Johanniter Waldkrankenhaus Bonn Abteilung: Anästhesie „Aus Liebe zum Leben“
Arbeitsatmosphäre
Über Jahre hinweg eine exzellente Arbeitsatmosphäre, nach einem Chefarztwechsel und mittlerweile fast 50% Leiharbeitskräften bei der Anästhesiepflege, sowie der OP-Pflege, nun nur noch eine „2-3 von 10“.
Kommunikation
Der „Flurfunk“ funktioniert wunderbar. Offen/ehrliche Kommunikation wird selten gepflegt. Die Kommunikation „von oben“ erfolgt über eine Flut von e-mails.
Kollegenzusammenhalt
„Gemeinsam sind wir stark!“ Der Zusammenhalt des Teams war getreu dem Johanniter-Motto bisher die Stärke der Abteilung, nach einigen Personaländerungen nach dem Chefarztwechsel wird dieser Zusammenhalt gerade aufgebrochen.
Work-Life-Balance
Durch zunehmenden Druck durch das Management auf die operativen Kollegen werden im „Bereitschafts“-dienst immer mehr und mehr „semi-elektive“ OP’s angesetzt. Dies führt dazu, dass dies auf dem Rücken der Diensthabenden (Ärzte und Pflege) ausgetragen wird, so dass die wöchentliche Arbeitszeit . . .ähm. . .Bereitschaftszeit doch erhebliche Stundenzahlen annimmt und die „Work-Life-Balance“ einer „Work-Recovery-Time“ gewichen ist.
Vorgesetztenverhalten
Die ehemals flache Hierarchie ist einer monarchistischen Struktur gewichen.
Interessante Aufgaben
„Pöstchen“ gibt es für jeden der diese gerne übernehmen möchte, wenn sich niemand findet wird jemand bestimmt. Diese sind die Aufgaben wie in jeder anderen Klinik: Transfusionsbeauftragter, Organspendebeauftragter, usw.
Arbeitsbedingungen
Mitarbeiterparkplätze sind kostenpflichtig, das Dienstzimmer hat den Charme (und die Sauberkeit) einer osteuropäischen Jugendherberge aus den 80er Jahren. Ergonomie, Arbeitsplatzsicherheit, Brandschutzverhütung, korrekt hygienisches Arbeiten und Freihalten von Fluchtwegen im OP. . .werden kurz vor Begehungen sichergestellt. Man wird nun vermehrt an beiden Standorten (Waldkrankenhaus und Johanniter) eingesetzt um einen flexibel einsetzbaren Pool an Mitarbeitern zu schaffen.
Es gibt selten einen pünktlichen Feierabend, da rigoros immer weiter Patienten kurz vor Feierabend eingeleitet werden und somit immer mehrere OP-Säle in den Dienst gehen. Dies ist „von oben“ so gewollt. . .ob man überhaupt Zeit hat länger zu bleiben wird nicht gefragt, man wird einfach „sitzen gelassen“.
Durch die erhebliche Arbeitsbelastung ist der Krankenstand eklatant hoch. Wer oft krank ist, bekommt ein persönliches Gespräch mit der Führung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Greenwashing par excellence. Wenn eine CO2-schädliche Maßnahme reduziert wird (Abschaffung Desflurane) wird dies überall betont und sich gegenseitig auf die Schultern geklopft. Hintenherum wird aber (aus Kostenreduktionsgründen) sterilisationsfähiges Mehrweginstrumentarium gegen Einwegartikel (z.B. Einweg-Laryngoskope und Einweg-Laryngoskopspatel) ausgetauscht.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Vergütung erfolgt nach TV-Ärzte KF. Das Gehalt kommt zuverlässig zum 15. des Monats. Die Abrechnung ist jedoch unglaublich undurchsichtig und kaum verständlich. Die Personalsachbearbeiterinnen sind aber bei Fragen äußerst freundlich und bemüht.
Image
Möchte den Schein einer kirchlichen Ordensgemeinschaft mit Gemeinnützigkeitscharakter erwecken. Dahinter verbirgt sich jedoch nur ein profitorientierter Konzern, dem die christlichen Wertvorstellungen fern sind.
Karriere/Weiterbildung
Arbeitsverträge werden nur befristet auf 2 Jahre erteilt, längstens bis zum Ablauf des Weiterbildungszeitraums. Oftmals werden die Verträge dann nicht verlängert, da man lieber wieder günstigere Jungassistenten einstellt. Über den Umstand, dass der Vertrag auslaufen gelassen wird, wird bis kurz vor Ende nicht informiert, auf Anfrage ausweichend reagiert und immer wieder vertröstet. Dies gilt sowohl für das Johanniter Krankenhaus Bonn, als auch für das Johanniter Waldkrankenhaus Bonn.
Formell besteht ein Weiterbildungscurriculum für die Assistenzärzte im Qualitätsmanagementhandbuch. In der Praxis wird dieses Handbuch jedoch weder gepflegt noch Beachtung geschenkt. Es gibt keinerlei Ausbildung für Assistenzärzte. Nach kürzester Zeit werden Jungassistenten ohne Fluraufsicht -alleine- gelassen, die eigene Weiterbildung obliegt jedem für sich.