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Bewertung

Redakteur in der Lokalredaktion

2,3
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2023 im Bereich Design / Gestaltung bei Pforzheimer Zeitung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Zumindest das Presseversorgungswerk wird noch gezahlt, wenn man es bereits hat. Ob die jungen Kollegen über diese Möglichkeit informiert sind, wage ich zu bezweifeln.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Schon die fehlende Kaffeeküche (Essenszulage)/der fehlende Aufenthaltsraum (keine Rückzugsmöglichkeit) zeigen die nicht vorhandene Wertschätzung der Print-Mitarbeiter. Bei den Vertrieblern und der Anzeigenabteilung sieht es da ganz anders aus.

Verbesserungsvorschläge

Man könnte wirklich eine tolle Zeitung mit spannenden Geschichten machen, wenn man den Kollegen vertraut und sie machen lässt und nicht immer darauf verweist: Das geht nicht, das ist kein Anzeigenkunde. So findet die Hälfte der interessanten Geschichten in der Stadt einfach nicht statt. Nur Terminjournalismus zu betreiben, bindet keine Leser ans Blatt, geschweige denn, dass neue Interessenten hinzukommen. Da kann man sich eine große Scheibe bei der Konkurrenz abschneiden.

Arbeitsatmosphäre

Ist mehr oder weniger okay, die meisten Kollegen sind nett zueinander. Die Arbeit wird im Beamtenstil abgehandelt und macht nur hin und wieder Spaß - besonders wenn es Themen sind, die man selber vorschlägt.

Kommunikation

Lässt zu wünschen übrig. Die morgendlichen Durchhalteparolen der obersten Heeresleitung nerven.

Kollegenzusammenhalt

Siehe Arbeitsatmosphäre - mit ein paar Kollegen kommt man gut aus. Aber da die Stimmung in der Regel gedrückt ist, wirkt sich das auf alle aus.

Work-Life-Balance

Es gibt keinen Aufenthaltsraum und keine Kaffeeküche. Keine Möglichkeit, etwas Mitgebrachtes von zu Hause warmzumachen. Man ist quasi gezwungen, in der Stadt sich etwas Essbares zu besorgen, was auf Dauer ganz schön ins Geld geht. Eine große Terrasse gibt es zwar, die lädt aber - da fast unmöbliert - nicht zum Verweilen ein. Aber man ist ja auch nicht da, um Pause zu machen oder womöglich Spaß an der Arbeit zu haben.

Vorgesetztenverhalten

Das Schlechtmachen der Kollegen von der Konkurrenzzeitung ist nervend. Vor allem, da die Konkurrenz besser und schneller ist.

Interessante Aufgaben

Beamtenmentalität - Anzeigenkunden müssen bedient werden. Wer kein Anzeigenkunde ist, findet im Blatt nicht statt. Leserfreundlich und serviceorientiert kann man das Verhalten beim besten Willen nicht nennen.

Gleichberechtigung

Männer können's generell besser. Frauen steigen auf, wenn die passenden Männer an der Stelle fehlen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ist okay - die "Alten" mit den "alten" Tarifverträgen können ja nicht weg. Der Fokus des Verlags liegt auf den jungen Kollegen im Online-Ressort, obwohl die eigentlich nur die Printartikel onlinetauglich umwandeln.

Arbeitsbedingungen

Veraltete, verknöcherte Strukturen. Homeoffice zum Teil, wird aber nicht gerne gesehen. Schließlich macht es nur Spaß Häuptling zu spielen, wenn viele Indianer ringsum sind. Umständliche Technik bzw. Software trägt das ihre dazu bei.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt Mülltrennung. Und es gibt höherverstellbare Schreibtische - aber nicht für alle. Wer in den Genuss kommt und wer nicht, diese Entscheidung ist nicht nachvollziehbar.

Gehalt/Sozialleistungen

Unterirdisch - da keine Tarifbindung mehr. Wer noch einen "alten" Tarifvertrag hat, kann sich glücklich schätzen. Kann sich aber deswegen auch nicht wegbewerben. Unter den Kollegen sorgt die Ungleichbehandlung für Unzufriedenheit. Erfahrung und frischer Wind von außen interessiert nicht, zumindest nicht, wenn Du kein teuer eingekaufter Chefredakteur bist und damit vermeintlich auf Augenhöhe mit der Chefetage spielst.

Karriere/Weiterbildung

Wer schon länger dabei ist und abends lange Dienst schiebt, hat die Möglichkeit aufzusteigen. Aber nur wenn der Nasenfaktor der Chefetage passt. Wer "aufmuckt", ist nicht gut angesehen und bleibt an dem Platz, wo er vor 20 Jahren angefangen hat.


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