "Infokaskade" kommt nicht bei allen Mitarbeitern an. Manche Führungskräfte sparen sich ganz gerne die wöchentlichen Abteilungs-Besprechungen.
Die Kommunikation seitens der Geschäftsführung und des CIO hat sich in den letzten Jahren wesentlich verbessert und auch in neuen Formaten (Townhall-Meeting, interne Messe, Infoveranstaltungen zur IT-Strategie) überzeugt.
Die Personalversammlungen sind sehr gut besucht (innerhalb der BA legendär, da auch viele Fragen von Mitarbeitern kommen und beantwortet werden) und durch den super engagierten Personalrat gibt es Infos und generell viel Unterstützung.
Kollegenzusammenhalt
Im engeren Arbeitsumfeld in der Regel gute Stimmung und klasse gegenseitige Unterstützung. Alles, was über den eigenen Orgeinheit-Horizont hinausgeht verfällt leider viel zu oft in ein "WIR und/gegen DIE".
Früher verfeindete Bereiche freunden sich langsam miteinander an; das geht aber nicht von heute auf morgen. Klassische Silos existieren leider immer noch.
Work-Life-Balance
Sehr hohe Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung. Vor Corona gab es eine künstliche Verknappung der Möglichkeit, im Home Office arbeiten zu können. Angeblich zu wenig Hardware; unglaublich war vor einigen Jahren der Antrag auf Home Office, der 7 Genehmigungsunterschriften erforderte bis hoch zum Vorsitzenden der Geschäftsführung. Es gab ein ausgeklügeltes Sozialpunktesystem, über das nur schwer ein Home Office Arbeitsplatz zu ergattern war (fast nur mit Grundschulkindern plus einem Pflegefall in der Kernfamilie).
Während Corona wurde sehr schnell für die gesamte BA die Home Office Möglichkeit massiv aufgestockt. Dass das nicht mit "Schalterumlegen" funktioniert, sondern ein Riesenkraftakt war, ist klar.
Wie es in der post-Coronazeit aussehen wird, bleibt abzuwarten - verschiedenste Modelle (meist mit 2 oder 3 Anwesenheitstagen pro Woche) werden diskutiert.
Vorgesetztenverhalten
Beim Vorgesetztenverhalten habe ich alles erlebt. Wirklich: Alles.
Die BA geht von einer Führungsspanne von 20-25 Mitarbeitern aus. Im IT-SYS hat mancher Vorgesetzte 25 interne Mitarbeiter und dazu noch 30-40 externe Dienstleister. Das führt dazu, dass manchen Ansprüchen der Mitarbeiter an ihre Führungskraft faktisch schlicht nicht entsprochen werden kann.
On Top gibt es auch Führungskräfte, die darauf bestehen, 50% ihrer Zeit inhaltlich-fachlich arbeiten zu dürfen. (Finde den Fehler ^^ )
Interessante Aufgaben
Zum Teil top-interessante Aufgaben. Leider fliesst (wie oben beschrieben) enorm viel Aufwand in die Verwaltung der Externen.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist im IT-SYS eher ein Thema interne Mitarbeiter <-> externe Dienstleister. Das AÜG legt "equal pay" fest; für die internen Mitarbeiter wäre es sehr interessant, das gleiche Gehalt wie die externen Kollegen zu bekommen.
Frauen, Schwerbehinderte, Menschen mit Migrationshintergrund werden den übrigen internen Mitarbeitern gleichberechtigt behandelt. Es gibt sogar einen freigestellten Schwerbehindertenvertreter, der sich top für die sb Personen engagiert.
Umgang mit älteren Kollegen
Den Umgang mit den Kollegen, die älter sind, finde ich ausgezeichnet. Das IT-SYS scheut sich auch nicht davor, Ü55 und auch Ü60-jährige einzustellen.
Arbeitsbedingungen
In Teilen Mangelverwaltung. Die Möglichkeit einen 2. Monitor zu erhalten, wurde über viele Jahre gefordert und war angeblich nicht durchführbar; seit ca 2019/2020 dann aber machbar und eine super Erleichterung für viele Kollegen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt entspricht nicht den marktüblichen IT-Gehältern, da die BA darauf besteht, auch die IT-ler nach dem TV-BA zu bezahlen (Motto: Wir sind eine BA).
Ein teilweiser Ausgleich erfolgt durch großzügige Möglichkeiten der Weiterbildung inkl. Zertifizierungsprüfungen. Sehr vielen ausgelernten Azubis wird nach einer gewissen Bewährungszeit ein berufsbegleitendes Studium ermöglicht.
Image
Leider als sehr großer Arbeitgeber (für grob 1.550 interne Mitarbeiter und 1.600 externe Dienstleister) in der Region wenig bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Wer sich gerne weiterbildet, dem steht sehr viel offen.
Diejenigen, die karrieremäßig nicht von ihrem Vorgesetzten gefördert werden und die weiterkommen wollen, können sich auf die intern ausgeschriebenen Stellen bewerben und im Bewerbungsverfahren überzeugen.