Führungskräfte größtenteils unqualifiziert, Unternehmensführung spielt Gott
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass man aufgrund des hochfrequentierten Abgangs von KollegInnen man fast jeden Monat neue Leute kennenlernt. Außerdem:
- Es gibt es regelmäßige Teamevents. Vorausgesetzt man organisiert diese selbst.
- Man bekommt 30€ Zuschuss zum Deutschlandticket
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Bei Konfliktsituationen wird keine Lösung gesucht, sondern systematische Schikane betrieben um einen zur Kündigung zu bewegen
- Führungsqualitäten und Empathie sucht man größtenteils vergeblich
- Geschäftsführung für Kritik unempfänglich
- Menschliches Verhalten (z.B. Fehler oder Private Probleme) ist nicht erwünscht - Man hat zu funktionieren
Verbesserungsvorschläge
Hört bitte auf eure Mitarbeiter nur als zahlenproduzierende Maschinen zu sehen. Es sind Menschen. Menschen mit Gefühlen, Menschen mit einem Privatleben, Menschen die in den Lebensjahren 20-70 ein Drittel ihres Lebens bei der Arbeit verbringen. Warum lernt ihr nicht daraus, dass so viele hochqualifizierte Fachkräfte euer Unternehmen verlassen? Warum wollt ihr auf Teufel komm raus nicht, dass eure Mitarbeitenden glücklich sind und gerne zur Arbeit kommen?
Arbeitsatmosphäre
Es kommt darauf an, in welcher Abteilung man ist. In vielen Teams wird nach dem Top-Down Prinzip gearbeitet, auch Micromanaging ist an der Tagesordnung. Man weiß auch nie, in welcher Laune die Führungskräfte, AbteilungsleiterInnen oder die Geschäftsführung ist, sodass, vor allem momentan, die Atmosphäre denkbar schlecht ist.
Kommunikation
Einer der Haupt-Knackpunkte in diesem Unternehmen. Mitarbeitende werden als Zahlen-Maschinen betrachtet und nicht als Menschen. Hintergründe (möglicherweise privater Natur) sind für die Führungskräfte uninteressant, bzw. wird auch nicht danach gefragt. Wenn keine zufriedenstellenden Zahlen produziert werden, wird man, statt das klärende Gespräch zu suchen, systematisch schikaniert bzw. ausgegrenzt.
Kollegenzusammenhalt
Der einzige Lichtblick. Gemeinsamer Frust über die Geschäftsführung schweißt eben zusammen. Aber auch hier gibt es schwarze Schafe, die gerne nach dem Ellbogen-Prinzip handeln.
Work-Life-Balance
Gibt es, wenn man die nötigen Ergebnisse liefert. Homeoffice muss man sich verdienen, wird einem als Sanktion aber auch gerne weggenommen wenn man einmal zu viel den Mund aufmacht. Private Probleme, Kinder oder die Entfernung zum Arbeitsplatz sind für die Führungskräfte und die Geschäftsführung keine gültigen Argumente, bzw. interessieren diese nicht. Geht es nach der Geschäftsführung, hätte man am liebsten alle wieder zu 100% im Büro. Dass das nicht mehr zeitgemäß ist, interessiert hier niemanden. Auch die flexiblen Arbeitszeiten, womit in den Stellenanzeigen geworben werden, sind eine Lüge. Es gibt eine Kernarbeitszeit, in der man zu arbeiten hat.
Tipp: Wenn man hier anfangen muss, weil man keine anderen beruflichen Möglichkeiten hat sollte man das Recht auf Homeoffice unbedingt vertraglich festhalten lassen.
Vorgesetztenverhalten
Grundsätzlich kann man sagen, dass (mit Ausnahmen) die Führungspositionen an Personen gehen, die zum richtigen Zeitpunkt die notwendigen Kennzahlen hatten, nicht wer die besten Führungsqualitäten hat. Diese sucht man oftmals vergeblich.
Interessante Aufgaben
Man sollte wissen worauf man sich einlässt. Es ist natürlich kein spannendes Thema. Es ist eine sehr konservative Branche, welche versucht den modernen Wandel hinzubekommen. Die Aufgaben variieren.
Arbeitsbedingungen
Von 3er bis Großraumbüros ist alles vorhanden. Arbeitsplätze sind standardmäßig ausgestattet. Jeder erhält den gleichen Rechner, es gibt auf jedem Schreibtisch 2 Bildschirme und (größtenteils) höhenverstellbare Tische. Es gibt keine festen Plätze, diese müssen, wenn man ins Büro kommt, separat gebucht werden. An Tagen mit großem Ansturm, muss man schnell sein um einen Platz bei seinem Team zu bekommen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Außer einer Alibi-Spende an Weihnachten gibt es keine dahingehenden Projekte.
Gehalt/Sozialleistungen
Durchschnittlich. Über mögliche Gehaltsanpassungen wird am Anfang des Jahres gesprochen, die jedoch sehr klinisch ablaufen. Man sagt, was man haben möchte und dann erhält man Wochen später über 3 Ecken eine Antwort von der Geschäftsführung ob bzw. wie viel man bekommt. Es handelt sich dabei nicht um eine Verhandlungsgrundlage, sondern ein klassisches Take it or Leave it. Hat man nicht die notwendigen Zahlen vorzuweisen, wird die Gehaltserhöhung auch mal komplett gestrichen.
Auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld, sowie freiwillige Bonuszahlungen gibt es keine.
Tipp: Aufgrund der aktuell sehr hohen Fluktuation sucht der Profishop händeringend nach neuen Leuten. Deswegen am besten bei der Vertragsverhandlung gehaltstechnisch möglichst hoch einsteigen.
Pro Tipp: Jährliche, automatische Gehaltserhöhungen direkt zu Anfang in den Vertrag aufnehmen lassen. Schont eine Menge Nerven.
Image
Das einzige bisschen gutes Image kommt von der Marke Jungheinrich, wovon der Profishop profitiert. Man muss sich aber im Klaren sein, dass das Unternehmen, mit Ausnahme der Produkte und gelegentlichen Abstimmungen, nichts mit der Jungheinrich AG zu tun hat. Es ist ein eigenständiges Unternehmen mit eigener Struktur und eigener Hierarchie. Die Jungheinrich AG hat hier so gut wie keine Befugnis. Auch der Jungheinrich Betriebsrat hat keinen Einfluss. Der Profishop hat keinen eigenen.
Karriere/Weiterbildung
Sehr abhängig von seinen Kennzahlen. Auch hier wird man weniger als Mensch und mehr als Kosten/Nutzen-Rechnung gesehen.