Toller Arbeitgeber mit Wohlfühlfaktor aber schwachem Onboarding
Arbeitsatmosphäre
Ich habe mich beim ITZ äußerst wohl gefühlt. Die Kollegen sind nett und hilfsbereit und bedingt durch den jungen Altersdurchschnitt ist der Umgang untereinander ziemlich locker. Generell herrscht im ITZ bei einem Großteil der Kollegen ein richtig freundschaftliches Miteinander. In der Mittagspause wird eigentlich fast immer zusammen gekocht oder im Sommer auch gegrillt, der Kickertisch wird sehr intensiv genutzt und wenn man mal an die frische Luft möchte, kann man sich auf die Terrasse setzen. Zudem lässt sich die Arbeitszeit durch eine Gleitzeitregelung ein Stück weit anpassen.
Kommunikation
Es herrscht eine recht offene Kommunikation. Kalender sind gläsern, Absprachen und Entscheidungen laufen über den kurzen Dienstweg. Die Meetings sind in der Regel effizient. Die visuelle Darstellung und die Auswertung der Ergebnisse des Vertriebs/der Firma sind aus meiner Sicht leider ein Scherz…
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen, mit denen ich intensiv zusammengearbeitet habe, waren durchgehend hilfs- und gesprächsbereit und halten bei internen Unstimmigkeiten oder Auseinandersetzungen wie eine Einheit zusammen.
Auf Grund der praktisch nicht vorhandenen Einarbeitung und Unterstützung durch einen Vertriebsleiter, die ich als Neuling in Branche und Position (Außendienstvertrieb) erhalten habe, hat sich der erfolgreichste Vertriebler beim ITZ es zur Aufgabe gemacht, mich zu unterstützen, zu coachen, zu beraten und zum Ende meiner Zeit beim ITZ auch gegenüber der Geschäftsleitung zu verteidigen. Rückblickend hat der Kollege sicherlich ein gutes Stück dazu beigetragen, dass ich heute ein erfolgreicher Vertriebler bin…
Work-Life-Balance
Als Vertriebler im Außendienst hat man generell einen gewissen Freiraum bei der Gestaltung der Arbeitszeiten. Je erfolgreicher man beim ITZ ist, desto größer gestaltet sich dieser. Einziges Manko: Beim ITZ soll von der GF aus in allen Abteilungen eine tägliche Erreichbarkeit bis 18 Uhr für Kunden und Interessenten gewährleistet sein. Mo-Do ist das auch im Vertrieb sicherlich sinnvoll, an Freitagen jedoch nicht nur außergewöhnlich sondern auch ziemlich sinnlos. NIEMAND ruft Freitags um 17:30 Uhr bei einem IT-Systemhaus an, weil er gern ein Angebot über einen neuen Kopierer möchte…
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsführung ist gesprächs- und diskussionsbereit, ist verständnisvoll bei Fehlern und ist sozialkompetent – einfach „menschlich geblieben“. Zudem bekommt man immer ein paar Minuten Zeit wenn man eine Freigabe, einen Rat oder eine Entscheidung benötigt. Ein bisschen mehr Autorität auszustrahlen, würde der Führung und dem Ansehen von einigen Mitarbeitern jedoch sicher nicht schaden…
Interessante Aufgaben
Vertriebsaußendienst in der IT-Branche – immer etwas anders, aber auch immer ziemlich ähnlich. Liegt in der Natur der Sache.
Arbeitsbedingungen
Nettes und frisches Gebäude aber leider sehr hellhörige Wände und keine Klimaanlage. Die Arbeitsplätze sind vernünftig ausgestattet – die technische Ausstattung der Vertriebler könnte hochwertiger und moderner sein.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sehr ausgeprägt – auf Mülltrennung etc. wird geachtet und das Gebäude ist bewusst energieeffizient konstruiert/ausgestattet.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Vertrieb selbstverständlich erfolgsabhängig - je nach Verhandlungsgeschick werden vernünftige Grundgehälter und gute Provisionen gezahlt. In anderen Abteilungen gestaltet sich das ganze jedoch wohl eher am unteren Rand der Gehaltsspiegel… Weihnachts-/Urlaubsgeld sowie vermögenswirksame Leistungen leider Fehlanzeige.
Karriere/Weiterbildung
Wie ich mittlerweile weiß, benötigt man als Neuling im (Außendienst-)Vertrieb für einen sehr hart umkämpften und mir bis dato noch unbekannten Markt ein intensives und langwieriges Onboarding durch einen Vertriebsleiter, der auch selbst noch aktiv im Markt agiert.
Der „Vertriebsleiter“, der zu meiner Zeit beim ITZ tätig war und vielleicht heute noch ist, ist schätzungsweise 20 Std. pro Woche für das ITZ tätig und hat trotzdem die Leitung für Vertrieb und Marketing. Allein zeitlich also schonmal eine ziemlich knapp bemessene Position, doch das ist noch nicht einmal der Knackpunkt: Zur Leitung eines Vertriebs und speziell für die Einarbeitung eines „Newcomers“ fehlt es hier aus meiner Sicht schlicht und einfach an entsprechenden fachlichen Fähigkeiten und sozialer Kompetenz. Anekdoten von beruflichen Erfolgen aus einer längst vergangenen Zeit bringen einen unerfahrenen Kollegen leider einfach nicht weiter – das Aufbauen von Druck bei ausbleibendem Erfolg ebenfalls nicht. Aus MEINER Sicht ist/war diese Position beim ITZ einfach völlig falsch besetzt. Rückblickend sicher ein Grund dafür, dass der Erfolg bei mir ausblieb und meine Karriere beim ITZ nach einem Jahr schon beendet war.
Als erfahrener und guter Vertriebler kann man beim ITZ jedoch eine erfolgreiche und gute Zeit haben.